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Samstag, 22. Januar 2022

Durchs leckre Kurdistan: In der Lokanta in Regensburg

Freitagnachmittag kurz nach vier. Der Winter zieht alle Register. Ein eisiger Wind weht aus undefinierbaren Richtungen durch die Gassen der westlichen Regensburger Altstadt und peitscht uns den Schnee ins Gesicht. Ich habe keine Handschuhe an und die Schlaufen der Einkaufstaschen schneiden in meine eiskalten Hände. 

Meine Begleiterin und ich wollen in ein Lokal, das mit Fug und Recht die Bezeichnung "Regensburger Institution" verdient: Die "Schwedenkugel", seit bald 30 Jahren familien- und heute von Cengiz und Nihat Kaplan geführt, auch bekannt als das oder die "Lokanta"

Türkisch-kurdische Küche serviert man hier. Ich bin seit Mitte der 1990er Jahren bereits häufiger hier eingekehrt, jedoch liegt mein letzter Besuch wenigstens ein Jahrzehnt zurück. Zu einem "Griechen" wären wir zwar lieber gegangen, aber die griechische Gastronomie im Raum Regensburg ähnelt  nach wie vor kulinarischen Touristenfallen und hat so gut wie nichts mit authentischer griechischer Küche zu tun. Deshalb heute lieber kurdische Küche ... 

von Robert Bock ...

Freitag, 3. Mai 2019

Nach Peking nur ein Katzensprung

Ich weiß nicht genau seit wann, aber lange gibt es diesen Chinesen in der Sternbergstraße in Regensburg noch nicht.

Nein, kein "Buffet-Chinese", kein "All-you-can-eat" - à la carte ist angesagt im Restaurant Peking. Klingt anachronistisch und genau deswegen reizvoll. Zumindest für mich.

Jahrzehntelang residierte an gleicher Stelle ein beliebtes vietnamesisches Restaurant, das ich als Student gelegentlich besucht habe. Das aber schloss vor geraumer Zeit seine Pforten. Jetzt kocht man hier also chinesisch ... 
von Robert Bock

Freitag, 15. März 2019

Lin braucht Glück

Jeder mag von All-you-can-eat-Konzepten halten was er mag, aber ab und zu verspüre ich Lust, mir bei einem Buffet-Asiaten gepflegt die Wampe vollzuschlagen und mich dabei am Publikum zu delektieren.

Ich kenne die "Mutter aller Schlachten" dieser Spielart zeitgenössischer Gastronomie in Ulan Bataar aus eigener Anschauung - nach wie vor ist sie meine Referenz in Sachen sogenannten Mongolian Babecues.

Im Großraum Regensburg lasse ich lediglich zwei Buffet-Tempel etwas gelten, obschon jeweils nicht ohne Einschränkungen: Ogawa in Regensburg und Palasia in Obertraubling.

Doch jüngst hat, als gäbe es nicht schon überreichlich viele dieser Gourmand-Oasen, ein neuer Laden aufgemacht. Der größte seiner Art sogar im Raum Regensburg: Lin im Glück heißt er und setzt mit seinem All-you-can-eat-AND-DRINK-Ansatz neue Duftmarken im hartumkämpften Markt. Ob sich die Mitbewerber fürchten müssen? Ich habe vorbeigeschaut ...
von Robert Bock

Samstag, 15. Dezember 2018

Neues vom Gänsbauer in Regensburg

Franziska Kraus und ihr Küchenchef Martin Götzfried verwöhnen die Gäste des Restaurants Gänsbauer in der Keplerstraße in Regensburg nach den Grundsätzen der Slow Food Bewegung und mit Lebensmitteln aus nachhaltigem, biologischem Anbau. Als einziges Restaurant in Regensburg ist der Gänsbauer, und das seit 2016, bio-zertifiziert.

