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Sonntag, 26. Februar 2017

Ficky Stingers bei Kentucky schreit F...

Wer 1996/97 gelegentlich RTL Samstag Nacht geguckt hat, wird sich an eine legendäre Sketch-Reihe  erinnern, in deren Mittelpunkt Stefan Jürgens, Olli Dittrich und Tanja Schumann mit  irrwitzigen Wechsstabenverbuchseleien eines der größten Systemgastronomieunternehmen  der Welt verballhornten.

Wir haben uns diesmal schmierige Finger nicht in Anton Schmaus' jüngstem Szene-Lokal in Regensburg geholt, sondern beim amerikanischen Spezialisten für frittierte Hähnchenteile und Cole Slaw: Kentucky Fried Chicken in der Frankenstraße in Regensburg.

Es kam uns irgendwie dazwischen ... Eigentlich gehen wir ja sonst gar nicht in solche Schuppen gastronomischer Niedertracht, ernähren uns ja lieber, regional, nachhaltig und beteiligen uns nicht an dieser rücksichtlosen, heuschreckenkapitalistischen Ausbeuterei unschuldiger Tiere, mutmaßlich unschuldiger Mitarbeiter und unwiderbringlicher Ressourcen unseres kleinen blauen Planeten. Nein, wir tun so etwas nicht, wir sind Vorzeigemenschen.
von Robert Bock

Samstag, 18. Februar 2017

Avgolémono und Kataifi: auswärts griechisch kochen & essen

Wer bei auswärts essen nicht an mein Blog denkt, spielt für gewöhnlich mit dem Gedanken, ein Wirtshaus oder Restaurant aufzusuchen, davon ausgehend, dass ihm dort das Kochen abgenommen und überhaupt, er von vorne bis hinten bedient werde ...

Aber auswärts essen geht auch anders. Und zwar höchst vergnüglich, gesellig und in vielerlei Hinsicht lehrreich: Man belege einen Kochkurs!

Kochkurse boomen. Die Angebote der Volkshochschulen sind so rasch ausgebucht, dass man, kaum hat man den Katalog studiert, oft schon zu spät dran ist.

Kommerzielle Kochschulen gibt es mittlerweile allerorten. Auch in Regensburg. Tom Rosenberger hat sich mit Toms Kochschule bei Küche Aktiv in der Landshuter Straße einen sehr guten Ruf erarbeitet. Sein Kursangebot ist riesig. Für jeden ist etwas dabei. Das Gros der Kurse leitet er selbst, aber auch ein kleiner Stamm handverlesener Dozentinnen und Dozenten "mit Spezialgebieten" schmücken sein Programm.

Für authentische griechische Küche ist Spyridoula Kagiaoglou zuständig. Nicht nur in Toms Kochschule in Regensburg, sondern auch im Möbelhaus Brandl in Kelheim. Die in Tegernheim lebende Griechin weiht die Teilnehmer ihrer Kurse in die Geheimnisse der Küche ihrer Heimat ein, und vermittelt nicht nur Tricks und Kniffe, sondern gewährt Einblick in Hellas' reiche, hierzulande aber leider kaum bekannte, kulinarische Traditionen.
von Robert Bock

Mittwoch, 15. Februar 2017

Weißwurstfrühstück im Spitalgarten zu Regensburg

Wir schreiben den 10. Februar im Jahre des Herrn 2017. Ein Tag wie eine Verheissung: Die Sonne lacht aus blauen Himmeln und mir ist, als ließe der Frühling weit vor der Zeit sein blaues Band durch die Lüfte flattern.

Ich sitze auf der Terrasse des Spitalgartens mit Blick auf den Dom und die schier ewig währende Baustelle der Steinernen Brücke.

Vor mir und meinem Gast aus Nordrhein-Westfalen dampft eine schöne Schüssel Weißwürscht.

Ich reisse einen Fetzen von meiner röschen Brezn ab, nehme einen Schluck vom Pale Ale der Manufaktur-Reihe der Spital-Brauerei und frage mich, ob ich je so früh im Jahr in einem Biergarten gesessen bin. Das Wetter ist tatsächlich biergartentauglich und am Ende des Tages werde ich beim Blick in den Spiegel gar einen Anflug von Rötung auf meiner Haut erkennen.
von Robert Bock

Samstag, 17. Dezember 2016

Auf ein Burger-Menü bei Twins in Regensburg

In der Donaustauferstraße 70, ausgerechnet neben einem Bestattungsinstitut, hat gegenüber der Werkseinfahrt der Domspitz-Molkerei vor ein paar Monaten ein neuer Burger-Laden aufgemacht.

