Bayrisch, gmiatlich, guat. So lautet die Selbstbeschreibung der "neuen"
Arberhütte. Welcher
Saupreiss das formuliert hat weiß ich nicht, aber wenn schon, denn schon:
Boarisch, hoast des und g'wies ned
Bayrisch, wenn man sich schon unbedingt anbiedern muss!
Nach langer, tiefgreifender Renovierung des zuletzt ziemlich heruntergekommenen Traditionslokals der Arbeiterbewegung im Regensburger Norden, feierte man in diesem Frühjahr nach einem Pächterwechsel am Tag der Arbeit Neueröffnung.
Die neuen Pächter sind, wie man sagt,
hochdekoriert. Das Wein- und Gourmetjournal
Falstaff, habe das von
Kerstin Schediwy und
Thomas Dittmar vorher geführte
Gasthaus Fischerwirt
im niederbayerischen Ilmmünster in den Jahren 2016 und 2017 zu den 400 besten Lokalen Deutschlands gezählt, recherchierte Herr
Wanner von der MZ kurz vor der Wiedereröfffnung. Die zweite Gabel habe man nur deshalb verpasst, weil das Ambiente dort nicht mehr hergegeben habe.
Küchenchefin
Schediwy stammt aus Görlitz. Eine
Sächsin, die die bairische Küche angeblich so gut oder gar besser beherrsche wie eine Eingeborene? Das klingt nach
Quadratur des Kreises, nach der Nadel im Heuhaufen, ja, nach einer Singularität im Kosmos kochtechnischer Unzulänglichkeit, die meine unmaßgebliche persönliche Erfahrung mit Köchen aus dem Osten Deutschlands in Verbindung bringt, sofern sie in den Gefilden bairischer Küchentraditionen dilletieren. Stimmt es nicht nachdenklich genug, dass im
Krauterer am Dom ein Kanadier den oberpfälzer Berufskollegen zeigt, was Oberpfälzer Küche ist? Nun also, nach
Falstaffs Meinung eine Frau aus der größten Sadt der Oberlausitz, wo man bloß die Neiße zu queren braucht, um sich in Polen wiederzufinden ...?
von Robert Bock