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Freitag, 9. Oktober 2015

FKK bei Max + Muh in Regensburg

copyright 2015 Robert Bock
Ziel unseres Ausflugs: Die Continental Arena: SSV Jahn Regensburg gegen den TSV (Where the F.ck is ...?) Buchbach. Meine treuen Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht noch an unsere niederschmetternden kulinarischen Erfahrungen im nagelneuen Stadion des Regensburger Traditionsvereins.

Diesmal hoffen wir cleverer zu sein: Strategie: Wir hauen uns in einem dieser neuen "Edel-Burger-Schuppen" ordentlich die Wampe voll, dann geraten wir nicht in die Notlage im Stadion etwas von dem dortigen - unserer Meinung nach - zutiefst durchschnittlichen, langweiligen und überteuerten Fraß konsumieren zu müssen.
Beschluß: So machen wir's und zwar genau in dieser Reihenfolge ...!

Welcher Laden liegt halbwegs nahe zur Arena? Max+Muh in der Ludwig-Thoma-Straße 33. Und gibts dort auch oben- und untenrum nackt? Jo - gibt es ... Nein, weder die freundlichen jungen Damen vom Service, noch Madame und schon gar nicht mich: Die Burger. Die Burger ...?!
von Robert Bock
Wir waren schon mal hier im Max + Muh: beim ersten Mal wars ziemlich gut. Mal sehen: vielleicht gehts sogar noch besser ?

Wir kommen etwa 11:30 Uhr - der Anpiff des Spiels ist um 14:00 Uhr, wir wollen uns nicht hetzen. Der Raum ist groß, es dominieren rustikale Tische und Tierfelle. Kann man mögen muss man nicht - ich fühle mich wohl in dem Gewölbe.

Kein Andrang noch, nur ein weiterer Tisch ist besetzt um diese Zeit: Eine Mama mit zwei kleinen Mädels, die mampfen Burger groß wie ihrer Gesichter und schlenkern dabei die Beine: so ein Barhocker hat halt was, wenn man noch so klein ist ... Ich stelle mir vor, was die Mädels über Mama und ihre Idee hierher zu kommen denken, und vermute: Mama ist die größte!

copyright 2015 Robert Bock
Die freundliche junge Dame vom Service bringt uns die Getränke. Dass Madame die hausgemachte Limonade mit Ingwer, Minze und Zitrone (0,4 Liter 3,30 EUR) bestellen würde, war abzusehen.
Dass ich zum gleichen Preis ein Schleckerla-Rauchbier aus Bamberg ordere ebenfalls. Man muss sich in diese, nach geräuchertem Schinken schmeckende Spezialität zwar erst reintrinken, aber das habe ich in der Vergangeneheit zur Genüge getan. Ich freue mich stets, wenn ich es auf einer Karte finde - wobei die Auswahl der sonstigen Biere im Max+Muh sich durchaus sehen lassen kann: Diverse Eichhofener, Budweiser aus Budvar, Riedenburger Emmerbier, Weizen von Jacob, Schneider und Plank sowie zwei der angesagten Craft-Biere, denen ich aber noch nicht so viel abgewinnen, wie einem Schlenkerla. Auch der Rest der Getränkauswahl ist ordentlich - nicht aber die Weine, aber das erwarten wir beide in einem Burger-Restaurant auch nicht unbedingt.

"Burger mit Respekt" verspricht der Claim des Ladens - "Frische und Qualität aus der Region". Klingt gut - das tut es aber in ähnlicher Form inzwischen auch beim Platzhirschen mit den "Golden Arches". Keine objektivierten Bio-Öko-usw.-Siegel? Sorry, aber mehr als Wortgeklingel ist es dann eben nicht - auch wenn es auf der Website verbal aufgehübscht wird.

copyright 2015 Robert Bock
Nun aber zum Thema FKK: Madame und ich sind keine Freunde von Getreide und allem, was daraus gemacht ist. Wir ernähren uns 80% der Zeit ziemlich strikt nach den Grundsätzen der Steinzeiternährung, wenn wir auswärts essen, machen wir Ausnahmen, daheim nicht. Deswegen: Burger ohne Semmel - sorry: "Bun".

