Montag, 29. Mai 2017

Impressionen vom Fränkischen Bratwurstgipfel 2017

Schmausi's Espresso-Bratwurst mit Kaffee und Kakao
Jahr für Jahr im Mai steigt die Party des Jahres für alle Liebhaber der fränkischen Bratwurst. So auch 2017.

Sechzehn Metzger aus den drei Regierungsbezirken Frankens stritten am 28. Mai 2017 zum mittlerweile siebten Mal in Pegnitz um den Titel des fränkischen Bratwurstkönigs in den Kategorien "klassische Bratwurst" und "Kreativbratwurst".

Was das Dorf Wacken in Schleswig-Holstein den Heavy-Metal-Fans, ist die Kleinstadt Pegnitz in Oberfranken jenen, die ihre Leidenschaft für die Bratwurst pflegen. Kaiserwetter, mehr als 20.000 Besucher, sagenhafte feine und grobe Broudwerscht - sechszehn "klassisch", sechzehn "kreativ", süffiges oberfränkisches Bier, fränkischer Wein und ein Kuchenangebot, das seinesgleichen sucht. Ich wurde in Pegnitz geboren und bin, was dieses Streedfood-Deluxe-Festival angeht, deshalb mit Sicherheit voreingenommen. Wer meinen ausführlichen Bericht vom Bratwurstgipfel des Vorjahres gelesen hat, wird sich dessen erinnern ...

2017 war mein mittlerweile dritter Besuch des Gipfels: Wenn  dichte Schwaden Bratwurstdufts übers Festgelände am Wiesweiher wabern und ich einen tiefen Atemzug nehme, dann ahne ich, was in einem Weißen Hai vorgeht, der im Wasser einen Tropfen Blutes wittert ...
von Robert Bock

Sonntag, 28. Mai 2017

Verkostungsnotiz (14): 2015er Silvaner trocken QbA "Meisterschluck No. 2" | Bullenheimer Paradies | Weingut Frank & Lukas Schmidt | Bullenheim | Franken (Steigerwald)


2015er Silvaner trocken QbA "Meisterschluck No. 2" (Ausbau im kleinen Barrique), Flasche 80/504 | Bullenheimer Paradies | Weingut Frank & Lukas Schmidt | Bullenheim | Franken (Steigerwald)

13,5% Alc. | Hochwertige, schwere  Burgunderflasche mit Schraubverschluß | einzeln nummerierte Flaschen (504 Stück) | 18 EUR / 0,75L

Der junge Winzermeister Lukas Schmidt aus Bullenheim, dem größten Weinbauort Mittelfrankens, präsentiert mit seinem Silvaner "Meisterschluck No. 2" den Premium-Silvaner seines Weingutes, das 11 ha Rebfläche bewirtschaftet und sich auf primär auf Silvaner, Bacchus, Scheurebe, Riesling sowie Domina und Spätburgunder konzentriert. Der Meisterschluck ist Ergebnis konsistenter Strategie: Hochreife, handverlesene Trauben, schonendste Verarbeitung, Reife im 225-Liter Barriquefass aus amerikanische Eiche in Zweitbelegung.
von Robert Bock

Samstag, 27. Mai 2017

Karpfenessen im Gasthof Winzerstube in Weimersheim

Ostern 2017 war, was das Wetter angeht, beileibe kein Highlight.

Der Wetterbericht versprach, dass zumindest der Vormittag des Ostersonntags im Norden Bayerns halbwegs trocken bleiben würde.

Was tun? Früh aus den Federn und auf nach Franken! Nein, nicht nach Bier-Franken und auch nicht nach Weinfranken - ins Grenzgebiet der beiden Getränkewelten Frankens, an den südlichöstlichen Teil der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße, eines Weinanbaugebietes, das selbst Weininteressierten relativ unbekannt ist.
Neustadt an der Aisch, ein 12.000-Seelen-Städtchen an der B8 gelegen kenne ich vom Hörensagen. Eher seiner Karpfengründe wegen ...
von Robert Bock

Mittwoch, 24. Mai 2017

Müller-Thurgau Maniacs (XII): Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor aus Kinheim-Kindel


Wenn Sprößlinge alteingesessener Winzerfamilien heiraten, erinnert mich das entfernt an die Heiratspolitik des Hochadels vergangener Zeit. Bella gerant alii, tu felix Austria nube an der Mosel?

