Seit ich in jungen Jahren einen Citroen mein Eigen nannte, bin ich ADAC-Mitglied. Mich wundert bis heute, weshalb der Automobilclub mich nicht wieder hinauswarf, so oft wie mein mistiger Franzose und ich die Dienste der Gelben Engel damals in Anspruch nahm ...
Seither fische ich allmonatlich die Motorwelt - die Mitgliederzeitschrift - aus dem Briefkasten. Unterhaltsame Klolektüre für den Zyniker in mir.
Neben überschaubar nutzenstiftendem Inhalt schürt der ADAC mit diesem Medium sehr kreativ Ängste: Vor Autopannen im niederbayerischen Endmoränenhügelland, Auffahrunfällen in Usbekistan, endlosen Streitigkeiten vor Gericht mit Unfallgegnern in Süditalien und auf württembergischen Autobahnraststätten gestohlenem Reisegepäck, um den Absatz seiner Versicherungen zu steigern. Und Werbung. Viel Werbung. Treppenlifte, Schuhe, die ihren Träger 10 cm größer erscheinen lassen, Echthaarverpflanzung vom Sack aufs Haupt ... und Reisen, Reisen, Reisen.
von Robert Bock
Τὰ πάντα ῥεῖ +++ Persönliche und höchst subjektive Erfahrungswerte als Gast von gastronomischen Betrieben und Events in und um Regensburg und sonstwo in der weiten Welt +++ Über schöne Weine, besondere Biere und die Menschen, die sie schaffen +++ Konstruktive Kritik +++ Nicht-kommerziell und nur Esskultur und gutem Geschmack verpflichtet +++ Ein Blog von Robert Bock
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Samstag, 12. Januar 2019
Samstag, 5. Mai 2018
Immer dem Seidla nach - Auf dem Bierquellenwanderweg
Kulinarische Wanderwege sind eine feine Erfindung. Vor allem, wenn die Etappen zwischen den Wirtshäusern lang genug und das Terrain anspruchsvoll ist. Dann schmeckt nicht nur das Essen doppelt bis dreimal so gut und man hat bereits ex ante wohlfeile Ausreden, weshalb man das Kalorienbudget ordentlich zu überziehen gedenkt. Zudem fließt der Schweiß an einem warmen Tag in Strömen und schreit nach isotonischen Durstlöschern.
In den Brauereigasthöfen entlang des Oberfränkischen Bierquellenwanderweges (nahe Pegnitz an der A9, Ausfahrt Trockau), fällt die Wahl selbstredend auf den edlen Gerstensaft, den die vier kleinen Dorfbrauereien entlang des Wanderweges in vorzüglicher, individueller Qualität in Halbliterkrügen (fränkisch: Seidla) zu deftiger fränkischer Hausmannskost ausschenken.
Meine charmante Begleiterin und ich haben uns an einem Aprilsonntag die Südschleife vorgenommen. 10,8 Kilometer und 350 Höhenmetern klingen nicht spektakulär - aber sie haben es in sich.
von Robert Bock
In den Brauereigasthöfen entlang des Oberfränkischen Bierquellenwanderweges (nahe Pegnitz an der A9, Ausfahrt Trockau), fällt die Wahl selbstredend auf den edlen Gerstensaft, den die vier kleinen Dorfbrauereien entlang des Wanderweges in vorzüglicher, individueller Qualität in Halbliterkrügen (fränkisch: Seidla) zu deftiger fränkischer Hausmannskost ausschenken.
