Freitag, 30. Juni 2017

Einkehr in der Höhe (Teil 1)

Meine treuen Leserinnen und Leser wissen, dass ich gerne nach Südtirol reise. Seit meiner Kindheit ist das so und es zieht mich bevorzugt ins Meraner Land.


Man könnte meinen, wenn einer die Gegend oft besucht hat, kenne er dort jeden Gastronomiebetrieb. In Südtirol scheint mir das, selbst beschränkt auf den Mikrokosmos des Meraner Beckens, des angrenzenden östlichen Vinschgaus und südlichen Passeiertals, ob der schieren Zahl der Lokale unmöglich.

Auch hat man im Lauf der Jahre bestimmte Wirtshäuser liebgewonnen, möchte sie gerne erneut besuchen aber die Urlaubstage sind gezählt und wie immer viel zu knapp veranschlagt ... Aber ich habe mir vorgenommen, in jedem Urlaub dort zumindest ein Lokal anzusteuern, das ich noch nie besucht habe. So auch kurz vor Pfingsten 2017.
von Robert Bock

Montag, 26. Juni 2017

Verkostungsnotiz: 2015er Riesling feinherb QbA | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel

2015er Riesling feinherb QbA | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel | 11 % Alc

Die beiden Müller-Thurgau-Maniacs Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor legen mit diesem feinherben Mosel-Riesling eine Lagencuvée aus dem Erdener Treppchen (Stairs) und dem Kinheimer Rosenberg (Roses), zweier Lagen der Familien Justen und Molitor an der Mittelmosel vor.

Im Glas (Gabriel): Goldgelb, klar
Nase: Aprikosen, Honig, Minze - sehr oppulent!
Zunge&Gaumen: Aprikosenmarmelade, Pfirsich, kandierte Zitrone, Physalis, Muskat | deutliche Säure, harmonisch mit der Frucht ausbalanciert, dezente mineralische Hintergrundnote | breit, cremig

Fazit ...
von Robert Bock

Sonntag, 18. Juni 2017

Verkostungsnotiz: 2015er Johanniter trocken | Regensburger Landwein | Weinbau Dietl | Wörth-Tiefenthal

2015er Johanniter trocken | Regensburger Landwein | Weinbau Dietl | Wörth-Tiefenthal | Baierweingebiet
13,5% Alc.

Bei der Rebsorte Johanniter handelt es sich eine besonders pilzresistente Kreuzung, die sich gut für frostgefährdete Lagen wie dem Baierweingebiet eignet. Gezüchtet wurde er von Johannes Zimmermann (Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg) mit den Sorten Riesling x (Seyve Villard 12-481 × FREIBURG 153- 39) (= Ruländer x Gutedel). In Deutschland sind rund 60 Hektar mit Johanniter bestockt, das Gros entfällt auf Rheinhessen und Baden.

Karl und Eva Dietl (Tiefenthal 30a / 93086 Wörth /09482 1311) liegen mit ihrem kleinen Weingut am östlichen Rand des heutigen Baierweingebiets. Ihre Weine (Johanniter, Solaris - Pinotin, Regent, Cabertin) und Edelbrände (Tresterbrand, Weinhefebrand) kann man ab Hof und Freitags auf dem Donaustaufer Bauernmarkt am Stand von Frau Dietl kaufen - ich habe dort den Johanniter für 6,00 EUR/0,75L erstanden und nach ordentlicher Kühlung daheim verkostet ...
von Robert Bock

Freitag, 16. Juni 2017

Im Restaurant Jedermann in Straßkirchen

Das niederbayrische Straßkirchen liegt zwischen Straubing und Plattling an der B8, hat offiziell 3170 Einwohner, die sich auf 15 Ortsteile verteilen, eine eigene Postleitzahl und Festnetzvorwahlkennung - aber kein eigenes Kfz-Kennzeichen.

Dafür aber gibt's dort in Person vom Hartl Sepp einen  Holzofenbrotbäcker, der ein sensationelles Brot bäckt und einen höchst bemerkenswerten Koch. Der hat dort 2013 in der Irlbacher Straße 1 das Restaurant Jedermann eröffnet, von dem heute die Rede sein soll.

Sebastian Völkl heißt der junge Mann, der nicht nur bemerkenswert gut kocht, sondern auch eine ebensolche Vita vorzuweisen hat: Bevor er sich dazu entschied  die Kunst des Kochens von der Pike auf zu lernen - und er tat dies bei keinem Geringeren, als dem Superstar der einstmals "jungen Wilden" unter Deutschlands Köchen Stefan Marquard in dessen Jolly Roger Cooking Gang - hat Sebastian Völkl nämlich Sozialpädagogik studiert und mit Diplom abgeschlossen. Ein intelligenter, gebildeter junger Niederbaier ist "der Sebastian" also, wie er sich auf der Website des Jedermann nennen läßt, und zudem mittlerweile Vater dreier Kinder.
von Robert Bock

Donnerstag, 15. Juni 2017

Verkostungsnotiz (16): 2015er Struwelpitter | Stairs n' Roses - Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor | Kinheim-Kindel | Mosel

2015er Struwelpitter | Stairs n' Roses - Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor | Kinheim-Kindel | Mosel | 10 % Alc.