Nein, die Liebe führte Julia Molitor-Justen und Daniel Molitor zueinander. Sie entstammt dem Meulenhof in Erden, er dem Viermorgenhof in Kinheim-Kindel. Beide Ortschaften trennt nur die Gemeinde Lösnich, die gemeinsame Qualitätsphilosophie verbindet die beiden Traditionsweingüter.

Kinheim zählt rund 800 Einwohner und liegt an der linken Seite der Mittelmosel auf Höhe des Mosel-Flusskilometers 116. Aus der Vogelschau, grob gesagt, etwa auf halber Strecke einer gedachten Linie, die Trier und Koblenz verbindet. Die Gemeinde ist geprägt von Weinbau und Tourismus. Auf circa 120 ha Rebfläche gedeihen Weine in den Einzellagen Rosenberg, Hubertuslay und Römerhang. Alle drei Weinlagen gehören zur Großlage Schwarzlay und zum Bereich Bernkastel des Anbaugebietes Mosel ...
von Robert Bock

Montag, 22. Mai 2017

Verkostungsnotiz (13): 2016er Rotling Kabinett halbtrocken | Weingut von der Tann | Iphofen | Franken

2016er Rotling Kabinett halbtrocken | Weingut von der Tann | Iphofen | Franken
11% Alc. | RZ 17,1g/L | GS 6,5g/L


"Ein Rotling ist ein Wein, der aus einem Verschnitt von roten und weißen Trauben bereitet wird. Diese dürfen beim Verschnitt bereits eingemaischt sein, müssen aber zusammen gekeltert werden.

Er ähnelt farblich dem nur aus roten Trauben gekelterten Roséwein und wird fälschlicherweise oft mit diesem gleichgesetzt. Besonders häufig ist Rotling in den deutschen Weinbaugebieten Württemberg, Baden, Franken und Sachsen sowie den Landweinbaugebieten Regensburg und Bayerischer Bodensee zu finden. Der Rotling hat seinen Ursprung in Sachsen, wo er als Schieler bezeichnet wird, eine lautliche Variante von Schillerwein wegen seiner schillernden Farbe (ursprünglich zu schielen). In Franken wird oft Müller-Thurgau als Weißweinsorte verwendet." (Wikipedia)

Im Glas (Gabriel): Lachsrot, deutliche Schlierenbildung am Kelch
Nase: Erdbeeren, rote Mirabellen
Zunge&Gaumen: Erbeerjoghurt, Apfel, frisch, prickelnd feinperlig moussierend

Fazit ...
von Robert Bock

Samstag, 20. Mai 2017

Im Landgasthof Birnthaler in Krachenhausen

Vor 13 Uhr sei leider kein Platz für zwei Leut im Haus mehr frei, bedauert am anderen Ende der Leitung Georgine Birnthaler. Sie ist die Chefin des Landgasthofs im Heitzenhofener Weg 13 in Krachenhausen bei Kallmünz, der ihren Familiennamen trägt.

Zwar ist heute der 1. Mai, aber der Wetterbericht droht ab dem frühen Nachmittag mit Regen. Auf einen Platz auf der Terrasse getrauen sich meine charmante Begleiterin und ich uns deshalb nicht einzulassen.

Den Hörer in der Hand taxiere ich lautlos meine Chancen um 13 Uhr noch einer Portion Schweinshaxn, Spanferkel oder Ente teilhaftig zu werden, stürze mich dann aber Hals über Kopf ins Abenteuer und bitte Frau Birnthaler einen Tisch für diese Uhrzeit freizuhalten ...
von Robert Bock

Donnerstag, 18. Mai 2017

Verkostungsnotiz (12): 2016er Acolon QbA | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken (Steigerwald)

2016er Acolon QbA | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken (Steigerwald)
13,5% Alc.


Der vorliegende Wein stellt meine persönliche Acolon-Premiere dar. Skeptisch war ich, wie ich es relativ neuen Züchtungen gegenüber regelmäßig bin. Der Wein der Familie Dürr aus dem fränkischen Bullenheim hat mich jedoch unterm Strich positiv überrascht.

Im Glas: (Gabriel):  Dunkelrot, Brombeere - fast Schwarz; zähe Kirchenfenster, dicht, extraktreich

Nase: Schwarze Johannisbeere, Schwarze Kirschen, Nelken, Stangenpfeffer, Piment, Lorbeerblatt - enorme Würze!

Zunge & Gaumen: Runde, süße Frucht bei prägnanter Säure, füllig, mollig, sehr süffig, jedoch im Abgang recht kurz.

Fazit ...
von Robert Bock