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Sonntag, 28. Januar 2018

Olga | Bitter | Süßkramhimmel


Auch wenn ich mich in Sachen Süßkram zu Beginn des neuen Jahres in Enthaltsamkeit übe, es gibt Tage, an denen es dann einfach mal sein muss. Aber, einem alten jüdischen Sprichwort folgend, wenn schon Schweinefleisch, dann muss es triefen!

Trotzdem: Klasse, statt Masse bitt'schön dann! Meine persönlich erste Adresse innerhalb der Stadtgrenzen Regensburgs ist in Sachen süße Schweinereien derzeit unangefochten die Konditorei-Patisserie BITTER'O in Kumpfmühl ...
von Robert Bock

Freitag, 15. September 2017

Früher war zwar nicht alles besser, das Frühstück im Goldenen Kreuz schon



Wer lang genug auf der Welt ist, um das - ja, man muss es so sagen - legendäre Frühstück im Goldenen Kreuz am Haidplatz aus den 1990er und Nuller-Jahren des 21. Jahrunderts noch zu kennen, erschrickt womöglich dieser Tage, bestellt er sich, wie ich nostalgisch gestimmt, den Klassiker des dortigen Frühstücksangebots.

Als ich zu Studentenzeiten noch in der Innenstadt wohnte, suchte ich das Goldene Kreuz an Wochenenden gerne auf. Fünf Deutsche Mark für einen Teller mit Wurst, Schinken, Käse, Honig und Marmelade nebst einem Haferl Kaffee. Kein kleines, kein großes Früchstück - genau richtig für meinen Geschmack. Der runde Preis war damals unschlagbar und für den schmalen Studentengeldbeutel Luxus, den ich mir - Sommers wie Winters - gelegentlich gönnte.
von Robert Bock

Freitag, 28. Juli 2017

Süße Sensationen in Kumpfmühl

In der Kumpfmühler Straße 53 in Regensburg gibt es seit April ein neues Café - ach, was sag ich! - einen Tempel der Patisserie-Kunst.

BITTER'O heißt er und Olga Bitter und Salah Ladjmil, die beiden Inhaber, haben dort ein kleines Schmuckkästchen gepflegter Zuckerbäckerkunst und Kaffeehauskultur geschaffen.

Wunderbare Kuchen, Torten, Tartes und Croissants - gefüllt und ungefüllt - gibt es dort. Auch die Eiscreme fertigt man selbst. Aus feinsten Zutaten und in wechselnden Sorten. Nie das Gleiche, stets Abwechslung, das scheint hier Prinzip.

Julia, eine Facebook-Freundin aus der Kumpfmühler "Hood", hat mich auf das neue Café aufmerksam gemacht. In höchsten Tönen hat sie geschwärmt ... Ein paar Fotos hat sie mir zukommen lassen und mir gestattet, diese hier bei Bedarf auch zu verwenden ... Ich gebe viel auf das Urteil dieser kultivierten jungen Frau. Deswegen breche ich aus dem freien Teil des alten Gemanien auf, hinüber über den großen Strom, in den ehemals von den Römern okkupierten Teil der Stadt, nach Kumpfmühl ...
von Robert Bock

Samstag, 11. März 2017

Auf einen Burger ins KZ

Gerade stelle ich mir Eure Reaktion auf den Titel dieses Artikels vor:  O Schreck! Schnappatmung? Empörung ...?

Ja, es ist wahr: Flappsig formuliert, war ich Burger-Essen im Konzentrationslager. 

Präzise: Im "Museumscafé" der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg unweit Weiden und Neustadt a.d.Waldnaab.

Das Café ist im ehemaligen Casino der SS untergebracht. Ausgerechnet ... Blickt man durch die Front der Südfenster oder sitzt auf der Terrasse des Lokals, schweift der Blick über die SS-Kommandantur und den Appellplatz, der sich zwischen der Lagerküche und der Wäscherei befand. Mir wird flau, stelle ich mir die Orgien der Gewalt und bestialischer Verrohung vor, die hier ab 1938 bis zur Befreiung des Lagers durch die US-Army am 23. April 1945 stattfanden.

Ist es moralisch vertretbar, einen Gastronomiebetrieb in eine KZ-Gedenkstätte zu integrieren? Darf ich mir gestatten, an einer solchen Stätte des Grauens genussvoll in einen saftigen Burger zu beißen und hinterher ein Stück Streuselkuchens zum Cappuccino zu verdrücken ...?

