Posts mit dem Label Deutscher Wein werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Deutscher Wein werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 4. März 2024

Am dritten Dritten, draußt am Hoitzerhof in Hungersacker

Lisa Heitzer, Spyridoula Kagiaoglou und Michaela Suntinger
Lisa Heitzer vom Hoitzerhof in Hungersacker bei Wörth an der Donau und die Österreicherin Michaela Suntinger haben im Gehöft von Lisas Familie ein Refugium des Geniessens geschaffen, das im Großraum Regensburg seinesgleichen sucht.

Die im Rahmen ihrer Lehr- und Wanderjahre weitgereiste Hotelfachfrau und Sommeliere Lisa und die aus dem Mölltal am Fuße des Großglockner stammende gelernte Köchin Michaela, die ihre Kunst in Kärnten und in der Schweiz von der Pike auf gelernt hat, zelebrieren die Themen Regionalität und Saisonalität in ihrem Restaurant Draußt konsequent bemüht dabei keine faulen Kompromisse einzugehen. Sie setzen Akzente in Küche und Weinkeller dort, wo sie im Sinne ihrer kulinarischen Idee sinnvoll oder unumgänglich sind. 

Denn auch wenn der ostbayerische Raum eine Fülle an hervorragenden Lebensmitteln und leidenschaftliche Erzeuger beheimatet, es wird nicht alles, was das Tüpfelchen aufs i setzt in hiesigen Breiten in bestechender Klasse produziert - manche Zutaten, die den Unterschied machen, aus unterschiedlichen Gründen heraus, schlicht gar nicht.

Aufmerksam gemacht auf dieses gastronomische Kleinod von einigen Kunden meiner "Olivenölqueen" Spyridoula Kagiaoglou aus Lappersdorf, haben wir dem Restaurant Draußt auf dem Hoitzerhof anlässlich des Geburtstages der Griechin in Begleitung ihres ältesten Sohnes und dessen Freundin einen Besuch abgestattet und das viergängige Menü bestellt ...

von Robert Bock

Samstag, 4. Juni 2022

Im Gasthaus zur Krone in Großheubach

Dem Attribut "gut bürgerlich" für den Stil einer Küche haftet ein Anklang von Spießigkeit, hartschädligem Konservatismus und uninspirierter Langeweile an.

Wie erstaunlich aufregend "gut bürgerliche" Küche jedoch sein kann, durfte ich neulich im churfränkischen Städtchen Großheubach nicht erfahren, sondern erleben!

Ralf Restel heißt der Inhaber und Küchenchef des Gasthauses zur Krone in Großheubach, der mit seiner Gattin Nikola Restel das seit 1969 im Familienbesitz befindliche Haus mit einigen modern und komfortabel eingerichteten Fremdenzimmern führt.

Ein Geheimtipp ist das Gasthaus zur Krone in der landschaftlich, kulturell wie oenologisch reizvollen Region Miltenberg-Bürgstadt-Großheubach-Klingenberg beileibe nicht, denn der Guide Michelin zeichnet die Küche von Ralf Restel seit vielen Jahren mit dem  Prädikat "Bib Gourmand" aus ...

von Robert Bock

Dienstag, 12. Oktober 2021

Kandlbinder Küche in Ponholz überrascht

Es ist schon bald drei Jahre her, dass ich bei Martin Kandlbinder zuletzt essen war. Längst an der Zeit also, mal wieder bei ihm reinzuschmecken ...

Mittlerweile heißt sein Restaurant in Ponholz nicht mehr "Einkehr zur Alten Post", sondern - zeitgemäß und dessen nicht kopierbares Alleinstellungsmerkmal akzentuierend - "Kandlbinder Küche".

Die Kochkunst des Chefs war in der Vergangenheit nämlich stets das Programm - flankiert von noblem, geschmackvollem Ambiente und tadellosem Service. Martin Kandlbinders kreative und handwerklich auf hohem Niveau stehende Küche war Event genug und verlieh seinem Restaurant eine unverwechselbare Handschrift.

Dem Guide Michelin ist diese Küche seit vielen Jahren das Prädikat "Bib Gourmand" wert. Diese Auszeichnung (unterhalb der berühmten "Sterne") wird für sorgfältig zubereitete und zugleich preiswerte Mahlzeiten vergeben. Meiner Ansicht nach (und nachlesbar in meinen zurückliegenden Kritiken) ist das zu wenig. Einen Stern hätte die Küche der ehemaligen "Alten Post" meiner Ansicht nach verdient gehabt.

