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Samstag, 24. November 2018

Z'Kalsing setzt man sich Etappenziele

Z'Kalsing, in der Weiberwirtschaft, setze man sich Etappenziele, erfuhr ich neulich über die Facebookpräsenz dieses charmanten Gasthauses in der 80-Seelen-Gemeinde zwischen Roding und Michaelsneukirchen.

Eines habe man erreicht, schrieb Wirtin und Küchenchefin Susanne Stangl nicht ohne berechtigten Stolz: Man habe Aufnahme in die 2019er-Ausgabe des im Buchhandel erhältlichen Slow Food Genussführers gefunden.

Endlich!, füge ich hinzu, denn nur wenige Wirtshäuser, die ich kenne, leben die Philosophie der Slow Food Bewegung so mustergültig wie die Weiberwirtschaft z'Kalsing. Grund genug für mich, hinzufahren. Erstmals nicht an einem Sonntag, sondern einem Donnerstag; spüren und erschmecken, was unter der Woche möglicherweise anders dort ist, als an einem Großkampftag mit Sonntagsbraten- und Knödelpublikum.
von Robert Bock

Freitag, 18. Mai 2018

Beim Backhendlbändiger von Steinsberg

Den Ehrentitel "Godfather of Spanferklhaxn", den ich Johann Pilz einst nach meinem Erstbesuch der Waldschänke Pilz in Steinsberg verliehen habe, führt er mit Stolz und Selbstbewußtsein.

Sogar in diversen Printmedien, dem "Roten Ochsen" beispielsweise, wird er mittlerweile als solcher tituliert.

Doch Johann Pilz kann mehr als Spanferklhaxn, auch wenn diese mit Knödl und dunkler Soße nach wie vor (s)ein Renommiergericht sind: Backhendl beispielsweise, serviert auf einem hinreissenden Spargelragout. Davon durfte ich mich, begleitet von drei mir lieben Menschen, am Vatertag 2018 mit allen Sinnen in der Stube seines Gasthauses überzeugen.
von Robert Bock

Freitag, 3. Februar 2017

Grand Slam im "Tennis Ass" in Geiselhöring

Auf die Idee zum Mittagsessen 33 Kilometer, und das ausgerechnet in eine Vereinsgaststätte, ins niederbayerische Niemandsland zu fahren, komme ich von selbst jedenfalls nicht, das dürft Ihr mir glauben.

Meine Freundin Spyridoula Kagiaoglou sagt, sie wolle, "dem Michael Jann", einem Kunden der ersten Stunde, einen geschäftlichen Besuch abstatten.

Immer mit DHL oder Hermes liefern sei ja auch nichts, denn sie lege großen Wert auf eine persönliche Betreuung. Die neue Ernte von der Peloponnes sei eingetroffen und "der Michael" habe Olivenöl bestellt. Nicht nur, dass er mit ihrem Olivenöl koche, seine Gäste könnten es in seinem Restaurant sogar für zuhause kaufen. Sie wolle ihm seine Bestellung liefern, seine Meinung als Profi zur neuen Ernte einholen und bei der Gelegenheit gleich bei ihm zu Mittag essen. Ob ich nicht Zeit und Lust hätte, sie zu begleiten?
von Robert Bock

Freitag, 20. Mai 2016

Winzerer Weinstuben: Spezialauftrag für Chefkoch Josef Kögl

Josef, ich hab ein Problem, schrieb ich Josef Kögl, den Chefkoch der Winzerer Weinstuben in Winzer bei Regensburg neulich über Facebook an: Madame will einen wichtigen geschäftlichen Gast aus der Ukraine zum halbformellen Abendessen ausführen. Ich solle (und wolle) gerne mit, sei aber - Entschuldigung für dieses böse, böse Wort - auf Diät.

