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Samstag, 2. September 2017

In der Vinothek Iphofen

Wer noch nie im fränkischen Iphofen war, sollte das nachholen.

Für mich zählt das Städtchen im nördlichen Steigerwald mit seinen fünftausend Einwohnern zu den schönsten Orten Deutschlands: Wer Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl mag, wird Iphofen lieben.

Gegenüber den beiden genannten klassischen süddeutschen Zielen für Fachwerk- und Mittelalterfans, kann Iphofen zudem in die Waagschale werfen, dass dort - dank der Gipskeuperböden an den sanften bis steilen Lagen des Schwanberges - Weißweine von Weltformat gedeihen und 20 Weinbaubetriebe, darunter mit Wirsching, Ruck und Arnold drei V.D.P.-Weingüter, dem Weinfreund mit ihrer Hände Arbeit wonnevolle Stunden schenken. Konzentriert präsentiert werden die Iphofener Weine zu feinem Essen in der Vinothek Iphofen, von der in diesem Feature die Rede sein soll.
von Robert Bock

Donnerstag, 17. August 2017

Fleischfressende Pflanzen und Aperol Sprizz im Bacano in Neutraubling

Am heutigen Spätnachmittag nehme ich Platz an der Bar eines Lokales, das vieles sein will: Restaurant, Bar und Bäckerei.  

Aber das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal ...? Erinnert mich an die frühe Werbung für das Überraschungs-Ei ...

Vor mir auf dem Tresen steht ein Blumentopf mit einem siechen Exemplar einer fleischfressenden Pflanze. 

Und während ich noch sinniere, ob es  für einen Veganer moralisch integer ist, fleischfressende Pflanzen zu vertilgen, fragt mich der Barkeeper, der mich optisch an D'Artagnan erinnert, was es denn sein dürfe. Aperol Sprizz, entgegne ich, und wenig später  nuckle ich am Strohhalm ...
von Robert Bock

Mittwoch, 2. August 2017

Impressionen aus dem Hesperidengarten

Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es den Hesperidengarten nun schon.

Offiziell zählt die Anschrift Schnaitterhof 1 zur Gemeinde Wenzenbach, nördlich vor den Toren Regensburgs gelegen.

Ich mag diesen Ort, denn er strahlt Ruhe aus in einer Epoche der Rastlosigkeit. Im Garten- und Parkanlegen misst sich der Mensch an der Natur, gestaltet sie nach seinem ästhetischen Ideal und spannt die Brücke zwischen Natur und Kultur.

Ich bin kein gartenbegeisterter Mensch, aber auf dem weitläufigen Gelände des Hesperidengartens habe ich schon manche Stunde genossen. Zum Kaffeetrinken, als Hochzeitsgast oder als Gast rauschender Firmenfeste eines großen Automobilzulieferers ...
von Robert Bock

Dienstag, 25. Juli 2017

d'Weiberwirtschaft z'Kalsing revisited

Meine Leidenschaft des Fabulierens über Erlebnisse in Gastronomiebetrieben bringt es mit sich, dass ich keine tiefgreifende Beziehung zu einem Wirtshaus oder Restaurant aufbauen kann, das ich, im Sinne eines "Stammgastverhältnisses" regelmäßig aufsuche.

Wäre dem der Fall, wüßte ich nicht worüber ich schreiben sollte und wer würde, davon abgesehen, schon Woche für Woche Berichte über das selbe Wirtshaus lesen wollen?

Trotzdem kommt es gelegentlich vor, dass ich in einem Lokal, das mich begeistert hat, ein zweites oder drittes Mal in relativ kurzem Zeitabstand einkehre.

Mich erreichen Anregungen aus dem Kreis meiner Leserinnen und Leser, doch mal hier oder dort vorbeizuschauen, da sei es deren Meinung nach besonders mies ... To whom it may concern: Warum, bitteschön, sollte ich mir auf eigene Rechnung einen Restaurantbesucht antun, von dem ich vorab ausgehen muss, dass ich mich ärgern werde ...? Der guten Story wegen, weil mein Publikum viel lieber Verrisse liest, statt Lobeshymnen?! Hält man mich gar für einen Masochisten?!
von Robert Bock

Freitag, 14. Juli 2017

Beim besten Griechen weit und breit

Was sämtliche griechischen Gastronomen in Stadt und Landkreis Regensburg zutiefst beschämen sollte: Es handelt sich weder um einen vollen, noch halben, noch viertelten Griechen - es handelt sich um Werner Faisst: einen Allgäuer und seines Zeichens Wirt und Küchenchef des Landgasthofs Heilinghausen, nördlich von Regenstauf im wunderschönen Tal des Regen gelegen.