Aber ist dies nach monatelanger, an den Nerven eines sensiblen Koch-Künstlers und dessen wirtschaftlicher Substanz zehrender Corona-Krise noch immer der Fall ...?

von Robert Bock ...

Sonntag, 3. Oktober 2021

Große Kochkunst in den Entenstuben in Nürnberg

Nürnbergs Gourmets haben es gut: Der Guide Michelin führt ein 2- und vier 1-Sterne-Restaurants in der Frankenmetropole. 

Eines dieser herausragenden Restaurants habe ich neulich besucht und mit meiner gleichermaßen charmanten und (wie ich) verfressenen Begleiterin das 7-Gänge-Menü aus der Küche von Fabian Denninger genossen.

Sein Restaurant Entenstuben führt er seit 2014 und kurz danach verdiente sich der 1981 in Mannheim geborene Koch den ersten Stern im Guide Michelin für sein noch junges Lokal. Seitdem hält Fabian Denninger diesen Stern und der Gault&Millau befindet seine Küche 15 von 20 möglichen Punkten wert. 

Talent, Kreativität sowie Leidenschaft fürs Handwerk und erstklassige Lebensmittel muss jeder Koch, der dieses Niveau erreichen will mitbringen, doch erst der Schweiß harter internationaler Schule formt den Meister. Seine "Lehrjahre" in ersten Adressen Deutschlands (darunter Johann Lafers Stromburg, das Hotel Burg Wernberg und das Waldhotel Sonnora in Dreis) und drei schwedischen Top-Adressen haben Fabian Denninger zu Meisterschaft als Koch geführt.

Fabian und ich kennen uns seit Sommer 2020. Damals waren er und ich, so darf ich mit einem Augenzwinkern sagen, für einen halben Tag "Kollegen" ...

von Robert Bock ...

Mittwoch, 5. August 2020

Lunchen in Würzburg: Im Herzog sechs

In Würzburgs schöner Altstadt, genau gesagt in der Herzogenstraße 6, hat, kurz bevor dieser verdammte Virus unser aller Leben mächtig durcheinanderzuwirbeln begann, ein neues Restaurant namens Herzog sechs eröffnet.

Michael Wirth gehört das Lokal und er hat sich für sein Projekt einer Café-Restaurant-Bar eine illustre junge, hochmotivierte Küchenbrigade geangelt.

Die hatte sich - an anderer Wirkungstätte im Restaurant Wiener Dog in Veitshöchheim - zuletzt 15 hervorragende Punkte im Gault&Millau erkocht.

Stephan Jamm heißt der Küchenchef, der die junge Truppe um Peter Bauer und Kevin Kusterer anführt. Ich zähle den Koch aus dem mittelfränkischen Bullenheim zu den größten Talenten am Herd, die Deutschlands Gastronomie vorzuweisen hat und bin mir sicher, man wird noch viel von ihm hören.

Geschlossen haben sie Ende 2019 dem zu Flyeralarm gehörendem Wiener Dog den Rücken gekehrt und sich der Herzogenstraße Hausnummer 6 in Würzburg zugewendet. Dort war aber an ein sofortiges Loslegen nicht zu denken, dort war zunächst eine grundlegende Renovierung und Modernisierung fällig.

Alle, inklusive Inhaber, haben in die Hände gespuckt und ein zur Studentenstadt stilistisch passendes Schmuckstück geschaffen. Halb Würzburg war gespannt auf das Opening und das Herzog sechs avancierte binnen weniger Tage im Hochbetrieb zu einem Hotspot des guten Geschmacks in der altehrwürdigen Stadt am Main. Und dann kam das Virus, und dann kam der Lockdown, und dann, wie bei jedem von uns, die eher widerwillige Akzeptanz der normativen Kraft des Faktischen.
von Robert Bock

Samstag, 21. September 2019

Müller-Thurgau-Maniacs (XVII): Thomas Fröhlich | Weingut Ilmbacher Hof | Iphofen | Franken

Dass ein Winzer seinen Müller-Thurgau nicht aufgibt, sondern ihn sogar in Magnumflaschen füllt, habe ich so noch nicht erlebt.