Die Kilos, die ich mir im Zuge der "Marktforschung" für Euch Leserinnen und Leser meines Blogs angefuttert habe, müssten schmelzen. Wo das Problem sei?, schreibt mir der kernige Steyrer zurück. Ich machte LCHF, antwortete ich: "Low Carb High Fat". Was das konkret bedeute?, will Josef wissen. Ich antworte:
Weder Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot und sonstiges stärkehaltiges Gedöns - was man Schweinen halt so gibt, wenn man sie mästet - sondern beispielsweise fettes Fleisch, fetten Fisch, Eier, Meeresfrüchte, Butter, Butterschmalz, Schweine-/Gänseschmalz. Olivenöl, Pilze und Gemüse das oberhalb der Erde wächst, vorzugsweise grünes Blattgemüse.
von Robert Bock

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Der Beweis: Ein exzellenter Kaiserschmarrn bedarf der Hexerei

In der Regensburger Altstadt, in der Obermünsterstraße 3, betreibt die Salzburgerin Caroline Gmachl seit 2012 ihre Hexerei.

Was das ist? Ja, was ist das ...? Ist es ein Laden, ist es ein Café oder Lokal, eine Koch- und Backschule? Ein gemütlicher Treffpunkt für die Freunde österreichischer kulinarischer Spezialitäten, gehalten im Stile einer Wohnküche?

Die Hexerei mag sich nicht so recht entscheiden - und genau das verleiht ihr ihren unverwechselbaren Charme. Das und ihre charmante Chefin mit dieser bezaubernden warmen österreichischen Melodie in der Stimme; dieses gemütliche Säuseln, das nach Mehlspeis, Melange und Wiener Walzer klingt, nach Entschleunigung, wohlig gefüllten Bäuchen und der Lektüre der Strudlhofstiege von Heimito von Doderer bei Klängen der Wiener Klassik.
von Robert Bock

Freitag, 20. November 2015

"Süß wie die Liebe, zart wie ein Kuss": Salzburger Nockerl in den Winzerer Weinstuben

Man muss als Regensburger nicht zwingend nach Salzburg fahren, wenn man Lust auf eine Legende unter den österreichischen Mehlspeisen verspürt:

Josef Kögl, Küchenchef der Winzerer Weinstuben im Regensburger Vorrot Winzer, zaubert seinen Gästen Salzburger Nockerln in einer beeindruckenden Portion, die zwei Personen - zumal als Nachspeise - problemlos zum Zuckerschock-Delirium gereicht. Und das für einen angemessenen Obulus für 11,90 EUR.

Kögl ist Österreicher, genauer: Steirer, und hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Was die Küche seiner Heimat angeht, macht dem Josef in Regensburg und dessen Umkreis so ohne Weiteres niemand etwas vor: Ob das seine göttlichen Marillenknödel, sein steirisches Verhackerts, seine Brettljause oder sein Wiener Backhendl mit Kartoffel-Gurken-Salat mit Kürbiskernöl ist: wir haben bereits in der Vergangenheit hier und hier über die Winzerer Weinstuben berichtet und sind bislang jedesmal zufrieden wieder nach Hause gefahren.

Tina Daisenberger, die Wirtin, kümmert sich mit großer Hingabe und einem Lächeln, das nie aufgesetzt, das stets von Herzen kommt, um ihre Gäste. Das Lokal hat viele Stammgäste - das war noch nie ein schlechtes Zeichen. Wo man sich gut bewirtet fühlt, dahin kehrt man, wie wir, eben gerne wieder zurück ...
von Robert Bock

Freitag, 13. November 2015

Im Gasthaus Lamm - dem Mitterwirt - in St.Martin in Passeier/Südtirol

Foto: Robert Bock
Fußballfans wie mir, ist St.Martin in Passeier bekannt, als der "Inkubator des Vierten Sterns": Was Spiez und Malente für frühere Generationen von Weltmeistermannschaften, das ist dieser Ort im Passeiertal, welches sich vom Timmelsjoch bis Meran gen Süden zieht, für Jogi's Helden von 2014. Hier, im Golf & Spa Ressort Andreus versah der Bundestrainer sein Team mit Geist und Schliff, bevor es nach Brasilien ging.

Madame und ich waren Anfang Oktober gezielt, wenn auch nicht zum ersten Mal in diesem Ort, um ein Gasthaus im Ortskern kennenzulernen, das dort seit dem 17. Jahrhundert als Dorfwirtshaus dokumentiert ist: Das Gasthaus Lamm, auch "Mitterwirt" genannt.