Ich tue es, und nein, es schnürt mir nicht die Kehle zu. Bin ich wirklich so abgebrüht, dass ich mein Mittagessen an diesem Locus terribilis sogar geniesse ...?
von Robert Bock

Donnerstag, 5. Januar 2017

Im Paradiso dei Dolci in Nürnberg

Das Paradies der Süßigkeiten befindet sich in Nürnberg. Nicht gewusst? Na, dann wird es Zeit, meinen geschätzten Leserinnen und Lesern den Weg ins Paradies zu weisen ...

Paradiso dei Dolci - Pasticceria, Gelateria, Tavola Calda: so beschreibt sich dieses Sizilianische Café  in der Äußeren Laufer Gasse 24 in Nürnberg, unweit der U-Bahnstation Rathenauplatz im Nordosten der Altstadt auf seiner Website.

Wer noch nie in den Genuss kam, nach sizilianischer Art gemachte Konditoreiwaren zu geniessen, sollte dieses sympathische Café auf die Agenda eines künftigen Besuchs der Frankenmetropole setzen. Süßschnäbel dieser Welt, vertraut mir! Diabetiker werden sich dort allerdings ohne ausreichende Insulinvorräte im Handgepäck auf die letzte Reise schicken ...
von Robert Bock

Sonntag, 30. Oktober 2016

Schemmann, Esterházy und Halloween-Cupcakes in Schwandorf


Einen Tag vor Halloween statten wir einer unserer erklärten Lieblingskonditoreien einen Wiederholungsbesuch ab: Julia Fischer, ihres Zeichens Konditorenmeisterin bezaubert und verwöhnt nun bald ein Jahr mit süßen Schweinereien, Kaffee und Tee vom Allerfeinsten Schwandorf und Umgebung in ihrer Zuckerpuppe.

Bis von Regensburg und von noch weiter her pilgern die Fans nach Schwandorf, um zum Beispiel eines Stückchens von Julias sensationeller Esterházy-Torte teilhaftig zu werden.

Es gibt zwei Torten und ihre Macher, für die ich bis zu 50 Kilometer Weg auf mich nehme: Die Agnes-Bernauer-Torte im Café Krönner in Straubing und die Esterházy-Torte der Zuckerpuppe in Schwandorf - eine wie die andere eine Sensation, die von Zeit zu Zeit einfach sein muss, wenn das Leben etwas Glitzer nötig hat.
von Robert Bock

Montag, 9. Mai 2016

Beim 6. Fränkischen Bratwurstgipfel in Pegnitz

Street Food boomt. Aber das meiste Street Food, das Madame und mir bislang unter die Nase kam, war der Rede nicht wert, ja teils waren kulinarische Frechheiten darunter, dass ich mich manchmal frage, weshalb um diesen überteuerten Imbiss allgegenwärtig so ein medialer Hype veranstaltet wird. Das beste am ganzen sind oft die aufgemotzten Foodtrucks und die Typen darin. Aber ihre Speisen ...? Bessere Studentenküche. Nicht immer. Wenn Profis am Herd stehen, kann Street Food direkt gut schmecken!

Dabei ist "Essen auf die Hand" doch ein uralter Hut. Gerade wir Regensburger wissen doch, dass der Imbiss im Grunde hier bei uns erfunden wurde: In der Wurstkuchl an der Steinernen Brücke. Bratwürste gibt es heute dort vornehmlich - und um Bratwürste und wenig anderes geht es beim alljährlich Anfang Mai im oberfränkischen Pegnitz ("Bängerz") veranstalteten Fränkischen Bratwurstgipfel.

Heuer treten zum sechsten Mal Metzger aus Ober-, Unter- und Mittefranken an, um Titel zu gewinnen. Ja, Metzger nennen sich diese Fleischwarenvirtuosen und ihre Betriebe heißen Metzgereien und nicht "Wurstmanufakturen" oder wie sonst bekiffte Marketingschnösel andernortens ihrer Klientel einreden, dass ein Fleischhandwerksbetrieb des 21. Jahrhunderts zu heißen habe.
von Robert Bock

Mittwoch, 4. Mai 2016

Bei Isolde und ihrem Tristan namens Charles

Madame ist genervt, weil ich mir in letzter Zeit wieder und wieder Tristan und Isolde reinziehe  ... Nein, es handelt sich dabei keineswegs um eine anthroposophische Kräuterteemischung nach Rudolf Steiner, sondern um eine Oper von Richard Wagner.