Thomas Fröhlich liebe, so sagt er mir unumwunden, den Müller-Thurgau mehr, als den Silvaner.

Damit fällt er in Mainfranken aus dem Rahmen. Dort hat man sich - unterstützt von den übergeordneten Verbänden - darauf geeinigt, das gemeinsame Alleinstellungsmerkmal des fränkischen Weinbaus in der vielleicht urtypischsten Rebsorte Frankens zu kommunizieren.

Freilich baut auch sein Weingut Ilmbacher Hof in Iphofen einen sagenhaften Silvaner an und aus, aber Thomas' Liebe seines Herzens ist - selbstverständlich hinter seiner Frau Andrea und seinem Sohnemann - sein Müller-Thurgau.
von Robert Bock

Samstag, 20. April 2019

Schäufala im Schwan zu Sommerach

Neulich hat es mich mal wieder auf die Weininsel an der Mainschleife verschlagen. Diesmal ins Städtchen Sommerach. Zur Mittagszeit, auch das noch ...

Sommerach hat sich - im Unterschied zum Nachbarort Nordheim am Main - ein schlüssiges und erfolgreiches, auf Qualitätstourismus ausgerichtetes Fremdenverkehrskonzept zugelegt. Das macht's nicht unbedingt einfacher ohne Reservierung im altehrwürdigen Gasthof zum Schwan einen Platz zu ergattern.

Genau dahin aber will ich. Dorthin, oder fasten! Im Schwan habe ich vor ein paar Jahren einen ausgezeichneten gebackenen Karpfen gegessen und feinen Silvaner vom Sommeracher Katzenkopf genossen. Grund genug keine Kompromisse einzugehen.
von Robert Bock

Freitag, 21. Dezember 2018

Im Palasia in Obertraubling

Ich koche ja selbst leidenschaftlich gerne, aber manchmal beschleicht mich eine schwer begreifliche Unlust, mich an den Herd zu stellen.

So neulich an einem trüben Sonntagmorgen. Ich habe eine gute Freundin zum Sonntagmittagessen bei mir eingeladen, doch alleine der Gedanke, mich jetzt in die Küche begeben zu sollen, um auch nur unwesentlich mehr als einen griechischen Mokka zu kochen, stimmt mich missmutig.

Heute ist mir danach, ein wenig  Abenteuer in mein Leben zurückzuholen! Nein, noch bin ich ADAC-Mitglied, aber da ich neulich wieder einmal bei meinem Favoriten Ogawa in Regensburg gegessen habe und mir eingefallen ist, dass ich von allen Buffet-Asiaten im Raum Regensburg nur das Palasia in Obertraubling noch nicht getestet habe, greife ich zum Telephon und informiere meinen Gast: Heute bleibt die Küche kalt, heut geh'n wir - nein, nicht in den Wienerwald!
von Robert Bock

Samstag, 17. November 2018

Das wahrscheinlich beste Schäufala der Welt

Trifft es sich, dass ich zur passenden Zeit an Würzburg vorbeifahre, verlasse ich die Autobahn an der Anschlussstelle Kitzingen-Schwarzach und mache Station im Gasthof zum Stern in Sulzfeld.

Jeder Umweg lohnt sich, denn die Küche des Stern zählt für mich persönlich zur absoluten Spitzenklasse in der Kategorie "traditionelle fränkische Landgasthofküche".

Abgesehen davon mag ich das mittelalterliche Städtchen sehr gerne und wer noch nie in Sulzfeld war, sollte sich wenigstens eine halbe Stunde Zeit nehmen, die engen Gässchen innerhalb der uralten Stadtmauern per pedes zu erkunden.
von Robert Bock

Freitag, 24. August 2018

Rainer.Wein


Wenn es in Deutschland Weine gibt, die mich Flasche um Flasche flashen, dann sind es die Weine von Rainer Zang aus Nordheim am Main.

Rainer ist mein unangefochtener primus inter pares unter den "Müller-Thurgau-Maniacs" und ich darf sagen, dass sich - seit er mir vor rund eineinhalb Jahren ein Probierpaket mit drei seiner Müller zugeschickt und ich über sein Weingut und seine Weine geschrieben habe - eine Freundschaft zwischen uns entwickelt hat.

