Dienstag, 22. Dezember 2015

Auf (W)Einkaufstour in Südtirol

Eine Inventur unseres Weinkellers offenbart Ende September Alarmstufe Rot. Oh je: So kommen wir kaum bis ins kommende Frühjahr ...
Dann erst werden die Deutschen 2015er auf die Flaschen gezogen sein und es soll - wie man von Lobbyisten der Weinbauern hört - ein bemerkenswerter Jahrgang werden. Wer den 2003er in Erinnerung hat - auch ein sehr heißer, trockener Sommer, wird das bezweifeln ... Es drohen viele halbsüße Weine oder trockene Alkoholbomben ... Egal: Es herrscht Handlungsbedarf, und das dringend jetzt!

Madame und ich sind bekennende Fans des Frankenweins, insbesondere der Weißweine aus dem Maindreieck und dem Steigerwald, aber offen für jegliche neue Erfahrung, auch wenn uns unbändig freut, dass wir in Bayern, respektive Unterfranken, so ausgezeichnete Weinchen "regional" kaufen können.  
Was soll der Schmarrn mit Weinen aus der neuen Welt? Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Kalifornien ...? Gepanscht und getrickst wird mancherorts; mit allerlei flotten Helferchen die Plörre fesch gemacht und um die halbe Welt gekarrt: Das Weinrecht stellt sich nach dem Motto dar: Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist, verboten ist wenig und Nachhaltigkeit sieht unseres Erachtens auch anders aus ... Warum also in Ferne schweifen, wenn das Gute doch so relativ nah liegt? Warum nicht mal zum Großeinkauf nach Südtirol ...?
von Robert Bock

Samstag, 19. Dezember 2015

Die Arberhütte in Reinhausen atmet Geschichte und baut formidable Burger

"Weißt du, woran mich dieses Wirtshaus erinnert?", fragt mich Madame.
Ich zucke die Achseln.

"An den Schanzenbräu in Nürnberg-Gostenhof", sagt sie.

So unrecht hat sie nicht. Wie meistens - und es ist mitnichten so, dass ich das jetzt so schreiben müsste, damit der Hausfrieden nicht aus dem Lot geriete ...

In der bemerkenswerten  Schankwirtschaft des Schanzenbräu waren wir im hinter uns liegenden Sommer zu Gast - und ich habe damals eine Rezension geschrieben, die mir viel überregionale Anerkennung eingetragen hat. Ob mir mit dieser Rezension des Gasthaus Arberhütte in der Arberstraße 15 in Regensburg ein ebensolcher Wurf gelingen kann? Das dürft ihr entscheiden ...
von Robert Bock

Freitag, 18. Dezember 2015

Weihnachtsüberraschung in der Keplerstraße 18

Liebe Freunde meines Blogs,

Schenken macht Freude ... Weihnachten steht vor der Tür und nicht alle Menschen stehen auf der Sonnenseite des Lebens.

Wenn ihr einem bedürftigen Menschen eine kleine Freunde zum Fest machen wollt, packt ein kleines Geschenk (Wert bis ca. 10 EUR) für einen Mann oder eine Frau und gebt es bis Heiligabend beim Strohhalm in der Keplerstraße 18 in Regensburg (Küche oder Kleiderkammer) ab.

In den Räumlichkeiten der Fürstin Gloria wird für die Obdachlosen und Bedürftigen unserer Stadt eine Feier zu Heiligabend stattfinden und jeder Mitfeiernde bekommt dann eines eurer Geschenke. Solltet Ihr euch fragen, was man schenken könnte: Praktische Dinge des Alltags wie zum Beispiel Körperpflegeprodukte, Socken und Handschuhe machen erfahrungsgemäß große Freude ... Aber auch selbstgebackene Plätzchen versüßen Menschen ohne eigenen Backofen bestimmt die Weihnachtsfeiertage.

Ihr kennt den Strohhalm nicht? Sein Motto: In Regensburg braucht NIEMAND hungern, frieren oder schmutzig sein! Hierfür sorgt der Verein zur Unterstützung Obdachloser u. hilfsbedürftiger Menschen eV. Mehr dazu auf dessen Website oder Facebookseite.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

"Viel Haute Cuisine ist unser Konzept" - Im Restaurant Kreutzer's in Regensburg

"Genuß ist etwas, was wir ohne Reue genießen" - Das Restaurant Kreutzer's in der Prinz-Ludwig-Straße 15a in Regensburg wählt dieses Zitat einer Gelegenheits-Aphoristikerin namens Waltraud Link als Entrée seiner Website.