Ich nerve dann Madame mit Fragen nach ihrer Meinung, ob denn nun Waltraud Meier, Birgit Nilsson, Jessye Norman oder aber Margaret Pice die Partie der Isolde - speziell Isoldes Liebestod zum Endes des dritten Aufzugs - überzeugender gesungen haben.
von Robert Bock

Sonntag, 6. März 2016

Schnabulieren in Schwandorf

Wir schreiben den 5. März 2016 und in Schwandorf verspricht im kulinarischen Sinn der Bär zu steppen. Oder vielmehr die Schnecke: Die Schwandorfer Slowfood-Gruppe hat zum "Heimatfood-Festival" in die Spitalkirche geladen.

Um 18 Uhr soll's losgehen und das verfressene Publikum aus SAD und Umgebung soll mit Gaumenfreuden regionaler und außergewöhnlicher Produkte von weiter her verwöhnt werden.

Weil unsere Freundin Spyridoula - die Olivenölqueen aus Thalmassing - dort ihr sensationelles griechisches Fava anbieten wird, habe ich beschlossen an diesem Samstag Sportschau, Sportschau sein zu lassen und mit Madame nach Schwandorf zu fahren, um dort gepflegtes "Street-Food" - oder "Slow-Food" zum Abendessen zu geniessen. Dass es dort allerdings so derart "slow" zugehen würde, dass mir die gute Laune abhanden käme, damit hatten weder Madame noch ich gerechnet.
von Robert Bock

Freitag, 1. Januar 2016

Kaffee und Kuchen in der Konditorei Opera in Regensburg

Wenn nur dieses sonderbare Publikum und dieser Geruch nach Altenheim nicht in den Räumlichkeiten schwebte ... Des ausgezeichneten Kuchens und Kaffees wegen könnte man jederzeit und öfters in die Prüfeninger Straße 44a fahren, um dort ein paar höchst angenehme, wenngleich überflüssige Kalorien auf die Hüften zu packen.

Meine charmante Begleitung und ich stolperten eher unbeabsichtigt nach einem Mittagessen, in den Bischofshof Braustuben um die Ecke, ins Opera und sagten uns: Ein Nachtisch hat noch Platz ...

Ich bin schon lange Kunde, hab dort schon Kuchen genossen, als sie noch in der Stadt ansässig waren und die Chefin eine andere. Eine hochangesehene Meisterin des Fachs, die in den vergangenen Jahren in Hamburg für Furore sorgte, im Frühjahr 2016 aber wohl wieder ihre Zelte in Regensburg aufschlagen wird, wie die Spatzen von den Dächern pfeifen ...

Auch wenn ich dem SSV Jahn einen Stadionbesuch abstattete, kehrte ich vorher hier ein, der Nervennahrung wegen: Zucker soll ja gegen Ärger helfen. Und wer den Jahn kennt, der kennt den Ärger ...
von Robert Bock

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Die "Zuckerpuppe" in Schwandorf und ihre süßen Sensationen

Ist den geneigten Süßschnäbeln unter Euch die Esterházy-Torte ein Begriff?
Nein - Esterházy, nicht Osterhasi, ihr Konditoreibanausen! Falls ja, dann wird euch euer eingebautes Süßkram-Schweinereien-Navi ohnehin früher oder später zu Julia Fischer und Daniel Daisinger in die brandneue Konditorei "Zuckerpuppe" nach Schwandorf in die Schwaigerstraße 8 führen.

Falls nein, dann wird es höchste Zeit, dass ihr dieses kulinarische Defizit abbaut. Zu meiner Schande muss ich gestehen: Bei mir dauerte es beinahe ein halbes Jahrhundert, bis ich erstmals die Bekanntschaft mit dieser über ein Jahrhundert alten österreichisch-ungarischen Tortenschnittennussbodenbuttercremesensation machte. Wo? Zuckerpuppe. Schwandorf ... Nikolaustag 2015.