Es blieb nach dem fulminanten Flash dieser drei Müller-Flaschen nicht aus, dass ich sein Weingut im Sommer letzten Jahres einfach besuchen musste, im März diesen Jahres trafen wir uns auf dem großartigen AromiA-Festival in Würzburg wieder und jetzt war ich erneut auf Stipvisite an der Mainschleife.
von Robert Bock

Mittwoch, 6. Juni 2018

Verkostungsnotiz: 2017er Stairs'n'Roses Next Generation QbA

2017er Stairs'n'Roses Next Generation QbA | Cabernet blanc - Cal 6-04 | Julia Molitor-Justen & Dr. Daniel Molitor | Kinheim-Kindel | Mosel

Alc. 12% | 0,75L | Schraubverschluss | 8,00 €


Den beiden Müller-Thurgau-Maniacs Julia und Daniel wurde ein Sohn geboren. Julius heißt der Kleine, dessen Fußabdruck das Frontetikett ziert, und er stellt die nächste Generation dar, die dem Wein den Namen gibt.

Aber nicht nur, denn der Wein besteht aus den ersten Trauben des "Wild&Strong-Weinbergs" des Winzerehepaares von der Mosel: Wild = anti-autoritärer Minimalschnitt, Strong = pilzwiderstandsfähige Rebsorten der nächsten Generation: Cabernet blanc und Cal 6-04.

Ich hatte Gelegenheit diesen symbolbeladenen Tropfen zu probieren - hier meine Verkostungsnotiz:
von Robert Bock ...

Sonntag, 27. Mai 2018

Verkostungsnotiz: 2015er Riesling Spätlese trocken | Ipsheimer Burg Hoheneck | "Weingut an der Steige" Armin Düll | Ipsheim | Franken


12,0% | RZ 6,5g/L | S 6,6 g/L | 6,50 EUR/0,75L

Ipsheim liegt südwestlich von Neustadt a.d. Aisch, also nicht in Unterfranken, sondern in Mittelfranken, nicht direkt am Main, sondern im südöstlichen Bereich des Steigerwaldes.

Die Gegend wirkt verschlafen und das, obwohl die Weine dort durchaus einen zweiten und dritten Blick wert sind. So auch die trockene 2015er Riesling-Spätlese von Armin Düll, Weingut an der Steige im Ortsteil Mailheim.

Hier meine Verkostungsnotiz:


Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Hellgelb mit goldenen Reflexen.
Nase: Apfel, Aprikosen, Kräuter, Honig (dezent)
Zunge&Gaumen: Knackige Säure, gut balanciert mit der Frucht, angenehme, feinporige Mineralität, feinperliges Moussieren, Kräuter, Zitrusfrüchte (Grapefruit), Granny Smith-Apfel, Aprikosen.

Fazit: ...
von Robert Bock

Mittwoch, 23. Mai 2018

Verkostungsnotiz: 2017er Weißburgunder Classic QbA | Weingut Viermorgenhof | Reinhard Molitor | Kinheim | Mosel

2017er Weißburgunder Classic QbA | Weingut Viermorgenhof | ReinhardMolitor | Kinheim | Mosel | 12,5 % Alc

0,75L | Schraubverschluss


Mein persönlich erster Weißburgunder von der Mosel, die ja in erster Linie für ihre Rieslinge berühmt ist und geschätzt wird.

Der Vater von Dr. Daniel Molitor, zusammen mit seiner Frau Julia Träger des Ehrentitels "Müller-Thurgau-Manic", zeichnet verantwortlich für diesen Wein.

Meine Verkostungsnotizen:


Im Glas (Spiegelau Bordeauxkelch Authentis): Hellgelb, grüne Reflexe, extraktreich, dicht.

Nase: Birne, Banane, Ananas, florale Noten - sehr duftig und facettenreich.

Zunge&Gaumen: Zitrusfrüchte, süße Grapefruit, Reineclode, Stachelbeere, ungeschälte Mandeln,| saftig, langer Abgang mit Noten gelben Apfels im Nachhall.