Im Juni 2016 war ich hier erstmals zu Gast. Seither hat sich personell Entscheidendes getan: Franziska Kraus, damals noch in ihren Lehr- und Wanderjahren bei der großen Johanna Maier in Filzmoos im Salzburger Land, hat das Szepter, des Familienbetriebes übernommen und statt Christian Banken ist Martin Götzfried für die Küche verantwortlich. Die Philosophie des Gänsbauer blieb unverändert: Aus nachhaltig produzierten Lebensmitteln - weitmöglichst aus der Region und der Saison entsprechend - herauszukitzeln, was an Eigenaromatik in ihnen steckt. Mit Erfolg?
von Robert Bock

Freitag, 7. Dezember 2018

Pizzeria da Carmine in Regensburg - Update

Nachdem ich neulich in Tegernheim in Sachen Pizza so richtig auf die Fresse fiel, will ich mich ausgerechnet heute auf keine Experimente einlassen.

Ein anstrengender Samstag auf der Genussmesse Food&Life in München liegt hinter mir und nach einer kurzen Nacht ein weiterer vor mir.

Ich habe mich zu einem Freundschaftsdienst breitschlagen lassen: Spyridoula Kagiaoglou, die Olivenölqueen aus Tegernheim, hat mich fürs Wochenende um Unterstützung an ihrem Messestand gebeten. Ihre Hilfskraft habe ihr kurzfristig absagen müssen und sie fürchte, dem zu erwartenden Ansturm am Wochenende alleine nicht gewachsen zu sein. Nennt mich naiv, aber ein Wochenende auf einer Genussmesse - das klang in meinen Ohren nach einem vergnüglichen Ausflug. Hätte ich geahnt, dass das so fordernd werden würde, ich hätte womöglich zu wohlfeilen Aussreden gegriffen, um die kein Mann verlegen ist ...
von Robert Bock

Freitag, 19. Oktober 2018

Grippeimpfung bei Sangeeta und Garish Sehgal

Wer qietschbunten Bollywood-Kitsch erwartet, ist hier an der falschen Adresse.

Das Interieur ist schlicht und zurückhaltend mit indischer Kunst und Antiquitäten ausgestattet. Den dunkelblauen Teppichboden kenne ich seit vielen, vielen Jahren. Sie sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Ich bin heute nicht zum ersten Mal hier zu Gast und verbinde positive Erinnerungen mit diesem "Inder".

Das typische "All-You-Can-Eat-Publikum" wird hier nicht auf seine Kosten kommen: Kein billiger Buffet-Fraß, ebensowenig Multi-Kulti-Küche wie Pizza, Wiener Schnitzel oder Gyros.

Nein, hier wird dem Gast keine Touristenfolklore untergejubelt, hier bewirtet ein Familienbetrieb seine Gäste mit um Authentizität bemühter Küche und es herrscht eine wohltuende, entspannte Ruhe in diesem Lokal.

Vom Maharadscha ist die Rede, dem ältesten indischen Restaurant Regensburgs. Seit 1989 gibt es das Lokal in der Zollerstraße 15a. Zuvor residierte hier ein recht passabler Grieche, dessen Name mir entfallen ist. Ich weiß das so genau, weil im Haus direkt gegenüber meine damalige Liebste in der Mansarde wohnte und wir, kochfaul wie wir damals waren, uns öfters mal drüben beim Griechen im Biergarten aufhielten.
von Robert Bock

Samstag, 29. September 2018

Spitalkeller Regensburg, die zweite

Kohlrabenschwarz war ein Tag des Teams vom Spitalkeller in Regensburgs Alter Nürnberger Straße im Juli 2015.

Damals hatte ich zum ersten Mal über einen Biergartenbesuch hier berichtet und mir postwendend den Zorn des Wirts und einer Kleinkünstlertruppe zugezogen.

Die verwaltete damals eine Gastronomiekritikgruppe auf Facebook und wollte auf ihren wichtigsten Auftrittsort nichts Schlechtes kommen lassen ...

Ja, so war das damals, aber ihr Anführer, ein zaubernder Provinz-Pennywise, hat sich zu guter Letzt selbst verschwinden lassen bzw. beraubten ihn die Macher eines Regensburger Stadtmagazins, weit unter die Gürtellinie zielend, ein gutes Jahr später mittels eines Schmähartikels seiner Zauberkräfte.

Im September 2018 bin ich wieder im Spitalkeller - den ich bitte nicht mit dem Spitalgarten verwechselt wissen will! - und habe Positives zu berichten.
von Robert Bock

Freitag, 10. August 2018

Zu Besuch bei Emma in Viechtach

Es ist Mitte des Vormittages, als ich vor dem Emma anlange.

