Freitag, 22. April 2016

Im Gasthaus Hummel in Wischenhofen

Verläßt man von Regensburg kommend die A3 Richtung Nürnberg an der Anschlußstelle Laaber - dort wo Seidl-Confiserie die vorbeirauschenden Süßschnäbel dieser Welt zu einem Zwischenstop in seinem Werksverkauf verführen will - hält sich Richtung Osten, rollt durch die Ortschaft Brunn auf kurvigen Sträßchen in Richtung Wischenhofen, gelangt man dort unmittelbar nach dem Ortseingang zum Gasthaus Hummel, wo Stefan und Stefanie Hummel die nunmehr hundertjährige Familientradition in dritter Generation fortführen.

Einen gewagten Spagat vollführt das junge Gastwirtspaar, denn man hat den Betrieb zweigeteilt in ein Restaurant mit anspruchsvoller und auch preislich für ein Restaurant auf dem Lande ambitionierter Gourmetküche in eigenen abgetrennten schicken, innearchitektonisch sehr ansprechend gestalteten und modernen Räumlichkeiten sowie einem klassischen Gasthaus mit Saal, der Raum für reichlich Gäste und Feierlichkeiten wie Hochzeiten bietet und dessen Speisenangebot und Preisniveau dem entspricht, was man von einem guten bairischen Landgasthof erwartet.

Wir waren an einem Sonntagmittag dort: Uns war zum Kennenlernen des Gasthaus Hummel nach bodenständiger bairischer Sonntagsküche. Ob wir auch dem Gourmet-Restaurant irgendwann einen Besuch abstatten werden, wollten wir davon abhängig machen, wie es uns heute dort, was die "Basics" anging, gefiele ...
von Robert Bock

Freitag, 15. April 2016

Im Gutsausschank des Weinguts Altenkirch in Lorch am Rhein

Im beinahe nordwestlichsten Zipfel des Rheingaus, ein paar Kilometerchen südlich nur der Loreley, liegt zwischen die Ufer des Rheins und steile Weinberge geklemmt das Städtchen Lorch. Weit überwiegend wird, wie überall im Rheingau, Riesling angebaut.

Doch inzwischen auch vermehrt Spätburgunder - nicht nur im benachbarten Assmannshausen, das für seine Roten weltberühmt ist. Wir haben in einer der wunderschönen 4-Sterne- Ferienwohnungen des in Lorch beheimateten Weingutes Altenkirch eingecheckt, uns dessen bewußt, dass es dort nicht nur Wein gibt, sondern auch einen Gutsausschank.

Das ist nicht unwichtig, denn so muss sich nicht einer von beiden beim Verkosten des edlen Rheingauer Rebensaftes zurückhalten: Man krabbelt nötigenfalls die enge Wendeltreppe aus rotem Sandstein ins Appartement hinauf, nachdem die Zeche beglichen ist. Verlaufen unmöglich ...

Ein "Gutsausschank" also, so lautet die Bezeichnung. Dass uns allerdings eine derart ausgezeichnete Küche in wunderschönem Ambiente erwarten würde, das war so nicht zwingend zu erwarten ...
von Robert Bock

Freitag, 8. April 2016

Im Saloniki in Schwabelweis

In der Schwabelweiser Kirchstraße 6 befindet sich seit 1982 das griechische Restaurant Saloniki.

Gemessen an den nunmehr 34 Jahren seiner Geschichte, ist das Lokal ein Klassiker unter den hiesigen "Griechen". Das muss doch gute Gründe haben, oder ...?

Googelt man "Saloniki Regensburg", kündet der erste Treffer (zur weniger thessalisch, eher spartanisch gestalteten Homepage) vom "besten Griechen Regensburgs".

Unabhändig davon, dass man sich ob solcher, nicht nachprüfbarer Versprechen nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nicht zu wundern braucht, wenn man sich eine Abmahnung einhandelt, schreit eine derart dicke Hose des Wirts natürlich förmlich nach einer investigativen Inaugenscheinnahme durch Madame und mich ...
von Robert Bock

Freitag, 1. April 2016

Auf (W)Einkaufstour im Rheingau und Rheinhessen

Zwar ist unser Weinkeller noch recht gut bestückt, aber in der Abteilung Riesling herrscht schon wieder gähnende Leere ...