Ich greife zu kurz, wenn ich ihn alleine hervorhebe, denn seine Frau und sein gesamtes Team verdienen höchstes Lob für das, was sie im Rahmen der traditionellen "Landgasthofrunde" am 30. Juni 2017 für rund fünfzig Gäste auf die Beine stellten.

Selten geschieht es, dass ich das Fazit eines Restaurantbesuchs vorweg nehme, aber für einen Abend einen Spannungsbogen aufzubauen, an dem am Anfang eine Katastrophe und am Ende ein Happy-End stünde, wäre an den Haaren herbeigezogen ...
von Robert Bock

Freitag, 16. Juni 2017

Im Restaurant Jedermann in Straßkirchen

Das niederbayrische Straßkirchen liegt zwischen Straubing und Plattling an der B8, hat offiziell 3170 Einwohner, die sich auf 15 Ortsteile verteilen, eine eigene Postleitzahl und Festnetzvorwahlkennung - aber kein eigenes Kfz-Kennzeichen.

Dafür aber gibt's dort in Person vom Hartl Sepp einen  Holzofenbrotbäcker, der ein sensationelles Brot bäckt und einen höchst bemerkenswerten Koch. Der hat dort 2013 in der Irlbacher Straße 1 das Restaurant Jedermann eröffnet, von dem heute die Rede sein soll.

Sebastian Völkl heißt der junge Mann, der nicht nur bemerkenswert gut kocht, sondern auch eine ebensolche Vita vorzuweisen hat: Bevor er sich dazu entschied  die Kunst des Kochens von der Pike auf zu lernen - und er tat dies bei keinem Geringeren, als dem Superstar der einstmals "jungen Wilden" unter Deutschlands Köchen Stefan Marquard in dessen Jolly Roger Cooking Gang - hat Sebastian Völkl nämlich Sozialpädagogik studiert und mit Diplom abgeschlossen. Ein intelligenter, gebildeter junger Niederbaier ist "der Sebastian" also, wie er sich auf der Website des Jedermann nennen läßt, und zudem mittlerweile Vater dreier Kinder.
von Robert Bock

Samstag, 10. Juni 2017

In der Ritterschänke Burg Randeck im Altmühltal

Hoch über der Altmühl thront oberhalb der niederbayerischen Ortschaft Essing, einem Adlerhorst ähnlich auf Jurafels errichtet, ein bemerkenswertes Restaurant: Die Ritterschänke Burg Randeck.

Nicht nur der grandiosen Aussicht wegen, die den Blick des Einkehrers über die Wipfel der Wälder gen Südenwesten schweifen läßt: Man verwöhnt dort seine Gäste auf gehobenem Niveau mit bairischer und internationaler Küche.

Maximilian Sturm, Metzgermeister und Wirt, bürgt mit hauseigener Metzgerei für Qualität und Kompetenz in Sachen Fleisch. Das Altmühltaler Lamm prägt in vielerlei Variationen, von altbairischen Lammbratwürsten bis mediterran zubereiteten Lammhaxen, die Speisekarte der Ritterschänke.

Mittlerweile ist die vierte Generation der Familie Sturm im Begriff das Szepter in der Küche zu übernehmen: Johanna Sturm, die Küchenchefin, kann trotz junger Jahre auf eine beeindruckende Liste an Stationen in Top-Adressen verweisen. Darunter die des Chef-Patissiers unter 3-Sterne-Koch Christian Jürgens im Restaurant Überfahrt in Rottach-Egern, einem der besten Restaurants der Welt, und Chef de Partie im Hotel Grande Roche in Paarl (Südafrika).

Das riecht nach einem aufgehenden Stern der Gastronomie der Region - da will ich früh dabeisein, Zeuge eines möglichen steilen Auftstiegs werden ... Wenn der nur immer so treffsicher vorherzusagen wäre ...
von Robert Bock

Sonntag, 30. April 2017

Brotzeit beim Kneißl in Wenzenbach

Endlich, endlich bequemt sich dieser verregnete April dazu in den Frühlingsmodus zu schalten! Raus aus der Bude ist das Motto dieses Sonntags vor dem 1. Mai, hinaus, hinaus an den Busen von Mutter Natur!