Im einstigen Stammlokal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer bewirtet heute Familie Fontana mit bodenständiger Tiroler Küche und typischen Passeirer Spezialitäten. Man ist Mitglied bei Slow Food und der Gastronomenvereinigung "Südtiroler Gasthaus - Locanda Sudtirolese". Das verspricht die Verwendung guter, regional erzeugter Zutaten und eine tiefgründende Verpflichtung zum Erhalt gewachsener, regionaler kulinarischer Traditionen in einer  Epoche der Macdonaldisierung der Welt.

Köchin Hildegard Fontana wurde, als erste Passeirer Köchin überhaupt, mit einer Haube und 13 Punkten in den Gault Millaut aufgenommen. Genau das richtige Lokal für Madame und mich, um gepflegt den letzten Abend vor der Heimreise nach Regensburg zu verbringen.
von Robert Bock

Dienstag, 21. Juli 2015

Backhendltag in den Winzerer Weinstuben

Vor einer Weile hatte ich dem Gasthaus Winzerer Weinstuben schon einmal einen Besuch abgestattet und meine Begleitung und ich hatten einen schönen Sonntagabend bei kalten Brotzeiten und warmen Marillenknödeln dort verlebt. (KLICK zum Bericht)

Dienstag, Mittwoch,  ... Donnerstag ist traditionell Backhendltag in den Winzerer Weinstuben, abgesehen davon an jedem ersten Mittwoch im Monat, wenn sich dort Musikanten zum Stammtisch zusammenfinden und gar zünftig aufspuit werd. Für Freunde handgemachter Volksmusik ist so ein Tag ein gar nicht mehr so geheimer Tipp und selbst ein Freund von Klassik, Blues, Jazz und Metal wie ich, hatte dort bereits Spaß an der Spielfreude der Protagonisten mit ihren liebevoll gepflegten Instrumenten. Das ist gelebte Wirtshaustradition - schade dass sie seit Verbreitung der Glotze beinahe verschwunden ist ...

Nun aber zurück zum Poulet frit à la viennoise, wie der kultivierte Oberpfälzer sich auszudrücken pflegt - zum Wiener Backhendl, einer Spezialität der Wiener Küche, deren Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen.
von Robert Bock

Mittwoch, 8. Juli 2015

eat-art: Josef Kögls gigantische Marillenknödel

copyright Robert Bock
Im Gasthaus Winzerer Weinstuben, solange die Marillensaison noch dauert ...

Sonntag, 28. Juni 2015

Gasthaus Winzerer Weinstuben in Winzer


Josef Kögl, der Wirt des Gasthauses Winzerer Weinstuben, dem wir heute unseren ersten Besuch abstatteten, ist Österreicher - um präzise zu sein kommt er aus der Steiermark. An sich fuhr ich in den beschaulichen Vorort im Nordwesten der Stadt in der festen Absicht mich heute persönlich für Cordoba 1978 zu rächen, indes: es sollte anders kommen ...

Der Abend war sonnig und die Luft so ungewöhnlich lau für diesen bislang recht mauen Sommer, dass wir uns für einen Platz im kleinen Garten gegenüber des Gasthauses entschieden. In Winzer fahren an einem Sonntagabend geschätzt 2,2 Autos pro Stunde durchs Dorf und so plätscherte der Dorfbrunnen zum Vogelgezwitscher und das Ambiente war somit wie gemalt für eine deftige Abendbrotzeit.

Die Karte offenbart ein schlüssiges, geradliniges gastronomisches Konzept mit einer überschaubaren Auswahl klassischer Gerichte der süddeutschen und österreichischen Küche. Klare Linie auch auf der Weinkarte: Überwiegend bestehend aus klug zusammengestellten Österreichern, ein paar Deutschen und sogar - ausschließlich als Flaschenweine - ein Müller-Thurgau und ein Spätburgunder von Regensburger Weinbauern. Die günstigste Flasche Weißwein geht um die 15 EUR an den Gast: da gibt es nichts zu meckern.
von Robert Bock