Twins - Burger & Pizza heißt er, weil ihn die Zwillinge Ismail und Kerem Ayber führen.

Sie lieben Burger und Pizza. Deswegen ist die Bezeichnung "Burger-Laden" womöglich gar nicht angemessen und ich sollte dieses neue Restaurant "Burger-und-Pizza-Laden" nennen. Fehlten noch Gyros, Döner-Kebab, Wiener Schnitzel und Tandoori-Chicken und das übliche Angebot hiesiger indisch-pakistianischer Restaurants wäre komplett.

Burger und Pizza also ... Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn Gastronomen substanziell von den Speisen, die sie ihren Gästen kredenzen, begeistert sind, jedoch gilt auch für Gastronomen die uralte Marketing-Maxime, nach der der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler. Im übertragenen Sinne versteht sich, denn geht es um Gastronomie, empfiehlt es sich, explizit darauf hinzuweisen, dass es sich lediglich um eine Redewendung handelt, die man keinesfalls wörtlich nehmen darf ...
von Robert Bock

Samstag, 27. August 2016

In der Trattoria da Fernando in Regensburg

Fernando d'Amore zählt zum Urgestein der Regensburger Gastronomie italienischer Prägung, legendär ist seine Liebe zum Calcio und die Liebe der Fußballprominenz zur Küche seines Lokals in der Furtmayerstraße 10 .

Ganze Spielergenerationen des FC Bayern München verkehrten in diesem Lokal und an seinen vormaligen Standorten in der Stadt.

Damals in der Spiegelgasse beispielsweise, endete jäh die Karriere des Mario Basler bei den Bayern. Super-Mario, berichten jene, die dabei waren, brachte die spitze Bemerkung eines Gastes in Rage, weshalb er als einer der selbsternannt besten Fußballer der Welt nicht im Aufgebot des DFB für die anstehenden WM stünde? Es kam zu Handgreiflichkeiten, wenig schmeichelhafter Publicity und Baslers Demission aus dem Bayern-Kader.

Die Wände des gemütlich wirkenden Lokals sind tapeziert mit Fußball-Devotionalien, Autogrammen großer Spieler und Fotos, die Weltstars Arm in Arm mit Fernando zeigen. Doch von Juve-Fan Fernandos Liebe zum Fußball und seiner Zuversicht, dass der FC Bayern vor einer glänzenden Zukunft stehe, weil sie mit Carlo Ancelotti nun endlich einen guten, weil italienischen Trainer hätten, soll nicht die Rede sein - heut geht's um Speis und Trank.
von Robert Bock

Freitag, 29. Juli 2016

Im Beach House in der Armin-Wolf-Arena

War dieser herrlich cremige Brownie zum Abschluss dieses Mittagessens nicht schokoladig genug oder genau richtig? Mir hätte ein Hauch mehr Bitternis gefallen, dafür ein wenig weniger Zucker. Madame beharrt darauf, nein, so und nicht anders habe ein spitzenmäßiger Brownie ihrer Meinung zu schmecken.

Wenn Madame und ich auf dem Nachhauseweg wegen solcher Petitessen ins Diskutieren geraten, weiß der regelmäßige Leser unserer Gastronomie-Rezensionen, dass wir einen erfreulichen Aufenthalt hinter uns haben.

Heute waren wir zum Mittagessen im Beach House in der Armin-Wolf-Arena, dem Regensburger Baseball-Stadion unweit der Donau-Arena an der Osttangente. "California Kitchen" verheißt das Programm. Passt irgendwie zu einer der amerikanischsten aller Sportarten, die die Regensburger Buchbinder-Legionäre hier auf europäischem Top-Niveau zelebrieren. Von Baseball verstehen Madame und ich soviel wie von Teilchenphysik und dem Higgs-Boson. Ist heute wurscht, heut geht's ums Essen.
von Robert Bock

Freitag, 15. Juli 2016

Im Kneitinger am Arnulfsplatz in Regensburg

Kneitinger sei nur echt mit dem Bock, behauptet die Werbung der Brauerei - also, hab ich mir am Jazz-Weekend gedacht, tun wir dem Kneitinger am Arnulfsplatz den Gefallen und sorgen für Authentizität ...