Fazit ...
von Robert Bock

Montag, 21. Mai 2018

Verkostungsnotiz: Frau Müller aus Schweinfurt

Frau Müller | 2017er Müller-Thurgau feinfruchtig QbA | Weingut Dahms | Schweinfurt-Sennfeld | Franken 

Jürgen und Alexander Dahms haben erneut zugeschlagen. Die beiden Müller-Thurgau-Maniacs haben einen feinfruchtigen Müller-Thurgau aufgelegt. In einer schicken dunkelgelben Roy-Lichtenstein-Etikettierung, hört er, in schwungvollem Schiftzug gesetzt, auf den Namen Frau Müller.

Mir wurde die Freude und Ehre zuteil Frau Müller zu verkosten. Hier meine Notizen:

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Hellgelb mit grünen Reflexen.

Nase: Gelber Apfel, Aprikosen, kandierte Ananas, Honig (dezent) / opulent und wuchtig ohne zu übertreiben.

Zunge&Gaumen: Knackige, frische Säure; gut balanciert mit an der Zungenspitze charmanten Frucht, die gegen den Gaumen zu ins grün-grasig-kräutrige tendiert. Feinporige Mineralität, feinperliges Moussieren, Kräuter, Zitrusfrüchte (Grapefruit), Granny Smith-Apfel, Aprikosen, Weiße Gummibärchen, Eisbonbon (Scheurebe-Anteil?).

Fazit: ...
von Robert Bock

Montag, 30. April 2018

Müller-Thurgau-Maniacs (XVI): Julia Glaser | Weingut Glaser-Himmelstoss | Dettelbach und Nordheim am Main | Franken

In Mainfranken scheinen überdurchschnittlich viele Winzerinnen und Winzer ihren Müller-Thurgau zu lieben, auch wenn sie ihn Rivaner nennen. Wer einen Blick auf die Liste meiner Ehrentitelträger wirft, versteht, was ich meine: 8 von 15 Winzerinnen und Winzern sind in Franken beheimatet.

Mit dem Weingut Glaser-Himmelstoss aus Dettelbach und Nordheim am Main findet das erste V.D.P.-Weingut Eingang in die Liste der "Müller-Thurgau-Verrückten".

Konkret in Person der "Juniorchefin" Julia Glaser, die, nach Abschluss ihrer Winzerausbildung vor zwei Jahren und ihrem Studium von Weinbau und Önologie in Neustadt an der Weinstraße, in das Familienweingut, das sie selbst als "Drei-Generationen-Weingut" bezeichnet, heimgekehrt ist, um dort Verantwortung für Gegenwart und Zukunft des Betriebes zu übernehmen.

"Altbewährtes erhalten und Neues zulassen", schreibt mir Julia Glaser. Nach dem Motto, was gut sei, bleibt, halte man an Traditionen fest, man sei sich aber für spannende Neuerungen nicht zu schade. Und wer weiß, vielleicht werde aus etwas, was im Kleinem anfange, ja irgendwann ein bewährter Bestandteil ihres Tuns ...
von Robert Bock

Samstag, 24. Februar 2018

Müller-Thurgau-Maniacs (XV): Guido Walter und Jürgen Hofmann | Fritz Müller | Appenheim | Rheinhessen

Man muss wohl auf besondere Art durchgeknallt sein, um mit Müller-Thurgau-Weinen das anzustellen, was Guido Walter und Jürgen Hofmann mit den Trauben der Müller-Thurgau-Rebe tun.

Aber wenn MTH knallen soll, respektive der Korken, wenn man ihn aus seinem gläsernen Gefängnis befreit, dann funktioniert das nicht anders: Die beiden frisch gekürten Müller-Thurgau-Manaics produzieren unter der Marke Fritz Müller Schaumweine aus dem Rebensaft, den leider viel zu viele Winzer und Weintrinker links liegen lassen.

Winzer Jürgen Hofmann (rechts) aus dem rheinhessischen Appenheim und Weinhändler Guido Walter (links) aus München gebührt unser besonderer Respekt für ihre ökonomisch mutige wie oenologisch kreative Leistung, die Züchtung des alten Friedrich Müller aus Thurgau in der Schweiz in neuem Glanz schimmern zu lassen. Man muss den MTH schon in besonderer Weise lieben, um sich ihm so zu nähern wie die beiden.
von Robert Bock

Mittwoch, 30. August 2017

Verkostungsnotiz: 2016er "Sweet Child" Riesling Kabinett | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel

2016er "Sweet Child" Riesling Kabinett | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel | 8 % Alc

Die erste Frucht des ersten gemeinsamen Weinberges der beiden Müller-Thurgau-Maniacs Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor aus Kinheim an der Mittelmosel.