Riesige Schirme, farblich auf die Fassade abgestimmt, werfen großzügig Schatten auf die einladend gestaltete Terrasse vor dem Lokal. An zwei, drei Tischen wird opulent gefrühstückt. Von außen her macht Emma schon mal etwas her ...

Von Neukirchen beim Heiligen Blut  nach Regensburg entscheidet man sich gewöhnlich für die kürzeste Route, aber habe ich es nicht eilig, wähle ich gern landschaftlich reizvollere Nebenstrecken. Diesmal, am Sonntagvormittag nach Lucki Maurers Kulinarikfestival 2018, über das 8000-Einwohner-Städtchen Viechtach.
von Robert Bock

Freitag, 8. Juni 2018

High Noon in Dechbetten

Es liegt schon rund eineinhalb Jahre zurück, da wurde ich aus einer berühmt-berüchtigten Regensburger Restaurantkritik-Gruppe auf Facebook geworfen.

Was war geschehen? Ich hatte ein Foto eines ausgesprochen lieblos auf den Teller geworfenen Hauptganges einer Firmenweihnachtsfeier gepostet.

Eine mir persönlich vertraute Person, beflissen in der Kunst des Kochens und eines kompetenten Urteils fähig, hatte mit ihren Arbeitskollegen einen - drücken wir es euphemistisch aus - kulinarisch enttäuschenden Abend erlebt und mir das Foto zukommen lassen. Sehr viel mehr als den Namen des Lokals hatte ich an Text nicht gepostet: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Es verstrichen nur wenige Minuten und der Wirt des Lokals echauffierte sich über meine Unverschämtheit dieses wenig schmeichelhafte Foto zu posten.  Er hob, so meine Erinnerung an den Vorfall, zu einer ausführlichen Selbstrechtfertigung an, doch wie es oft im Leben ist: Qui s’excuse, s’accuse ...
von Robert Bock

Freitag, 25. Mai 2018

Im Goldenen Hirsch zu Großprüfening

Das Gasthaus Goldener Hirsch in Regensburg-Großprüfening besteche durch seinen bayerischen Charme, lautet das Verspreche an den Gast es auf dessen Homepage.

Alte Kastanienbäume und eine  Linde im Biergarten würden im Sommer zum Beisammensitzen einladen. Außerdem, lese ich, breche Wirt Albert Manglkammer höchstselbst mehrmals pro Woche zum Fischen auf, um die Gäste mit Donaufischgerichten zu verwöhnen.

An Fischgerichten ist mir heute nicht gelegen. Klassische Biergartenbrotzeit und ein gepflegtes Kneitinger-Bier, danach steht mir der Sinn ... Pfingstmontag ist. Die Hitze drückt und geht in feuchte Schwüle über. Über den Köpfen der Biergartenbesucher braut sich finster Ungemach zusammen. Ich hoffe, meine Brotzeit noch zu einem gemütlichen Ende bringen zu können, als ich mich in den Schatten der Kastanien setze.
von Robert Bock

Freitag, 11. Mai 2018

auswärts essen in Bücherl's Kochschule

Eine neue Kochschule hat am ersten Mai-Wochenende in Regensburgs Stadtteil Haslbach zur Eröffnungsparty geladen. Standesgemäß zieht sich das Opening über zwei Tage hin.  Das entzerrt den Andrang - da ist vorausschauend und klug.


Christian Bücherl heißt der Hausherr von Bücherl's Kochschule in der Wernbergstraße 2, die sich im ersten Stock der Räume der Schreinerei "andersartig" befindet und künftig die Kochschulszene der Region bereichern wird.

Ungezwungenes Beisammensein bei live gekochten Häppchen und schönen Weinen ist angekündigt. Das will ich mir, verfressen wie ich bin,  als leidenschaftlicher Hobbykoch auf keinen Fall entgehen lassen. Doch bloß gemütlich herumfläzen und mir's gut gehen lassen`? Nein, ist nicht heute ...
von Robert Bock

Freitag, 13. April 2018

Notizbuchgekritzel: Ogawa, Regensburg

Foto: August 2017
Heute Abend im Ogawa gewesen ... Keine Kamera dabei, von daher keine Bilder und ex ante eigentlich kein Ansinnen über diesen Lokalbesuch auch nur eine Zeile zu formulieren ...