Dass Kneitingerbier bei hinreichender Dosis beschwingt, ist kein Geheimnis, dass eine ausgelöste Schweinshaxn mit Kartoffel-Gurken-Salat Flügel verleiht, war Madame und mir neu. Doch dazu im Fortgang dieses Berichts über unsere Stippvisite zum Mittagessen später mehr.
von Robert Bock

Freitag, 24. Juni 2016

Im Bio-Restaurant Gänsbauer in Regensburg

Regensburgs erstes Bio- und Naturland-zertifiziertes gehobenes Speiselokal, das Restaurant Gänsbauer in der Keplerstraße 10, war uns nicht zuletzt seiner Philosophie wegen einen Besuch wert.

Madame und ich hatten Anlaß etwas zu feiern - umso unerfreulicher, dass uns beiden die Laune binnen 25 Minuten in den Keller rauschte ...  

Was ist geschehen? 

Der sehr freundliche Service braucht tatsächlich eine Viertelstunde bis er uns die Karte bringt und weitere 10 Minuten verstreichen bis er die Bestellung aufnimmt. Ich sage zu Madame - halb im Scherz, halb ernst gemeint -, hoffentlich werde sich zwischenzeitlich nicht die Speisekarte ändern und die Menüs an den Saisonwechsel angepasst, bis wir bestellen dürfen. Sie lacht und wähnt mich schon im Geiste lautlos meinen Bleistift spitzen ...
von Robert Bock

Samstag, 4. Juni 2016

Im China-Restaurant REZ in Regensburg

Es gibt sie tatsächlich noch: China-Restaurants ohne Einheitsfraß vom Buffet und Pseudo-Mongolischem Grill!

In Regensburg zum Beispiel im Rennplatz-Zentrum, Rennweg 12, und dieses hört auf den wenig fantasievollen Namen China-Restaurant REZ. Seit 1998 gibt es diese Restaurant und es trotzt dem Trend zum All-you-can-eat bislang erfolgreich.

Madame und ich waren bereits in China auf Reisen, haben dort verschiedene Küchenstile kennengelernt und teils so lala, teils herausragend gut gespeist. So schlecht wie bei uns zum Teil allerdings nie. Bei einem Buffet-Chinesen hiesiger Prägung orientiert man sich besser links vom linken Rand der für Chinas Gastronomie angebrachten Skala.

Auch was das Publikum angeht: Fremdschämen für Männer mit osteuropäisch-zentralasiatischem Migrationshintergrund in Muscle-Shirts und Adiletten und die unvermeidbaren spezi-trinkende Pickelgesichter mit strassbesetzten Baseballkappen? Für miniberockte Landwalküren mit ihren gemischten Tellern aus kalter Sushi, ertränkt in warmer Chop-Suey-Sauce? Ist manchmal ganz witzig und liefert dem Kolumnisten Stoff für seine Bosheiten, aber nicht einen ganzen Abend lang ...  

Gott ist er heut wieder arrogant ...

Würde es "der gute alte Chinese am Rennplatz" - ich dürfte bereits vor rund 15 Jahren dort schon einmal zu Gast gewesen sein - mit den Buffet-Flagschiffen im Raum Regensburg von der Küche her aufnehmen können?
von Robert Bock

Sonntag, 15. Mai 2016

Steckerlfisch auf der Regensburger Maidult


Pfingstsonntag. Wetterprognose: durchwachsen, windig, kalt. Was mach mer, Madame? Spazieren wir zur Dult, kaufen uns einen ordentlichen Julienne-Hobel? -- Und dann? -- Steckerlfisch? -- Auf gehts!

Wie lang hab ich schon keinen Steckerlfisch mehr gegessen! Dreissig Jahre dürfte es her sein. Kinder wie die Zeit vergeht! Gäubodenfest in Straubing ... Ein unvergleichliches kulinarisches Erlebnis war das! In meinem Fall ist das Objekt der Begierde die Makrele - über der Glut gebraten bis sie fast vom Steckerl fällt ... Warum ich seither nie dazu kam, mir diesen Leckerbissen erneut zu gönnen? Ich weiß es nicht, aber ist ja auch egal - heut ist es wieder soweit ...
von Robert Bock

Donnerstag, 12. Mai 2016

Tom Rosenberger schmeißt eine Party

Man denke sich die Nachtschattengewächse wie Paprika, Chili, Auberginen und Kartoffeln weg - was bliebe übrig von den europäischen Küchentraditionen, vor allem jenen des Mittelmeerraumes?