Im Glas (Gabriel): Goldgelb,dicht, ölig
Nase: eingekochte Birne, Apfel, Kalk
Zunge&Gaumen: Honigmelone, Naktarine, Nashi-Birne | zart mineralisch | cremig | süß

Fazit ...
von Robert Bock

Mittwoch, 19. Juli 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (XIV): Jürgen und Alexander Dahms | Weingut Dahms | Schweinfurt | Franken


Wenn über dem Maindreieck allmorgendlich die Sonne aufgeht , dann zuallererst in Schweinfurt.

Am nordlichen Zipfel des östlichen Schenkels des Dreiecks, das sich über den unteren Scheitelpunkt bei Marktbreit und Segnitz bis Gemünden im Nordwesten spannt, bauen Jürgen (rechts im Bild) und Alex Dahms (links) in nunmehr dritter Generation Wein an.

Sie legten Wert auf den Erhalt des natürlichen Charakters, den das jeweilige Terroir den Weinen mit auf den Weg gebe, den schonenden Umgang mit der Pflanze und der Umwelt sowie ein harmonisches Zusammenspiel von Forschung, Technik und Erfahrung, erfahre ich auf der Website des Weingutes. Tradition und Innovation zu verbinden, sei beider Cousins Anspruch. Bio-Weine und auch vegane Produkte finde ich im Sortiment, man geht mit der Zeit ...

Ich gestehe ein, bislang noch nie einen Wein aus Schweinfurt im Glas gehabt zu haben - zumindest nicht bewußt. Desto größer meine Neugier auf die trockene 2016er Müller-Thurgau Spätlese aus der Lage Schweinfurter Peterstirn, mit der sich Alex und Jürgen um den Ehrentitel "Müller-Thurgau-Manic" bewerben.
von Robert Bock

Mittwoch, 5. Juli 2017

Verkostungsnotiz: 2016er Silvaner trocken | Weingut Hofmann | Ipsheim | Franken / Steigerwald

2016er Silvaner trocken Deutscher Landwein | Weingut Hofmann | Ipsheim | Franken/Steigerwald | 12,0% Alc. | 1 Liter | Schraubverschluß | 5,50 EUR

Leck mich fett, was für ein geiler Liter-Silvaner aus dem mittelfränkischen Niemandsland (gefühlt!) nahe Neustadt a.d. Aisch. Ipsheim heißt das Nest seines Urspungs und ist selbst Freunden des Frankenweines nicht zwingend ein Begriff ...

Ostersonntag war's da habe ich das Weingut Hofmann aus einer spontanen Laune heraus besucht und vor Ort ein Kisterl zum probieren mitgenommen. Der Hausherr war nämlich grad mit seinen Kindern im Aufbruch zu einer Radltour begriffen und hatte - trotz annoncierter sonntäglicher Öffnungszeiten - wohl nicht mit Kundschaft gerechnet. Ich finde das sympathisch, auch wenn ich ungern die Katze im Sack kaufe. In diesem Fall - der Silvaner ist die erste Flasche meines Probesortiments, das ich mir zusammengestellt habe - hat es sich nicht gerächt. Im Gegenteil, ich bin begeistert!

Was sagt die Verkostungsnotiz ...?
von Robert Bock

Montag, 26. Juni 2017

Verkostungsnotiz: 2015er Riesling feinherb QbA | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel

2015er Riesling feinherb QbA | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel | 11 % Alc

Die beiden Müller-Thurgau-Maniacs Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor legen mit diesem feinherben Mosel-Riesling eine Lagencuvée aus dem Erdener Treppchen (Stairs) und dem Kinheimer Rosenberg (Roses), zweier Lagen der Familien Justen und Molitor an der Mittelmosel vor.

Im Glas (Gabriel): Goldgelb, klar
Nase: Aprikosen, Honig, Minze - sehr oppulent!
Zunge&Gaumen: Aprikosenmarmelade, Pfirsich, kandierte Zitrone, Physalis, Muskat | deutliche Säure, harmonisch mit der Frucht ausbalanciert, dezente mineralische Hintergrundnote | breit, cremig

Fazit ...
von Robert Bock