Meine charmante Begleiterin und ich haben uns an einem Aprilsonntag die Südschleife vorgenommen. 10,8 Kilometer und 350 Höhenmetern klingen nicht spektakulär - aber sie haben es in sich.
von Robert Bock
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Mittwoch, 23. August 2017
Im Gasthof zum Fichta in Weiglathal
Ist Euch das Schicksal hold und entführt Euch einmal Richtung Oberfranken, versäumt keinesfalls rund 20 Kilometer vor Bayreuth die Autobahn Richtung Berlin an der Anschlußstelle Trockau zu verlassen und in einem der großartigsten oberfränkischen Wirtshäuser einzukehren, die ich bis dato kennenlernen durfte:
Den Gasthof zum Fichta in Weiglathal, wo man nicht nur warme fränkische Küche und Brotzeiten zum Niederknien serviert, sondern auch eines der wenigen Biere, das sich mit dem wahrscheinlich besten Bier der Welt vom Gradl in Leups und Martin Dietls "12,5" messen kann: Das wundervoll süffige, tiefgründig dunkle Bier der Brauerei Übelhack aus Weiglathal.
Den Gasthof zum Fichta in Weiglathal, wo man nicht nur warme fränkische Küche und Brotzeiten zum Niederknien serviert, sondern auch eines der wenigen Biere, das sich mit dem wahrscheinlich besten Bier der Welt vom Gradl in Leups und Martin Dietls "12,5" messen kann: Das wundervoll süffige, tiefgründig dunkle Bier der Brauerei Übelhack aus Weiglathal.
Kein Wunder, denn Leups liegt keine fünf Kilometer entfernt. Beide Wirtshäuser sind Stationen des Bierquellenwanderwegs, den ich mir fest vorgenommen habe, einst zu absolvieren. Hier in Oberfranken braut man auf wenige Quadratkilometern verteilt noch Biere, für die sich jede Anreise lohnt. Und das sage ich als Weintrinker!
von Robert Bock
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Montag, 29. Mai 2017
Impressionen vom Fränkischen Bratwurstgipfel 2017
Schmausi's Espresso-Bratwurst mit Kaffee und Kakao |
Sechzehn Metzger aus den drei Regierungsbezirken Frankens stritten am 28. Mai 2017 zum mittlerweile siebten Mal in Pegnitz um den Titel des fränkischen Bratwurstkönigs in den Kategorien "klassische Bratwurst" und "Kreativbratwurst".
Was das Dorf Wacken in Schleswig-Holstein den Heavy-Metal-Fans, ist die Kleinstadt Pegnitz in Oberfranken jenen, die ihre Leidenschaft für die Bratwurst pflegen. Kaiserwetter, mehr als 20.000 Besucher, sagenhafte feine und grobe Broudwerscht - sechszehn "klassisch", sechzehn "kreativ", süffiges oberfränkisches Bier, fränkischer Wein und ein Kuchenangebot, das seinesgleichen sucht. Ich wurde in Pegnitz geboren und bin, was dieses Streedfood-Deluxe-Festival angeht, deshalb mit Sicherheit voreingenommen. Wer meinen ausführlichen Bericht vom Bratwurstgipfel des Vorjahres gelesen hat, wird sich dessen erinnern ...
2017 war mein mittlerweile dritter Besuch des Gipfels: Wenn dichte Schwaden Bratwurstdufts übers Festgelände am Wiesweiher wabern und ich einen tiefen Atemzug nehme, dann ahne ich, was in einem Weißen Hai vorgeht, der im Wasser einen Tropfen Blutes wittert ...
von Robert Bock
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Freitag, 27. Mai 2016
Das wahrscheinlich beste Bier der Welt: Beim Gradl in Leups
Nirgendwo in Deutschland existieren noch so viele kleine Brauereien wie in Oberfranken. Nirgendwo werden so charaktervolle, eigenständige Biere gebraut und nirgendwo gibt es dazu eine so hinreissende wie schlichte Brotzeit wie dort.
Ein Unikum unter diesen vielen charmanten Dorfbrauereien, und eines meiner und Madames Lieblingswirtshäuser, ist der Brauerei Gasthof Gradl im Weiler Leups bei Pegnitz.
Einladend sieht er nicht gerade aus, dieser Gasthof, aber wer über seinen Schatten springt, seinen Wagen im Innenhof abstellt und es sich auf einer der orangutanfarbenen Biertischgarnituren bequem macht, wird einer jener tiefgreifenden Erfahrungen teilhaftig, derer das Leben nicht allzu viele bereit hält.