Ich mag den Radweg von Regensburg nach Falkenstein der auf einer alten Bahntrasse eingerichet wurde. Es gibt ein paar sehr, sehr schöne wanderbare Abschnitte die durch nahezu unberührte Natur führen und herrliche Aus- und Einblicke in Flora und Fauna entlang des idyllisch mäandrierenden, gluckernden Wenzenbachs schenken.

Von Wenzenbach nach Hauzendorf und retour zum Beispiel macht das Wandern oder Spazieren auf völlig unproblematischem Untergrund große Freude. Auch, weil sicher ist, dass man am Ende der Tour nach nicht ganz 20 Kilometern beim Kneißl in Wenzenbach Durst und Hunger auf gepflegte Weise stillen können wird.
von Robert Bock

Freitag, 21. April 2017

TONI'S by WENISCH - Straubings neues "Genusswohnzimmer"

Wer die Eröffnung seines neuen Lokals in der wohlhabenden Gäubodenstadt standesgemäß feiern will, kommt nicht um ein Abschlußfeuerwerk herum. So auch nicht Familie Wenisch am gestrigen Abend.

Hoch stiegen die Raketen in den Himmel einer sternklaren Nacht und erleuchteten das schmucke Anwesen in der Inneren Passauer Straße 59, das seit gestern Straubing um einen gastronomischen Höhepunkt erweitert. Er wird Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt hinaus entwickeln.

Sicher, die Zukunft ist ungewiß, doch glaube ich mir den Konjunktiv in diesem Fall verbieten zu können, denn jemand, der große Teile seiner Kindheit und Jugend in Straubing verbracht hat, dem ist der Name Wenisch stets ein klangvoller Begleiter.

Gerne erinnere ich mich, dass meine Mutter mich Anfang der 1980er Jahre mit dem Radl zur Metzgerei Wenisch schickte, um Weißwürscht zu holen, wenn wir Besuch hatten: "Für die Gäste nur das Beste, und die besten Weißwürscht der Stadt hat der Wenisch!"

Meine Mutter versteht viel von gutem Essen, auch, dass selbst eine Wenisch-Weißwurscht das Schicksal aller Weißwürscht dieser Welt teilt, dass sie nämlich ohne Senf aus Regensburg im Grunde ungenießbar ist ...
von Robert Bock

Freitag, 31. März 2017

Im Hotel & SPA Reibener Hof in Konzell

Josef Schegerer ist mit Leib und Seele Hotelier. Rund eine Dreiviertelstunde Fahrt von Regensburg entfernt führen er und seine Frau Susanne in Reiben 1, 94357 Konzell im Bayerischen Wald, den Reibener Hof, ein kleines, aber feines hochmodern ausgestattetes Wellness-Hotel der 4-Sterne-Kategorie mit großzügigem SPA-Bereich.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, einen Batzen Geld in die Hand zu nehmen, um seinen Traum kompromisslos zu leben. Hager, braungebrannt und durchtrainiert begegnet mir Josef Schegerer. Er ist Läufer, sein Blick ist wach seine Freundlichkeit kommt von Herzen.

Er sei ein begeisterter Leser meines Blogs, so schrieb er mich eines Tages an, und wünsche sich, ich publizierte auch einmal eine so schöne Geschichte über sein Hotelrestaurant. Gerne würde er mich und meine charmante Begleiterin deswegen in den Reibener Hof einladen.

Schöne Geschichte?! "Gefälligkeitsgutachten" verfertige ich keine, antwortete ich. Wenn das sein Ansinnen sei, müsse ich ihn leider enttäuschen. Nur unter der Bedingung, dass ich erstens offen erwähnen würde, dass ich eingeladen wurde und zweitens, dass der Schuss auch nach hinten losgehen könne, wenn mich die Küche nicht überzeuge, komme so ein Deal für mich in Frage ...
von Robert Bock

Freitag, 24. Februar 2017

In der Einkehr zur alten Post in Ponholz

Halleluja, was für eine Granate von Silvaner!

Die freundliche Dame, die uns wohltuend unauffällig durch den Abend geleiten wird, hat mir gerade einen Probierschluck zur Begutachtung aus dem frisch geöffneten, perfekt gekühlten  Bocksbeutel eingeschenkt ...

Einen 2014er Sommerhäuser Steinbach Silvaner Kabinett trocken vom V.D.P.-Weingut Schloss Sommerhausen zu 32 EUR habe ich meinen liebreizenden Begleiterinnen und mir zur Menübegleitung auserkoren.