Letztmals war ich hier im August 2017, damals fiel die Kritik eher ernüchternd aus: das Ogawa hatte mich enttäuscht und damals deutlich an Niveau eingebüßt ...

Heute: Gemessen an der Erwartungshaltung die man bei einem Buffet-Asiaten maximal ansetzen darf, eine blitzsaubere, teils hervorragende Performance. Großes Angebot an Speisen, wie gehabt. Nun gibt es aber z.B. wieder ordentlich gemachte Dim Sum in drei Varianten. Die Sesambällchen hervorragend, in ihrer Konsistenz der Füllung an türkisches Lukum erinnernd, wenn da nicht diese ausgeprägte wundervoll nussige Sesamnote nebst Crunch gewesen wäre. Die besten Sesambällchen, die ich je gegessen habe, waren Bestandteil eines üppigen Dessertangebotes. Die kleinen und großen Kinder erfreuten sich vor allem des Schokoladenbrunnens: Bananenstück aufspießen, drunterhalten, ihr habt verstanden, worum es geht ... Leider in der Dessertabteilung sehr, sehr viel Convenience-Zeug - das Eis schlimm, aber was willst du für 16,80 EUR A-Y-C-E erwarten?! - aber zu meinem Glück auch allerhand frisches Obst.
von Robert Bock

Freitag, 2. Februar 2018

Im besten Restaurant Regensburgs

Wie man sich doch täuschen kann: Weder Anton Schmaus' Storstad, noch Franziska Kraus' Gänsbauer, noch Roter Hahn, noch Mirabelle oder Silberne Gans sind die besten Restaurants Regensburgs 2017 gewesen. Wie fiel ich bloß dieser irrigen Annahme anheim ..?

Kommt das davon, wenn man seine Nase zu tief in den Guide Michelin und den Gault&Millau steckt? Hätte ich doch bloß die in Wahrheit einzig relevante Quelle in Fragen kulinarischen Geschmacks konsultiert ...

Nein, nicht den Falstaff, der die Arberhütte (tatsächlich!) mit 84 von 100 möglichen Punkten vor dem Bischofshof (82) vorne sieht. Nein, die anspruchsvolle Kundschaft von lieferando.de hat, von göttlicher Vorsehung geleitet, anders entschieden: Bronze geht ans Rimini, Silber an die Twins und Gold  ... {Trommelwirbel} ... geht an ... Ashai Running Sushi in der Theodor-Storm-Straße 18 in Regensburg.
von Robert Bock

Sonntag, 28. Januar 2018

Olga | Bitter | Süßkramhimmel


Auch wenn ich mich in Sachen Süßkram zu Beginn des neuen Jahres in Enthaltsamkeit übe, es gibt Tage, an denen es dann einfach mal sein muss. Aber, einem alten jüdischen Sprichwort folgend, wenn schon Schweinefleisch, dann muss es triefen!

Trotzdem: Klasse, statt Masse bitt'schön dann! Meine persönlich erste Adresse innerhalb der Stadtgrenzen Regensburgs ist in Sachen süße Schweinereien derzeit unangefochten die Konditorei-Patisserie BITTER'O in Kumpfmühl ...
von Robert Bock

Freitag, 15. Dezember 2017

Genuss habe Tradition im Rimini, heißt es ...

Wo ...? In einem Flyer, den ich neulich aus meinem Briefkasten gefischt habe. Tradition seit 1961 genau genommen.

Ein altes Schwarzweißfoto des Eiscafés Rimini in der Brandlberger Straße 86 in Regensburgs Norden ziert diesen Flyer. Ein Foto aus einer Zeit, da ich noch nicht geboren, geschweige denn geplant gewesen bin.

Ich sehe vier Gutscheine zum Ausschneiden: "Bei Bestellung von zwei Hauptgerichten erhalten Sie das günstigere Gericht gratis" steht da. Ferner: "Gültig bis 2018". Was heißt das? Bis kurz vor Jahreswechsel am 31.12.2017 oder bis Ende 2018? Erst denken, dann drucken ...