Nicht viel - und doch müssen sich unsere Vorfahren bis zur Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 ohne all diese köstlichen Früchte ernährt haben, denn sie stammen aus Mittel- und Südamerika und gelangten nur sehr zögerlich in unsere Gärten, Töpfe und Pfannen. Bis etwa zu Beginn des 18. Jahrhunderts galt die Tomate primär als Zier- und Arzneipflanze, doch dann trat sie ihren Siegeszug als Lebensmittel rund um den Erdball an.

Rund 300 Jahre hat es gedauert - nun ist ihr ein Denkmal gesetzt: Tom Rosenberger, in Regensburg und Umgebung bekannt als der Tom von Toms Kochschule, hat zusammen mit der Tomatenspezialistin Irina Zacharias ein Kochbuch geschrieben, das Maßstäbe setzt.

Meines Erachtens das künftige Standardwerk unter den Wissens- und Kochbüchern zu dieser Nachtschattenfrucht:

 Tomaten - Meine Leidenschaft.
von Robert Bock

Montag, 25. April 2016

Espressino freddo: Davide de Lorenzis' bittersüße Verführung

Davide de Lorenzis ist der Wirt des Ristorante-Pizzeria da Carmine in der Isarstraße 64.

Er hat seit wenigen Tagen - neben seinen richtig gut zubereiteten italienischen Klassikern der warmen und kalten Küche - etwas ganz besonders interessantes auf der Karte. Ihr seht es auf dem Foto links ...

Vor einiger Zeit habe ich der Familie de Lorenzis aus Apulien - beinahe ganz unten am Absatz des Stiefels -  den Pizza-Oscar verliehen - meine treuen Leserinnen und Leser werden sich erinnern.

Heute haben Madame und ich etwas uns völlig neues dort entdeckt, als uns unsere abendlicher Verdauungsspaziergang an diesem Restaurant vorbeiführte - nur wie soll man dieses "Etwas" nennen? Ein Dessert ist es meines Erachtens nicht  und auch kein Eiskaffee. Was ist es dann ...?
von Robert Bock

Freitag, 8. April 2016

Im Saloniki in Schwabelweis

In der Schwabelweiser Kirchstraße 6 befindet sich seit 1982 das griechische Restaurant Saloniki.

Gemessen an den nunmehr 34 Jahren seiner Geschichte, ist das Lokal ein Klassiker unter den hiesigen "Griechen". Das muss doch gute Gründe haben, oder ...?

Googelt man "Saloniki Regensburg", kündet der erste Treffer (zur weniger thessalisch, eher spartanisch gestalteten Homepage) vom "besten Griechen Regensburgs".

Unabhändig davon, dass man sich ob solcher, nicht nachprüfbarer Versprechen nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nicht zu wundern braucht, wenn man sich eine Abmahnung einhandelt, schreit eine derart dicke Hose des Wirts natürlich förmlich nach einer investigativen Inaugenscheinnahme durch Madame und mich ...
von Robert Bock

Donnerstag, 10. März 2016

Auf einen Cappucino im Caffè Letterari in Regensburg

Ich liebe Buchhandlungen. Geht es euch auch so ...?

Stundenlang kann ich mich in einem gut sortierten Buchgeschäft umschauen, blättern, schmöckern, an frisch bedrucktem Papier riechen ... Ahhh! Herrlich!

Doch Bücher-Shoppen macht durstig und erschöpft. Gut, dass die Buchhandlung Pustet in der Gesandtenstraße in Regensburg mitgedacht hat und ein Herz für ihre nach Koffein/Teein dürstende Kundschaft hat.

Das integrierte Caffè Letterari versorgt die Kundschaft mit italienischen Kaffeespezialitäten, Tees vom ortsansässigen Teehaus Bachfischer und frisch gepressten Säften. Selbstverständlich auch mit Backwaren, falls jemand beim Blättern in Kochbüchern hinterrücks vom kleinen Hunger angesprungen wurde.
von Robert Bock

Donnerstag, 25. Februar 2016

In der Brauereigaststätte Spitalgarten in Regensburg

Seit dem 2. Januar 2016 weht frischer Wind in einem der Traditionsgasthäuser und -biergärten Regensburgs: Conny und Anton Sperger aus Thalmassing - erfahrene Wirtsleute in Sachen bairischer Gastlichkeit mit zeitgemäßen Tupfern - haben das Ruder im Spitalgarten am St. Katharinenplatz 1 in Stadtamhof übernommen.