Julia Fischer versteht ihr Handwerk. Sie hat es von der Pieke auf gelernt. Hat den Meisterbrief - und im Gegensatz zu vielen anderen, die ihn haben: Sie zeigt auch, was sie kann. Und sie kann viel. Davon haben sich Madame und ich ausgiebig und hochkalorisch überzeugt.
von Robert Bock

Sonntag, 8. November 2015

Herbstblues-Therapie im Törtchen in Neutraubling

Gegen den Herbstblues ist an einem nebligen Sonntag im November zwar kein Kraut gewachsen, aber gebacken ist etwas: Salzkaramell- mit Erdnuss-Tarte, Lebkuchen- und Chai-Latte-Cupcakes.

In Begleitung von Kaffeespezialitäten und netten Plaudereien war das heute eine zuverlässig wirksame Therapie gegen aufkommende Jahresend-Wehmut.

Was uns Britta und Stefan überdies an künftigen vorweihnachtlichen Schweinereien in Aussicht stellten, legt die Vermutung nahe, dass es nicht unser letzter Besuch im Törtchen in Neutraubling für dieses Jahr war ...
von Robert Bock

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Im Cafe Kelli in Barbing

copyright 2015 Robert Bock
Nichts verzeihe ich persönlich als Gast weniger, als Leidenschafts- und Lieblosigkeit bei der Ausübung eines gastronomischen Berufs.

Vor allem dann nicht, wenn das süße Gift der Routine diejenigen infiziert zu haben scheint, die in der Küche stehen und für die Produkte auf des Gastes Teller verantwortlich zeichnen.

Heute erlebten Madame und ich - leider, leider - einen solchen Fall. Anderweitig scheint er uns nicht erklärlich.
Wir waren in Barbing. Zu Gast im Cafe Kelli in der Kirchstr. 23a und wir waren von den Kuchen, die uns dort serviert und in der Auslage präsentiert wurden, nicht sonderlich begeistert ...
von Robert Bock

Freitag, 18. September 2015

Istrien-Special, Teil 2: Der Osten

copyright 2015 Robert Bock
Istrien gilt vielen Menschen mit verwöhntem Gaumen als Geheimtipp. Im ersten Teil meines Istrien-Specials habe ich Euch mit Land und Leuten, Istriens Gastronomie und seinen kulinarischen Spezialitäten in Grundzügen vertraut gemacht. Im zweiten Teil entführe ich Euch in den Osten der istrischen Halbinsel und berichte von unseren höchst individuellen persönlichen Erfahrungen.

Selbstverständlich erhebe ich nicht den Anspruch eines umfassenden Überblicks über die die dortige Gastronomie, berichte nur über die Betriebe, die wir gezielt herausgepickt haben, oder auf die wir zufällig gestoßen sind. Jedes besprochene Lokal haben wir selbst besucht und dort getrunken und gegessen. Teils zweimal. Subjektive Eindrücke aus erster Hand also, Momentaufnahmen wie stets.
von Robert Bock

Freitag, 4. September 2015

Im Café Krönner in Straubing

copyright 2015 Robert Bock
Wer behauptet Straubing zu kennen, aber weder auf dem Ludwigsgymnasium, dem Gäubodenfest noch im Café Krönner gewesen ist, der ist in meinen Augen ein Schwätzer.

Das Krönner ist eine Institution der Stadt und sein Renommierprodukt, die Agnes-Bernauer-Torte, eine weltweit und völlig zurecht geschätzte Königin unter den Konditoreiwaren.

Meinem persönlichen Geschmack und Dafürhalten nach: Die beste Torte der Welt: Oft kopiert, nie und nirgendwo erreicht. Nur hier, in Straubing, stellen sie ihre Erfinder - in inzwischen achter Generation im gleichen Beruf tätig - in wohl nicht verbesserungsfähiger, vollendeter Qualität aus feinsten Nüssen, Mokkacreme und Nussbaisser her. Wer braucht allen Ernstes noch eine Sacher-Torte oder eine Linzer, wenn er die Bernauerin kennt?
von Robert Bock

Sonntag, 16. August 2015

Kaffee Herzerl Ramspau: Ausverkauft in 45 Minuten!

copyright 2015 Robert Bock
In rekordverdächtigen 45 Minuten plünderten heute Schaaren begeisterter Kunden die zur Eröffnung um 14 Uhr noch prall gefüllten Kuchenvitrinen in Isolde Becklers Kaffee Herzerl in Ramspau (siehe auch mein ausführlicher Bericht vom Juni 2015).

Schlangestehen wie einst in der DDR war angesagt ... beinahe bis hinaus vor die Haustür.