Ich kenne das Rimini. Einen Eisbecher habe ich dort vor vielen Jahren mal verdrückt und ein paar Jahre später Apfelstudel mit Vanilleeis und Kaffee. Aber Pizza ...? Nein, soweit ich mich entsinne nicht. Das soll sich ändern ...
von Robert Bock

Freitag, 3. November 2017

Ente gut, alles gut? In der "neuen" Arberhütte

Bayrisch, gmiatlich, guat. So lautet die Selbstbeschreibung der "neuen" Arberhütte. Welcher Saupreiss das formuliert hat weiß ich nicht, aber wenn schon, denn schon: Boarisch, hoast des und g'wies ned Bayrisch, wenn man sich schon unbedingt anbiedern muss!

Nach langer, tiefgreifender Renovierung des zuletzt ziemlich heruntergekommenen Traditionslokals der Arbeiterbewegung im Regensburger Norden, feierte man in diesem Frühjahr nach einem Pächterwechsel am Tag der Arbeit Neueröffnung.

Die neuen Pächter sind, wie man sagt, hochdekoriert. Das Wein- und Gourmetjournal Falstaff, habe das von Kerstin Schediwy und Thomas Dittmar vorher geführte Gasthaus Fischerwirt im niederbayerischen Ilmmünster in den Jahren 2016 und 2017 zu den 400 besten Lokalen Deutschlands gezählt, recherchierte Herr Wanner von der MZ kurz vor der Wiedereröfffnung. Die zweite Gabel habe man nur deshalb verpasst, weil das Ambiente dort nicht mehr hergegeben habe.

Küchenchefin Schediwy stammt aus Görlitz. Eine Sächsin, die die bairische Küche angeblich so gut oder gar besser beherrsche wie eine Eingeborene? Das klingt nach Quadratur des Kreises, nach der Nadel im Heuhaufen, ja, nach einer Singularität im Kosmos kochtechnischer Unzulänglichkeit, die meine unmaßgebliche persönliche Erfahrung mit Köchen aus dem Osten Deutschlands in Verbindung bringt, sofern sie in den Gefilden bairischer Küchentraditionen dilletieren. Stimmt es nicht nachdenklich genug, dass im Krauterer am Dom ein Kanadier den oberpfälzer Berufskollegen zeigt, was Oberpfälzer Küche ist? Nun also, nach Falstaffs Meinung eine Frau aus der größten Sadt der Oberlausitz, wo man bloß die Neiße zu queren braucht, um sich in Polen wiederzufinden ...?
von Robert Bock

Freitag, 13. Oktober 2017

Lunchen im VyVu

Lunch sei for losers meinte einst ein gewisser Gordon Gekko, gespielt von Michael Douglas im Film Wall Street von Oliver Stone.

Das Aushängeschild unter den vietnamischen Restaurants Regensburgs ist an diesem Mittwochmittag jedenfalls brechend voll und meine charmante Begleitung und ich gesellen uns dazu.

An sich wollten wir ja gar nicht ins VyVu. An sich wollten wir beim selbstgefühlten Souvlaki-König der südlichen Oberpfalz an dessen Imbisswagen verfizieren, was der Bursche außer schrankenlosen Selbstbewußtseins auf dem Kasten hat, wenn es um Souvlaki geht ... Eine wahre Odyssee haben wir hinter uns, erfolglos haben wir nach seinem Imbiss-Wägelchen Ausschau gehalten. Hat die Pita etwa tatsächlich Flügel bekommen ...? Es hat sich ebenso in Luft aufgelöst wie die zugehörige Facebook-Seite und auch auf der FB-Präsenz der zugehörigen Taverne kein Sterbenswörtchen über den Verbleib des Imbisswagens ... Aber verabschieden wir uns von Gordon Gekko und seinen Lebensweisheiten,  widmen wir uns gehobener asiatischer Kochkunst im Zeichen werktäglich kurzer Mittagspausen ...
von Robert Bock

Dienstag, 15. August 2017

Gawa, o gawa ...

Den ein oder anderen Buffet-Asiaten im Raum Regensburg habe ich in der Vergangenheit bereits besprochen - einen jedoch noch nicht, obwohl ich in der Vergangenheit bereits recht oft zu Gast war. Weshalb nicht?

