Sonntag, 26. Februar 2017

Ficky Stingers bei Kentucky schreit F...

Wer 1996/97 gelegentlich RTL Samstag Nacht geguckt hat, wird sich an eine legendäre Sketch-Reihe  erinnern, in deren Mittelpunkt Stefan Jürgens, Olli Dittrich und Tanja Schumann mit  irrwitzigen Wechsstabenverbuchseleien eines der größten Systemgastronomieunternehmen  der Welt verballhornten.

Wir haben uns diesmal schmierige Finger nicht in Anton Schmaus' jüngstem Szene-Lokal in Regensburg geholt, sondern beim amerikanischen Spezialisten für frittierte Hähnchenteile und Cole Slaw: Kentucky Fried Chicken in der Frankenstraße in Regensburg.

Es kam uns irgendwie dazwischen ... Eigentlich gehen wir ja sonst gar nicht in solche Schuppen gastronomischer Niedertracht, ernähren uns ja lieber, regional, nachhaltig und beteiligen uns nicht an dieser rücksichtlosen, heuschreckenkapitalistischen Ausbeuterei unschuldiger Tiere, mutmaßlich unschuldiger Mitarbeiter und unwiderbringlicher Ressourcen unseres kleinen blauen Planeten. Nein, wir tun so etwas nicht, wir sind Vorzeigemenschen.
von Robert Bock

Kommt Euch bekannt vor ...? Kaum jemand steht dazu, dass er Kentucky Fried Chicken, McDonalds, Burger King, Subways und wie sie alle heißen, mehr oder weniger häufig seine Aufwartung macht.

Man fragt sich, wieso diese Unternehmen nur so prosperieren können?! Menschenleer müssten deren Filialen angesicht der wohlfeil nach außen getragenen Empörung sein, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Ja: dieses Geflunker macht mich manchmal bächtig möse ...

Wir drehen um die Mittagszeit an einem Sonntag eine ausgedehntere Spazierrunde, die uns auch ein Stück des Weges entlang der Frankenstraße führt. Kalter Wind pfeift uns von Westen her ins Gesicht. Da meldet sich zu allem Überfluss auch noch der kleine Hunger!

Die Arberhütte hatte dicht, wiedereröffnet wird sie unter neuem Pächter erst am Tag der Arbeit, wie sich das für ein Traditionslokal der Arbeiterbewegung gehört ... Was soll's, dann teilen wir uns eben ein kleines Menü beim Gickerlking from YuEsÄi.

Das hat er jetzt aber gefickt eingeschädelt, werden die RTL-Samstag-Nacht-Kenner unter euch sagen, aber nein, wir landeten tatsächlich dort der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe.

6 Hot Chicken Wings mit einer Cola, Pommes und dazu zwei Cole Slaw: Die Wegzehrung für zwei erwachsene Personen.

Man sitzt, wie man in Systemgastronomiebetrieben sitzt: Bequeme Stühle an leicht abwischbaren Tischen. Das Lokal ist gut besucht und trotzdem sauber. Diesbezüglich bewegt sich Kentucky heute schon einmal auf dem zuverlässig hohen Hygieneniveau von McDonalds.

Die Hot Wings sind wirklich Hot - heiß und scharf - und die Panade nicht zu fett und himmlisch knusprig. Das Hühnchenfleisch ist saftig und man merkt: Kein Separatorenfleisch, wie andernorts in Chicken Nuggets: richtige Hähnchenflügel.

Die Pommes schlagen die der Konkurrenz, auch weil sie eine Idee brauner und kartoffeliger geraten sind.

Der Krautsalat ist vorzüglich. Frisches Weißkraut und Karotten, das sehr schmackhafte Dressing versuchen wir vor Ort zu dekonstruieren: Salz, Mayonnaise, Zucker, viel Sahne. Ein Hauch von Ketchup vielleicht ...? Von diesem Cole Slaw würde ich jederzeit und gerne wieder ein Schälchen essen.

Obendrein ist dieses Schälchen aus Steingut und wie Teller und Glas wiederverwendbar. Klares Plus für Kentucky Fried Chicken in Sachen Nachhaltigkeit. Früher war auch das Besteck hier aus Metall - jetzt ist es aus Plastik. Das ist in ökologischer Hinsicht leider ein Rückschritt.

Für einen runden Zehner sind wir beide gut satt geworden, das Essen schmeckt uns im relativen Vergleich zu anderen Systemgastronomen deutlich besser und Kentucky Schreit Ficken ist gegenwärtig somit unsere persönliche Nummer 1 in dieser Kategorie.




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