Sonntag, 8. November 2015

Herbstblues-Therapie im Törtchen in Neutraubling

Gegen den Herbstblues ist an einem nebligen Sonntag im November zwar kein Kraut gewachsen, aber gebacken ist etwas: Salzkaramell- mit Erdnuss-Tarte, Lebkuchen- und Chai-Latte-Cupcakes.

In Begleitung von Kaffeespezialitäten und netten Plaudereien war das heute eine zuverlässig wirksame Therapie gegen aufkommende Jahresend-Wehmut.

Was uns Britta und Stefan überdies an künftigen vorweihnachtlichen Schweinereien in Aussicht stellten, legt die Vermutung nahe, dass es nicht unser letzter Besuch im Törtchen in Neutraubling für dieses Jahr war ...
von Robert Bock

Wer Karamell mag, wird Stefans Wüsts und Bettina Eckels Salzkaramell lieben. Das Fleur de Sel hebt die Karamellaromen und diese wiederum nehmen dem Salz die Kanten. Eine wunderbare Umhüllung für die knackigen Erdnüsse unter dem dicken Schokoladenmantel der Salzkaramell- mit Erdnuss-Tarte. Wer es so will: Snickers - aber: nicht auf Regionalliga-, sondern auf Champignons-League-Niveau.

Der Chai-Latte-Cupcake (links) betört mit feinen, keinesfalls dominanten Ingwer- und Zimt-Noten. Unterschwellig auch die angenehm herben Noten, die der Chai hier beisteuert. Hier schlägt das Topping das Küchlein, das das Fundament bildet. Dieses ist ausgezeichnet, ohne aber - nach meiner unmaßgeblichen Meinung - den Begriff "Sensation" für sich beanspruchen zu dürfen.

Umgekehrt ist es beim Lebkuchen-Cup (rechts im Bild): Der Teig ist am schon jetzt von mir zur Legende erhobenen Wüst'schen Guinness-Cup angelehnt - jedoch ohne Bier im Teig:
Wie würzig der Teig ist; unsagbar. Kleidet den Mund nach allen Regeln der Kunst mit seiner soft-saftigen Schwere aus. Das Toping kontrastiert hier durch buttercremige, sahnig-schmelzende Schlichheit, und obenaufgesetzt ein Stückchen Aachener Printe. Jeder Happen will genossen sein. Man sollte sich Zeit nehmen für dieses so unscheinbar daherkommende Stück Kuchenbackkunst: die Aromen öffnen sich im Munde wie Blütenknospen. Das dauert und folgt der eigenständigen gustatorischen Dramaturgie der herbstlichen Gewürze. Jedes Mehr wäre ein Zuviel, jedes zusätzliche Detail, grenzte an plumpe Übertreibung.

Ich wage zu behaupten: Diesen Lebkuchen-Cupcake kann niemand auf der Welt besser machen! Für mich ist hier, ähnlich der symphonischen Eröffnung des dritten Aktes von Richard Wagners Oper Siegfried, in der Wotan sich auf den Weg zu Erda macht, ein zwar erreichbarer, aber nicht übertreffbarer Gipfel der Kunst erreicht.



Ja, es sind immer wieder neue Sensationen im Törtchen zu entdecken. Was das Kaffee Herzerl in Ramspau für den Raum Regenstauf, ist das Törtchen für den Raum Regensburg -zumindest wenn es unseren persönlichen Geschmack betrifft.

Nach wie vor ist also das Törtchen Madames und meine persönliche "First-Choice" in Regensburg und seinem nächsten geografischen Umfeld. Herausforderer, die tatsächlich meinen, sich wettbewerbsfähig messen zu können, dürfen sich gerne melden ...

2 Kommentare:

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    Bearbeiten Anonym hat gesagt...
    Was das essen betrifft, kann ich nur zustimmen. Der Service lässt meiner Meinung nach jedoch zu wünschen übrig. Ich habe telefonisch im Restaurant einem Tisch für 4 Personen reserviert. Als wir dann zum besagten Termin im Restaurant standen, wurde ich nur schief angeschaut mit der Erklärung es läge keine Reservierung vor. Natürlich können mal Fehler passieren, aber das war mehr als ärgerlich, weil wir extra deswegen hingefahren sind und ich beim Telefonat mindestens 5 Minuten mit der Dame diskutieren musste um einen passenden Termin zu finden.

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    1. Kann es sein, dass dein Kommentar unter dem falschen Artikel eingegeben wurde, liebe daniela?

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