Weil mich die eigennützige Sorge umtrieb, die übliche Melange aus Mitbürgern mit osteuropäischem bis zentralasiatischen Migrationshintergrund in Adiletten, Goldkettchen und Muscle-Shirts, aus Spezi-Trinkern und eingeborenen, vom Gefühl des Zukurzgekommenseins getriebenen Buffetheuschrecken fiele dort ein und werde mir den Aufenthalt verdüstern ... Seit mindestens zwei Jahren bin ich mittlerweile nicht mehr in diesem Lokal gewesen - Zeit, das zu ändern und nach dem Rechten zu schauen.

Vom Ogawa in Regensburg ist die Rede. In der Schergenbreite 1, unmittelbar am Gewerbepark im Nordosten der Stadt gelegen, zählt es zu den etablierten Restaurants seiner Art. Einst hat man als reines Sushi-Lokal begonnen, heute verspricht man dem Gast "Sushi & Mehr". Das läuft faktisch auf die gewohnte Palette aus Sushi-Variationen, frittierten oder im Wok zubereiteten Speisen sowie "Mongolisches Buffet" hinaus. Ergänzt um Suppe, Salate und Nachspeisen würde man platzen, goutierte man von allem, wirklich allem, auch bloß ein Häppchen.
von Robert Bock

Freitag, 28. Juli 2017

Süße Sensationen in Kumpfmühl

In der Kumpfmühler Straße 53 in Regensburg gibt es seit April ein neues Café - ach, was sag ich! - einen Tempel der Patisserie-Kunst.

BITTER'O heißt er und Olga Bitter und Salah Ladjmil, die beiden Inhaber, haben dort ein kleines Schmuckkästchen gepflegter Zuckerbäckerkunst und Kaffeehauskultur geschaffen.

Wunderbare Kuchen, Torten, Tartes und Croissants - gefüllt und ungefüllt - gibt es dort. Auch die Eiscreme fertigt man selbst. Aus feinsten Zutaten und in wechselnden Sorten. Nie das Gleiche, stets Abwechslung, das scheint hier Prinzip.

Julia, eine Facebook-Freundin aus der Kumpfmühler "Hood", hat mich auf das neue Café aufmerksam gemacht. In höchsten Tönen hat sie geschwärmt ... Ein paar Fotos hat sie mir zukommen lassen und mir gestattet, diese hier bei Bedarf auch zu verwenden ... Ich gebe viel auf das Urteil dieser kultivierten jungen Frau. Deswegen breche ich aus dem freien Teil des alten Gemanien auf, hinüber über den großen Strom, in den ehemals von den Römern okkupierten Teil der Stadt, nach Kumpfmühl ...
von Robert Bock

Mittwoch, 12. April 2017

Pasta fatta in casa à la Davide di Lorenzis

Familie di Lorenzis hat sich sehr über meinen jüngsten Bericht über ihr Lokal, die Pizzeria da Carmine in der Isarstraße 68 in Regensburg, gefreut.

Davide di Lorenzis kontaktiert mich, um sich für die Kritik zu bedanken, meint, es sei schade, dass Signora und ich seine hausgemachten Pasta nicht probiert hätten und läd die Signora und mich kurzerhand ein, sie bei Gelegenheit als Gast des Hauses kennenzulernen.

Wer Italiener kennt, weiß, es käme einer Beleidigung gleich, schlüge man so eine Einladung aus. Ausdrücklich sei es aber sein Wunsch, ich solle darüber nicht schreiben!

Nun spiele ich jedoch - im Interesse der Glaubwürdigkeit meiner Kritiken und aller Kritisierten - stets mit offenen Karten: Nehme ich eine Einladung an, schreibe ich auch darüber und der Einladende läßt sich darauf ein, dass ich gnadenlos ehrlich sein werde - Einladung hin oder her. Das stelle ich stets vorab klar und so halte ich das - im Unterschied zu anderen Restaurantkritikern und Bloggern - grundsätzlich. Davide di Lorenzis weiß, was seine Küche kann und hat mit diesem Gentlemen's Agreement keinerlei Problem.

Na denn, also Pasta fatta in casa in der Pizzeria da Carmine ... Wenn der gute Davide so stolz auf seine hausgemachten Nudeln ist, dass er darauf besteht, ich müsse sie probieren, dann opfere ich mich und das gerne ...
von Robert Bock