Ferner: "Wenig Crossover - viel Haute Cuisine ist unser Konzept."

Ob die Mannschaft des Kreutzer's dem eigenen Anspruch an jenem Abend, an dem wir zu Gast waren, gerecht wurde, davon handelt diese Rezension. Sie wird etwas ausführlicher ausfallen, denn ein Restaurant, das "viel Haute Cusine" verspricht, verdient eingehendere Würdigung als ein Imbissstand auf einem Weihnachtsmarkt ...
von Robert Bock

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Die "Zuckerpuppe" in Schwandorf und ihre süßen Sensationen

Ist den geneigten Süßschnäbeln unter Euch die Esterházy-Torte ein Begriff?
Nein - Esterházy, nicht Osterhasi, ihr Konditoreibanausen! Falls ja, dann wird euch euer eingebautes Süßkram-Schweinereien-Navi ohnehin früher oder später zu Julia Fischer und Daniel Daisinger in die brandneue Konditorei "Zuckerpuppe" nach Schwandorf in die Schwaigerstraße 8 führen.

Falls nein, dann wird es höchste Zeit, dass ihr dieses kulinarische Defizit abbaut. Zu meiner Schande muss ich gestehen: Bei mir dauerte es beinahe ein halbes Jahrhundert, bis ich erstmals die Bekanntschaft mit dieser über ein Jahrhundert alten österreichisch-ungarischen Tortenschnittennussbodenbuttercremesensation machte. Wo? Zuckerpuppe. Schwandorf ... Nikolaustag 2015.

Julia Fischer versteht ihr Handwerk. Sie hat es von der Pieke auf gelernt. Hat den Meisterbrief - und im Gegensatz zu vielen anderen, die ihn haben: Sie zeigt auch, was sie kann. Und sie kann viel. Davon haben sich Madame und ich ausgiebig und hochkalorisch überzeugt.
von Robert Bock

Sonntag, 6. Dezember 2015

Street-Food-Sensation auf dem Schwandorfer Weihnachtsmarkt

Bevor ich es am Ende vergesse, appelliere ich sicherheitshalber gleich zum Einstieg an alle verfressenen Street-Food-Fans in meiner geneigten Leserschaft (und ich weiß: es sind eurer Legion):

Auf nach Schwandorf --> Schnurstracks zum Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz --> Sucht den Kutab-Stand auf (neben der Event-Bühne) --> Lasst Euch mit der gleichnamigen Spezialität aus Aserbaitschan verwöhnen ---> Bitte gebt Feedback, ob ich Euch zu viel versprochen habe!

Aber Achtung: Die Zeit läuft: Am 23.12.2015 schließt der Markt für dieses Jahr seine Pforten.

Doch der Reihe nach, Rewind ... Der Anlaß nach Schwandorf zu fahren war eigentlich ein völlig anderer; über diesen wird ein andermal zu berichten sein. Eine nicht minder interessante Entdeckung als die, von der heute die Rede ist ... Manchmal meint es das Schicksal gut mit einem und führt einem unverhoffte kulinarische Überraschungen in regelrecht massierter Form zu ...

Wer hätte das erwartet? Und dazu in Schwandorf! Eine in Regensburg ansässige Familie aus Aserbaitschan (Vater, Mutter, Tocher - welch freundliche, herzliche Menschen!) bietet an einem der Stände auf dem kleinen, aber durchaus liebenswert gemachten Weihnachtsmarkt, eine ihrer nationalen Spezialitäten an: Kutab - ein mit Hackfleisch gefüllter runder Teigfladen.
von Robert Bock

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Der Beweis: Ein exzellenter Kaiserschmarrn bedarf der Hexerei

In der Regensburger Altstadt, in der Obermünsterstraße 3, betreibt die Salzburgerin Caroline Gmachl seit 2012 ihre Hexerei.

Was das ist? Ja, was ist das ...? Ist es ein Laden, ist es ein Café oder Lokal, eine Koch- und Backschule? Ein gemütlicher Treffpunkt für die Freunde österreichischer kulinarischer Spezialitäten, gehalten im Stile einer Wohnküche?

Die Hexerei mag sich nicht so recht entscheiden - und genau das verleiht ihr ihren unverwechselbaren Charme. Das und ihre charmante Chefin mit dieser bezaubernden warmen österreichischen Melodie in der Stimme; dieses gemütliche Säuseln, das nach Mehlspeis, Melange und Wiener Walzer klingt, nach Entschleunigung, wohlig gefüllten Bäuchen und der Lektüre der Strudlhofstiege von Heimito von Doderer bei Klängen der Wiener Klassik.
von Robert Bock