Warten ist dem Novizen angesagt - warten auf einen Service, der nicht kommen wird, denn hier draußen ist Selbstbedienung. Intelligente Zeitgenossen erkennen das schnell am regen Rein und Raus ins Wirtshausinnere. Weniger intelligente Zeitgenossen sitzen womöglich noch immer dort und entschleunigen im leupser way of chilling.
von Robert Bock
Ein Unikum unter diesen vielen charmanten Dorfbrauereien, und eines meiner und Madames Lieblingswirtshäuser, ist der Brauerei Gasthof Gradl im Weiler Leups bei Pegnitz.
Einladend sieht er nicht gerade aus, dieser Gasthof, aber wer über seinen Schatten springt, seinen Wagen im Innenhof abstellt und es sich auf einer der orangutanfarbenen Biertischgarnituren bequem macht, wird einer jener tiefgreifenden Erfahrungen teilhaftig, derer das Leben nicht allzu viele bereit hält.
Warten ist dem Novizen angesagt - warten auf einen Service, der nicht kommen wird, denn hier draußen ist Selbstbedienung. Intelligente Zeitgenossen erkennen das schnell am regen Rein und Raus ins Wirtshausinnere. Weniger intelligente Zeitgenossen sitzen womöglich noch immer dort und entschleunigen im leupser way of chilling.
von Robert Bock
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Montag, 9. Mai 2016
Beim 6. Fränkischen Bratwurstgipfel in Pegnitz
Street Food boomt. Aber das meiste Street Food, das Madame und mir bislang unter die Nase kam, war der Rede nicht wert, ja teils waren kulinarische Frechheiten darunter, dass ich mich manchmal frage, weshalb um diesen überteuerten Imbiss allgegenwärtig so ein medialer Hype veranstaltet wird. Das beste am ganzen sind oft die aufgemotzten Foodtrucks und die Typen darin. Aber ihre Speisen ...? Bessere Studentenküche. Nicht immer. Wenn Profis am Herd stehen, kann Street Food direkt gut schmecken!
Dabei ist "Essen auf die Hand" doch ein uralter Hut. Gerade wir Regensburger wissen doch, dass der Imbiss im Grunde hier bei uns erfunden wurde: In der Wurstkuchl an der Steinernen Brücke. Bratwürste gibt es heute dort vornehmlich - und um Bratwürste und wenig anderes geht es beim alljährlich Anfang Mai im oberfränkischen Pegnitz ("Bängerz") veranstalteten Fränkischen Bratwurstgipfel.
Heuer treten zum sechsten Mal Metzger aus Ober-, Unter- und Mittefranken an, um Titel zu gewinnen. Ja, Metzger nennen sich diese Fleischwarenvirtuosen und ihre Betriebe heißen Metzgereien und nicht "Wurstmanufakturen" oder wie sonst bekiffte Marketingschnösel andernortens ihrer Klientel einreden, dass ein Fleischhandwerksbetrieb des 21. Jahrhunderts zu heißen habe.
von Robert Bock
Dabei ist "Essen auf die Hand" doch ein uralter Hut. Gerade wir Regensburger wissen doch, dass der Imbiss im Grunde hier bei uns erfunden wurde: In der Wurstkuchl an der Steinernen Brücke. Bratwürste gibt es heute dort vornehmlich - und um Bratwürste und wenig anderes geht es beim alljährlich Anfang Mai im oberfränkischen Pegnitz ("Bängerz") veranstalteten Fränkischen Bratwurstgipfel.
Heuer treten zum sechsten Mal Metzger aus Ober-, Unter- und Mittefranken an, um Titel zu gewinnen. Ja, Metzger nennen sich diese Fleischwarenvirtuosen und ihre Betriebe heißen Metzgereien und nicht "Wurstmanufakturen" oder wie sonst bekiffte Marketingschnösel andernortens ihrer Klientel einreden, dass ein Fleischhandwerksbetrieb des 21. Jahrhunderts zu heißen habe.
von Robert Bock
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