Das junge Winzerehepaar Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor bürsten mit Ihrem Projekt so manches, was Tradition im Weinbau an der Mittelmosel angeht, gegen den Strich. Das fängt bei der Komposition und Machart der Weine an,  setzt sich über die Namensgebung fort und endet beim Design der Etiketten. 

Beim "Struwelpitter" handelt es sich um eine Cuvée von Riesling und Müller-Thurgau. Alleine dies scheint nicht alltäglich. Doch Originalität ist das eine. Zur Kunst um der Kunst willen, sollte sie nicht verkommen. Schmecken muss ein Wein, die Wahrheit liegt im Glas ...
von Robert Bock

Sonntag, 11. Juni 2017

Verkostungsnotiz (15): 2016er Müller-Thurgau trocken QbA | Familienweingut Braun | Fahr am Main | Franken

Verkostungsnotiz (15): 2016er Müller-Thurgau trocken QbA | Familienweingut Braun | Fahr am Main | Franken
1 Liter | RZ 6,2g/L | S: 5,8 g/L | 5,00 EUR ab Weingut

Thomas Braun trägt seit 2015 den Ehrentitel Müller-Thurgau Maniac - und er trägt ihn auch mit seinem 2016er Jahrgang weiterhin völlig zurecht.

Alleine für diesen Basiswein seines Weingutes in der trockenen Variante müsste man sich tief vor ihm und seiner Kunst verneigen. Wein wunderbarer Wein in schlichter Aufmachung und zu zivilem Preis.
von Robert Bock

Samstag, 10. Juni 2017

In der Ritterschänke Burg Randeck im Altmühltal

Hoch über der Altmühl thront oberhalb der niederbayerischen Ortschaft Essing, einem Adlerhorst ähnlich auf Jurafels errichtet, ein bemerkenswertes Restaurant: Die Ritterschänke Burg Randeck.

Nicht nur der grandiosen Aussicht wegen, die den Blick des Einkehrers über die Wipfel der Wälder gen Südenwesten schweifen läßt: Man verwöhnt dort seine Gäste auf gehobenem Niveau mit bairischer und internationaler Küche.

Maximilian Sturm, Metzgermeister und Wirt, bürgt mit hauseigener Metzgerei für Qualität und Kompetenz in Sachen Fleisch. Das Altmühltaler Lamm prägt in vielerlei Variationen, von altbairischen Lammbratwürsten bis mediterran zubereiteten Lammhaxen, die Speisekarte der Ritterschänke.

Mittlerweile ist die vierte Generation der Familie Sturm im Begriff das Szepter in der Küche zu übernehmen: Johanna Sturm, die Küchenchefin, kann trotz junger Jahre auf eine beeindruckende Liste an Stationen in Top-Adressen verweisen. Darunter die des Chef-Patissiers unter 3-Sterne-Koch Christian Jürgens im Restaurant Überfahrt in Rottach-Egern, einem der besten Restaurants der Welt, und Chef de Partie im Hotel Grande Roche in Paarl (Südafrika).

Das riecht nach einem aufgehenden Stern der Gastronomie der Region - da will ich früh dabeisein, Zeuge eines möglichen steilen Auftstiegs werden ... Wenn der nur immer so treffsicher vorherzusagen wäre ...
von Robert Bock

Mittwoch, 7. Juni 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (XIII): Lukas Schmidt und die Paradieswein-Winzer aus dem Weinparadies Franken

Diesmal verleihen wir die den Ehrentitel Müller-Thurgau Maniac an 14 Weinbaubetriebe des Weinparadies Franken.

Dieses umfasst sieben Ortschaften, die sich im südlichen Teils des Steigerwaldes, teils auf Unter-, teils auf mittelfränkischem Territorium befinden: Bullenheim, Hüttenheim, Nenzenheim, Ippesheim, Reusch, Seinsheim und Weigenheim.

Um in ihrem gemeinsamen Anbaugebiet näher zusammen zu rücken, haben die beteiligten Weinbaubetriebe der "Weinparadies Franken ArGe" beschlossen einen gemeinsamen Wein anzubieten: den Paradieswein.

Sie hätten sich auch für den für Franken so typischen Silvaner entscheiden können, aber ihre Wahl fiel bewußt auf den Müller-Thurgau. Jeder beteiligte Weinbaubetrieb schätze seinen Müller-Thurgau, jedoch sei es zunehmend schwer diesen zu verkaufen, wurde mir erklärt. Viele Winzer würden deshalb die mit der Müller-Thurgau Rebe bestockte Fläche zurückfahren. Aber Franken ohne Müller-Thurgau? Wie soll das gehen?!
von Robert Bock