Da jeder von uns dreien das Überraschungsmenü mit 5 Gängen für 42 EUR bestellt hat, ist die Wahl des Weines eine diffizile Angelegenheit: wir wissen ja nicht, was uns an Speisen erwartet. Ein Grüner Veltliner oder ein Silvaner eignen sich für gewöhnlich recht gut zur Begleitung eines kompletten Menüs - so fiel meine Wahl auf diese Position in der vielseitig und durchaus interessant bestückten, aber nicht allzu umfangreichen Weinkarte der Einkehr zur alten Post in Ponholz.

Ich gebe die Flasche nach besagtem Begutachtungsschlückchen frei, wir stoßen mit dem verdächtig bernsteinfarbenen, ungemein betörend duftenden Tröpfchen an, ich versetze den Inhalt meines Glases in Rotation, verschaffe dem eingefangenen Sonnenschein über den Weinbergen Frankens Luft ... Und er entwickelt sich: Pfirsich, Aprikosen, Honig, Hollerblüten ... Moment ... Ich stutze: Kann das denn wirklich ein Silvaner sein ...? Ein Kabinett zudem und keine Spätlese? Ich erbitte einen Blick aufs Etikett, die freundliche Dame fischt den Bocksbeutel wieder aus dem Eiswasserbad ... Tatsächlich, ein Riesling! 
von Robert Bock

Freitag, 3. Februar 2017

Grand Slam im "Tennis Ass" in Geiselhöring

Auf die Idee zum Mittagsessen 33 Kilometer, und das ausgerechnet in eine Vereinsgaststätte, ins niederbayerische Niemandsland zu fahren, komme ich von selbst jedenfalls nicht, das dürft Ihr mir glauben.

Meine Freundin Spyridoula Kagiaoglou sagt, sie wolle, "dem Michael Jann", einem Kunden der ersten Stunde, einen geschäftlichen Besuch abstatten.

Immer mit DHL oder Hermes liefern sei ja auch nichts, denn sie lege großen Wert auf eine persönliche Betreuung. Die neue Ernte von der Peloponnes sei eingetroffen und "der Michael" habe Olivenöl bestellt. Nicht nur, dass er mit ihrem Olivenöl koche, seine Gäste könnten es in seinem Restaurant sogar für zuhause kaufen. Sie wolle ihm seine Bestellung liefern, seine Meinung als Profi zur neuen Ernte einholen und bei der Gelegenheit gleich bei ihm zu Mittag essen. Ob ich nicht Zeit und Lust hätte, sie zu begleiten?
von Robert Bock

Freitag, 27. Januar 2017

Werner Faisst lädt zur Tafelrunde nach Heilinghausen

Kurz zuckt er zusammen, als ihm bewußt wird, wen er da gerade zusammen mit der Olivenöllieferantin seines Vertrauens zu einem kulinarischen Abend in kleinem Kreis eingeladen hat ... Aber schnell fängt sich einer der meines Erachtens besten Köche des Landkreises wieder.

Die Einladung des, wie ich erfahre, als "gefürchtet" beleumundeten Restaurantkritikers von auswärts essen regensburg, hält Werner Faisst aufrecht.

Der angeblich gefürchtete Kritiker hat ihm gerade ein paar schwere Kanister Olivensaftes der neuen Ernte von der Peloponnes ins Allerheiligste seines Restaurants, in die Küche des Landgasthofs Heilinghausen geschleppt. Niedere Fron im Freundschaftsdienst der griechischen Olivenölqueen aus Tegernheim. Jeden Tag eine gute Tat, gutes Karma sammeln, und meiner alten Liebe Griechenland und seinen gebeutelten Menschen ein wenig auf die Beine helfen.

Der Herr Kritiker aus dem Internet, also. So so ... Er kümmere sich ja um derlei neumodisches Internet-Zeug wie Blogs und Facebook nicht, und verstehe im Grunde gar nicht, was das sei. Das mache die Katl, seine Tochter für ihn, sagt Werner Faisst mit seinem rollendem Allgäuer Timbre in der kräftigen, durchdringenden Stimme. Außerdem, fügt er hinzu, stehe er als alter Hase im Geschäft mittlerweile über der Meinung der schreibenden Zunft - ihm sei alleine das Urteil seiner Gäste wichtig. Zu denen suche er, so gut dies sein stressiger Küchenjob zulasse, den persönlichen Kontakt, um sich zu vergewissern, ob alles gepasst habe oder gegebebenfalls auch einmal nicht.
von Robert Bock