Gibt es eine schönere Ausrede, einen Kurztripp in eines der renommiertesten Anbaugebiete der edelsten aller Weißweinsorten dieses Planeten zu unternehmen? Ob Riesling auf anderen Gestirnen kultiviert wird, erachtet die Fachwelt als unwahrscheinlich, dass er im Rheingau ausgesprochen filigran und harmonisch Frucht und Säure balanciert, ist hingegen gewiß.

Dass von unseren etwas mehr als 60 für unseren Bedarf eingekauften Fläschchen eingefangenen Sonnenscheins vergangener Jahre allerdings 20 Flaschen Spätburgunder - also Rotwein - sein würden, damit hatten wir bei Antritt der Ausflugsfahrt nicht gerechnet. Es war der teils sensationellen Qualität der von uns verkosteten Weine geschuldet.

Wer hätte gedacht, dass außerhalb Bürgstadts in Franken (Rudolf Fürst) und am badischen Kaiserstuhl so grandiose Spätburgunder produziert werden ...? Man muss die Trüffel vor Ort erschnüffeln: im heimischen Weinhandel wird man selten und schon gar nicht in Supermarktregalen fündig. Und der Spaß vor Ort ist zigmal so hoch wie im Weindepot.
von Robert Bock

Mittwoch, 23. März 2016

Stefan Kiefers Coffee-Bike auf dem Josefimarkt in Wiesent

Madame und ich haben Herz und Faible für junge Leute jeden Alters, die sich mit einer originellen kulinarischen oder gastronomischen Idee ins Unternehmertum stürzen.

Als ich eher zufällig via facebook auf Stefan Kiefer und sein "Kaffeecatering der besonderen Art" stolpere, verkündet er stolz und voller Tatendurst, sein Coffee-Bike habe nun endlich Regensburg erreicht.

Über 100 Mal gibt es mittlerweile solche rollenden Espressobars der Franchisekette aus Osnabrück in Europa - und eine nunmehr auch in Regensburg. Am 20.03.16, verkündet Stefan auf seiner Facebookpräsenz, werde er sein Coffee-Bike in Wiesent aufstellen. Dort finde der jährliche Josefimarkt statt. Grund für Madame und mich, mal auf einen Kaffee bei ihm vorbeizuschauen un dihn persönlich kennenzulernen.
von Robert Bock

Samstag, 19. März 2016

In der Schäufelewärtschaft in Nürnberg

Richard Wagners Oper "Götterdämmerung" steht heute auf unserem Kulturprogramm.

In Nürnbergs Staatsoper. Der Abschluß der Ring-Tetralogie dauert - reine Spielzeit ohne Pausen - rund viereinviertel  Stunden. Und das erfordert stets eine solide Grundlage, beziehungsweise liefert eine wohlfeile Ausrede, selbige unbedingt schaffen zu müssen.

Als wir im zurückliegenden Sommer den dritten Teil des Rings ("Siegfried") an gleicher Stelle genossen, bewährte sich ein "Schäufele mit Kloß" im Schanzenbräu ausgezeichnet.

Da meine geneigte Leserschaft aber nach neuen kulinarischen Erlebnisberichten und Tipps dürstet, führte uns der Weg heute nicht erneut dorthin, sondern in die "Schäufelewärtschaft" in der Schweiggerstraße 19 im Nürnberger Stadtteil Glockenhof.
von Robert Bock

Samstag, 12. März 2016

Von Helmut Schwöglers Gewissen und Umgang mit Kritik

Obschon wir in unserem letzten Bericht über zwei zeitlich eng beieinanderliegende Besuche im Restaurant Schwögler in Bad Abbach die Frage in den Raum gestellt haben, wo denn der erste Michelin-Stern für die Küche bleibe - überfällig sei er und das längst! -, gab es leider den ein oder anderen Anlaß zu konstruktiver Kritik, was die Performance des Service - speziell dessen Neigung zur aprilwetterhaften Wechselhaftigkeit - anging.

Sollte es etwa an dieser Launenhaftigkeit des Service liegen, so unser Verdacht, dass dem Restaurant ein Platz am Firmament des Guide Michelin bislang verwehrt geblieben ist?

Die treue Leserschaft meines Blogs kennt und schätzt möglicherweise meine Neigung, die Dinge unverblümt auf den Punkt zu bringen: im Guten, wie im Schlechten. Jedoch: Worte können duften wie ein Bouquet Frühlingsblumen, aber auch schneiden wie Damaszenerstahl ...
von Robert Bock