Das Ruder eines "Schlachtschiffes", wie ein Gastronomenkollege der Spergers diese Brauereigaststätte nebst ihres wunderschönen Biergartens mit Blick auf Dom und Steinerne Brücke, mir gegenüber einmal tituliert hat: Eine Herausforderung, die ohne ein gerüttelt Maß an Einsatz, Liebe, Leidenschaft und Erfahrung kaum zu stemmen sein dürfte.

Was Madame und mir, und wohl auch der Masse der Einheimischen, sehr gut gefallen dürfte: Die Spergers sind hier heimisch. Sie kennen die bairische Küche und Wirtshauskultur nicht vom Hörensagen oder von TV-Serien wie Dahoam is dahoam, sie haben sie mit der Muttermilch in sich aufgesogen. Unsere Meinung: Ein bairisches Wirtshaus bedarf  bairischer Wirtsleut, so wie ein Grieche griechische, und ein Inder indische Wirtsleut braucht. In dieser Hinsicht bin ich  wertkonservativ, auch wenn dieses Kriterium nicht notwendigerweise herausragende Leistung garantiert.

Wir wollten nicht den Start der Biergartensaison abwarten, wir waren an einem stinknormalen Samstag im Februar zum Mittagessen im Spitalgarten zu Gast. Nach gut sechs Wochen seit Neueröffnung sollte ein etwaig anfangs stotternder Motor friedlich Tuckern - Zeit also, vorbeizuschauen, um zu sehen, wie sich das neue Projekt der Spergers so anläßt.
von Robert Bock

Mittwoch, 17. Februar 2016

And the Pizza-Oscar goes to ... Das Ristorante-Pizzeria da Carmine in Regensburg

Im Regensburger Norden, genauer gesagt in der Isarstraße 64, hat neulich ein neuer Italiener aufgemacht: Das Ristorante-Pizzeria da Carmine residiert in einem Lokal, das in der Vergangenheit viele Pächter gesehen hat, die sich leider alle nicht lange halten konnten.

Allesamt waren es italienische Lokale, allesamt taten sie sich offenbar schwer mit dem, für Gastronomen nicht zwingend einfachen Umfeld des im Regensburger Norden lebenden Publikums, rund um die Isarstraße.

Zugegeben: Bei den Vorgängern waren die Pizze nicht gut, nicht schlecht: Pizze eben, wie man sie überall bekommt. Das restliche Speisenangebot war kaum geeignet Wonneschauer zu verursachen.

Warum also in den Regensburger Norden fahren, extra wegen einer Pizzeria? Das war früher - heute ist heute. Und heute durften Madame und ich dort unter neuer Regie und neuem Namen eine veritable Überraschung erleben ...
von Robert Bock

Donnerstag, 4. Februar 2016

Sushi am laufenden Band: Im Kyoto in Regensburg

Running-Sushi-Bars sind in unseren Breiten beliebte Spielarten des All-you-can-eat-, gelegentlich auch des All-you-can-eat-as fast-as-you can-Prinzips.

Insbesondere dann, wenn nach Zeit abgerechnet wird. Entweder 30 oder 60 Minuten sind die übliche Taktung. An solchen Futterplätzen kann man den Homo sapiens im Hochgeschwindigkeitsmodus bei der Nahrungsaufnahme erleben - und sich als Beobachter des Geschehens entweder wundern, amüsieren oder fremdschämen.

Schweinemastagrarier wundern sich in solchen Läden mutmaßlich eher selten: sie kennen vergleichbares Fressverhalten von ihren quiekenden Investitionsobjekten am Futtertrog im heimischen Stall. Beobachte ich einzelne Exemplare des Homo sapiens bei der Nahrungsaufnahme, beschleicht mich gelegentlich der Verdacht, dass in manchen Kulturen Schweinefleisch deswegen tabu sein könnte, weil sich Sus scrofa domestica und Homo sapiens arg zu ähneln scheinen ...
von Robert Bock

Donnerstag, 21. Januar 2016

VyVu revisited

Wo geht man als Mann mit dreieinhalb ausgesprochen charmanten Damen "exotisch" essen? Zwei der drei extra aus dem fernen Sibirien eingeflogen - eine drei Jahre alt, des Russischen aber bereits mächtig, wie ich es nie sein werde.