Welch ein Glück: In weiser Vorahnung hatten Madame und ich uns zwei Plätze um 14 Uhr reservieren lassen - 45 Minuten später war die Vitrine bis zum letzten Krümel leergekauft. Kein Wunder bei der Qualität von Isoldes Kuchen, Torten, Tartes und Cup-Cakes! Schön, dass die viel zu lange Sommerpause vorbei ist.

von Robert Bock

Donnerstag, 13. August 2015

Südtirol-Special, Teil 1: Über den Reschenpass ins Meraner Land

copyright 2015 Robert Bock
Madame und ich lieben Südtirol. Kaum öffnet sich der Blick hinter dem Reschensee auf das in der Sonne glitzernde ewige Eis des Ortlermassivs, wird die Luft so zart und duftig, Licht und Schatten so scharf voneinander abgegrenzt - man spürt sofort, hier liegt ein Land, das von den Göttern bevorzugt wurde.

Schwingt man gemütlich die weiten Serpentinen Richtung Mals und Schluderns hinab, beschreibt der Vinschgau eine Linkskurve und der Blick wendet sich gen Osten. Apfelbäume so weit das Auge reicht - und es wird klar, warum schon droben auf dem Reschen die Händler allerorten dreierlei Dinge anpreisen: Speck - Wein - Obst. - "Finde den Fehler", fordere ich Madame auf und wie aus der Pistole geschossen entgegnet sie: "Obst". Jawohl - kann uns gestohlen bleiben. Ausnahmsweise nicht, wenn wir Ende September, Anfang Oktober zur Apfelernte dort sind: Ein Golden Delicious frisch vom Baum - man mag es nicht für möglich halten, dass ein Apfel so formidabel schmecken kann ...

Wir beschränken uns aber lieber auf Speck, Wein und ergänzen situativ um allerlei Spezialitäten für die die Südtiroler Küche zurecht berühmt ist: Schlutzkrapfen, Kasnocken, Knödel in verschiedensten Variationen, Vinschgerl, Schüttelbrot und Berg-/Graukas von Ziege, Schaf und Kuh. Schöpsernes (Braten vom Schaf/Hammel), frische Buttermilch auf einer Almhütte, Kaiserschmarrn, Gröstl mit Lamm und Röstkartoffeln ... Hab ich Apfelstrudel vergessen? Marillenstrudel? Topfenstrudel - wie konnte das passieren? Nicht zu vergessen: Die Einflüsse der italienischen Küche, die sich inzwischen sehr interessant mit dem tirolerischen Essverständnis verknüpfen. Man findet in Südtirol tatsächlich italienische Restaurants und sogar Pizzerien, die sich nirgendwo in Italien verstecken müssen ... Eines dieser Exemplare will ich in meinem dreiteiligen Südtirol-Special, das nahtlos in ein Istrien-Special übergehen wird, unter anderem vorstellen, das diese Kluft zu meistern weiß ...
von Robert Bock

Donnerstag, 16. Juli 2015

eat-art: "Törtchen"-Kunst aus Neutraubling

copyright 2015 Robert Bock

Schokoschock im "Törtchen" in Neutraubling

copyright 2015 Robert Bock
Einen Schokoladenschock vom Feinsten, nein, ich muss mich korrigieren: vom Allerfeinsten hab ich mir heute im seit dem 20. Juni 2015 in Neutraubling in der Schlesischen Straße 25 ansässigen Café Törtchen verabreichen lassen.

Der Laden ist klein, sehr klein - eigentlich kein Café, sondern eher ein Cafétscherl. Drei Tischchen, eine ums Eck laufende Sitzbank und eine handvoll bequemer Stühlchen an niedrigen Tischchen; das Ambiente in hellen, freundlichen Farben gehalten, wird dominiert von der kleinen Kuchen-, respektive: Törtchenvitrine, aus der heraus die Schmuckstückchen an Cupcakes, Törtchen und Tartes den nach süßen Sünden darbenden Kunden anlachen, ihm zuflüstern: Nun komm schon ... Hör nicht auf die Stimmen in deinem Kopf, die dir etwas von "Sünde" und "Kalorien" weißmachen wollen .... Probier uns ... Und bist du willig, so steigen wir sogar fesch verpackt zu dir in den Wagen und begleiten dich nach Hause ... Dort darfst du uns dann von unseren papiernen Plissee-Röckchen befreien und genau das machen, was du von Anfang an mit uns machen wolltest: uns vernaschen ...
von Robert Bock