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Donnerstag, 18. Mai 2017

Verkostungsnotiz (12): 2016er Acolon QbA | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken (Steigerwald)

2016er Acolon QbA | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken (Steigerwald)
13,5% Alc.


Der vorliegende Wein stellt meine persönliche Acolon-Premiere dar. Skeptisch war ich, wie ich es relativ neuen Züchtungen gegenüber regelmäßig bin. Der Wein der Familie Dürr aus dem fränkischen Bullenheim hat mich jedoch unterm Strich positiv überrascht.

Im Glas: (Gabriel):  Dunkelrot, Brombeere - fast Schwarz; zähe Kirchenfenster, dicht, extraktreich

Nase: Schwarze Johannisbeere, Schwarze Kirschen, Nelken, Stangenpfeffer, Piment, Lorbeerblatt - enorme Würze!

Zunge & Gaumen: Runde, süße Frucht bei prägnanter Säure, füllig, mollig, sehr süffig, jedoch im Abgang recht kurz.

Fazit ...
von Robert Bock

Acolon ist eine Rotweinsorte, die 1971 unter der Leitung von Helmut Schleip (1910–1987) von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg aus den Rebsorten Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder gekreuzt wurde. Acolon wird zum Anbau empfohlen in traditionell guten Schwarzriesling- und Spätburgunderlagen.

Die Sorte ist frühreifend (die Ernte kann fast zeitgleich mit dem frühreifenden Gutedel erfolgen) und erreicht hohe Mostgewichte. Die Weine aus der Acolon-Traube sind Lemberger-ähnlich und farbintensiv, werden allgemein als füllig und harmonisch bei gleichzeitig dezenter Gerbstoffnote beschrieben. Im Jahr 2014 waren in Deutschland 479 Hektar (= 0,5 % der deutschen Rebfläche) mit der Rebsorte Acolon bestockt.

Die Nase verspricht mehr, als der Abgang halten kann - trotzdem macht dieser Tropfen durchaus Freude, sofern die individuelle Messlatte der Erwartungshaltung nicht zu hoch gelegt ist. 

Als Begleiter zu folgenden Speisen erscheint er mir gut geeignet: Roter Pressack, Blut- und Leberwurst, Obatzder, dunkles Natursauerteigbrot mit Sauerrahmbutter, Wildschweingerichte, Ente, Gans

Erhältlich u.a. im Hofladen des Brunnerhofs in Schwandorf-Richt für ca. 6,80 EUR/0,75L.

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