Eine Blamage vor unseren Gästen muss selbstverständlich ausgeschlossen sein ... Exotisch soll es also werden, wünscht sich der weitgereiste Besuch und darunter stellen sie sich keine bairische Küche vor ... Bleibt im Grunde nur das vietamesische Restaurant VyVu in der Prinz-Ludwig-Straße 9 übrig, meint Madame. So soll es sein. Heute also unser Wiederholungsbesuch.

Würde das VyVu halten, was es beim Erstbesuch versprochen hatte? Oder würde der junge Stern am Firmament der Regensburger Asia-Restaurantszene vor dem Hintergrund unbestechlicher, subjektiver und gnadenlos ehrlicher Restaurantkritik verglühen ...?
von Robert Bock

Samstag, 9. Januar 2016

Wohin ...? Fressnapf oder Shangri-La?

In der Tat könnte man sich in der Türe irren, denn im Gewerbeareal in der Vilsstraße im Regensburger Osten, stadtauswärts Richtung Donauarena, liegen beide Betriebe dicht an dicht: 
Der Heimtierfachmarkt und das Chinesisch-Mongolische Restaurant Shangri-La. Eines der ersten seiner Art im Raum Regensburg und von daher so etwas wie das hiesige Original ...

All-you-can-eat mit so ungefähr allem, was sich der Mitteleuropäer in seiner Unerfahrenheit unter asiatischer Küche vorstellt. Sogar dass der "Mongolische Grill" tatsächlich etwas mongolisches an sich habe, wird deswegen gerne einfach mal so angenommen. Weit gefehlt: Mit mongolischer Küche hat dieses Teppanyaki-ähnliche Grillen dort nichts zu tun: Krokodil, Känguru, Flusskrebse, Froschschenkel, Austern- und Shiitake-Pilze ... Nein - die Zutaten sind so mongolisch wie ...wie...wie meine Filzpantoffeln. Halt nein - meine Schlappen (die wärmsten, die ich je hatte!) stammen ja sogar aus der Mongolei ... Egal. Jedenfalls kein Hammel im eigenen Balg oder in der Milchkanne mit heißen Steinen gegartes Schaf, keine vergorene Stutenmilch. Etikettenschwindel. Amis habens erfunden und in Ulan Bataar einen Laden für Touristen aufgemacht, der seither das Vorbild dieser Art von Asia-Restaurants ist. Der ist allerdings super. Kommt Ihr mal nach Ulan Bataar, geht dort wenigstens ein einziges Mal hin. Kein Vergleich mit der europäischen Variante ...

Madame und ich sind heute nicht zum ersten Mal hier im Fressnapf. Halt, nein ... Falsche Tür: Im Shangri-La. Uns fällt auf: es sieht anders aus, als früher ... Neue Stühle? Die Bänke neu bezogen? Krokodillederimitat in Cafe-Latte-Braun. Ästhet darf man in solchen Lokalen nicht sein; schon gar nicht Freund des Schlichten oder des Bauhaus. Nein, meine Herren, ja ihr, die mit den getunten Opels vor dem McFit gleich nebenan: Ich meine keineswegs den gleichnamigen Baumarkt ...
von Robert Bock

Freitag, 1. Januar 2016

Kaffee und Kuchen in der Konditorei Opera in Regensburg

Wenn nur dieses sonderbare Publikum und dieser Geruch nach Altenheim nicht in den Räumlichkeiten schwebte ... Des ausgezeichneten Kuchens und Kaffees wegen könnte man jederzeit und öfters in die Prüfeninger Straße 44a fahren, um dort ein paar höchst angenehme, wenngleich überflüssige Kalorien auf die Hüften zu packen.

Meine charmante Begleitung und ich stolperten eher unbeabsichtigt nach einem Mittagessen, in den Bischofshof Braustuben um die Ecke, ins Opera und sagten uns: Ein Nachtisch hat noch Platz ...

Ich bin schon lange Kunde, hab dort schon Kuchen genossen, als sie noch in der Stadt ansässig waren und die Chefin eine andere. Eine hochangesehene Meisterin des Fachs, die in den vergangenen Jahren in Hamburg für Furore sorgte, im Frühjahr 2016 aber wohl wieder ihre Zelte in Regensburg aufschlagen wird, wie die Spatzen von den Dächern pfeifen ...

Auch wenn ich dem SSV Jahn einen Stadionbesuch abstattete, kehrte ich vorher hier ein, der Nervennahrung wegen: Zucker soll ja gegen Ärger helfen. Und wer den Jahn kennt, der kennt den Ärger ...
von Robert Bock