Zwischen Falkenstein und Roding drehen sich auf einem lichten Höhenzug die Flügel eines weithin sichtbaren Windrades.
Etwas abseits des Schattens dieses Windrades, befindet sich ein gastronomische
Juwel für alle Freunde gepflegter altbairischer Wirtshauskultur und hervorragender bairischer Küche:
D'Weiberwirtschaft z'Kalsing.
Es dürfte mindestens zwölf Jahre her sein, da berichtete das
Bayerische Fernsehen ausführlich über das damals innovative Konzept der weiblichen Linie der Familie Stangl aus Kalsing bei Roding: Ehrliche, handgemachte Gerichte, Lieferanten aus der unmittelbaren Umgebung und auf Nachhaltigkeit bedacht. Dazu ein wohldurchdachtes Corporate Design, ein griffiger, frecher Name. Unter Strich: im besten Sinne
traditionsbewußt und doch der Zukunft zugewandt.
D'Weiberwirtschaft bekam von den Machern der Reportage ein mundwässerndes Zeugnis ausgestellt und es dauerte nicht lange und ich wurde dort zum Speisen vorstellig. Mittlerweile war ich drei oder viermal dort. Auch Trainingsfahrten für den Arber-Radmarathon führten mich zur Brotzeit hier vorbei.
Heute, es ist Sonntag, kitzeln mich durch die Schlitze der Rollos Sonnenstrahlen und vor meinem geistige Auge steigen im Flur vom Schlaf zum Wachen, Bilder von Schweinsbraten und dampfenden Knödeln in Dunkelbiersoße auf ... Handgedreht und hausgemacht - nicht diese Industrieknödel, die die weit überwiegende Zahl der Wirtshäuser in Regensburg servieren, die bairischer Esskultur verpflichtet zu sein, vorgaukeln. Dann lieber fasten ... Also wohin?
Wohin, wohin ...?
von Robert Bock