Wir bestellen zweimal F.K.K. Burger klassisch (mit Rindfleischpatti); in der Karte wie folgt beschrieben: "Alle Gerichte werden auf Salat mit getrockneten Tomaten, Avocado und Manfred-House-Sauce ohne BurgerBun angerichtet." Kostenpunkt: 7,99 EUR plus 2,49 EUR, weil wir beide doppelt Fleisch also zwei Pattis wollen. Dazu ordern wir noch eine Portion frische dicke Pommes (2,99 EUR), die wird uns beiden völlig reichen, und Madame hat zudem Lust auf ein Töpfchen Sour Creme (1,00 EUR).

copyright 2015 Robert Bock
Die Portion macht jeden Möbelpacker satt: Schöne große, saftige Rindfleischpattis, perfekt gebraten. Wenn ich perfekt sage, dann meine ich: noch zart rosa. Nicht durchgebraten und in der Folge furztrocken und zäh wie Schuhsohle. Der Salat ist prima und vielfältig: Frisee, Eichblatt, Radicchio, Gurken, Avocadoscheiben, weiße und rote milde Ringe von der Zwiebel, krause Petersilie, Cocktailtomaten, Scheiben von großen Tomaten - aber keine getrockneten Tomaten. Die standen aber ausdrücklich auf der Karte ...?

Tja: Irgendwas ist immer ...

Das Dressing verdient eine besondere Erwähnung, weil Madame und ich leider selten ein Dressing an einem Salat vorfinden, das halbwegs kompetent komponiert wurde. Hier ist dem der Fall: Sehr ausgewogen präsentieren sich Süße und Säure, der Balsamico harmoniert mit einem passablen Öl, nicht zu viel und nicht zu wenig Salz. Noch dazu: Der Salat wurde erst gründlich napiert und durchgemischt und erst dann auf den Teller gepackt. So muss das sein, nicht umgekehrt: wie ich es hasse, wenn ein an sich ziemlich geschmacksneutraler Salat lediglich mit ein zwei Löffelchen Dressing beträufelt wurde und dann soll der Gast das Zeug auch noch selbst mischen und sich das Hemd dabei einsauen? Bei aller Liebe - Wer Salat so anrichtet, liebt weder Salat noch Gast. Bei Max+Muh macht man es unserer Meinung nach grundrichtig. Danke!

Die House-Sauce von (Who the F.ck is?) Manfred ist fruchtig, g'schmackig, wie der Alfons sagen würde, aber an sich ein Dip, den man schneller vergißt, als es diesem mysteriösen Manfred Recht sein dürfte. Ihm fehlt der Bumms ... Ihr versteht schon: Wenn FKK, dann mit Bumms...
Ich versuche den Dip für Euch zu dekonstruieren: Entkernte Tomaten, gehäutete Tomaten, Zucker, Balsamico, ein wenig Olivenöl - und ab geht die wilde Fahrt im Mixer. Fein gewürfelte Schalotten dazu, fertig. Stimmts in etwa, Manfred? Falls ja: ich freue mich über einen Kommentar unterhalb des Beitrags von dir!

Die Pommes sind prima -  an denen gibt es kein Jota auszusetzen. Auch die Sour Creme ist gut. Wer Sour Creme liebt - so wie Madame - wird nicht enttäuscht, wird aber keineswegs ins Elysion gerissen.

Ich ordere mir noch einen Espresso. Kaum zu glauben: 1,00 EUR. Das nenne ich einen fairen Preis - aber schmeckt er auch so, dass er den Euro wert ist?

copyright 2015 Robert Bock
copyright 2015 Robert Bock
Zunächst aufs Klo - Visitenkartencheck, ihr wisst schon ... Madame meldet bei den Damen tiptop, ich schließe mich fürs Herrenklo nicht uneingeschränkt an, denn in den Urinalen will ein penibler Gast keine finsteren Urinsteinablagerungen im Abfluß entdecken. Tipp: Wenn man mit der Bürste nicht hinkommt: Hierfür gibt es "selbstaktive Reinigungstabs" ... Schade, dass man überhaupt darauf hinweisen muss ...
Die Männer habens gut: Wer will könnte sich im Klo schnell seine Klamotten waschen und trocknen lassen. Waschmaschine und Trockner stünden zumindest bereit. Doch wer wäre so cool und setzte sich splitternackig, also "FKK" in die Gaststube und verspachtelt dort einen FKK-Burger?

copyright 2015 Robert Bock
Ach ja, der Espresso: Der kommt mit einem Amaretti, ist heiß und stark und schokoladig. Die Crema ist jedoch verbesserungsfähig, aber diesen Espresso kann man sich auf jeden Fall wieder bestellen.











Satt und zufrieden sind wir, bezahlen 32,55 EUR plus Trinkgeld, haben das Gefühl gute Lebensmittel vorgesetzt bekommen zu haben, die auch durchaus kompetent verwendet wurden. Der Laden hat sich in unseren strengen Augen seit unserem ersten Besuch sogar gesteigert, hier kann man wieder her!

Wir geben - beide übereinstimmend - auf unserer persönlichen Gesamtbewertungsskala sieben von zehn möglichen Punkten.

So machen uns bestens gelaunt auf den Weg in die Arena. Der SSV Jahn gewinnt 3:1 - was wünscht man sich eigentlich mehr von einem Samstagnachmittag?

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