Freitag, 14. Juli 2017

Beim besten Griechen weit und breit

Was sämtliche griechischen Gastronomen in Stadt und Landkreis Regensburg zutiefst beschämen sollte: Es handelt sich weder um einen vollen, noch halben, noch viertelten Griechen - es handelt sich um Werner Faisst: einen Allgäuer und seines Zeichens Wirt und Küchenchef des Landgasthofs Heilinghausen, nördlich von Regenstauf im wunderschönen Tal des Regen gelegen.

Ich greife zu kurz, wenn ich ihn alleine hervorhebe, denn seine Frau und sein gesamtes Team verdienen höchstes Lob für das, was sie im Rahmen der traditionellen "Landgasthofrunde" am 30. Juni 2017 für rund fünfzig Gäste auf die Beine stellten.

Selten geschieht es, dass ich das Fazit eines Restaurantbesuchs vorweg nehme, aber für einen Abend einen Spannungsbogen aufzubauen, an dem am Anfang eine Katastrophe und am Ende ein Happy-End stünde, wäre an den Haaren herbeigezogen ...
von Robert Bock

Freitag, 7. Juli 2017

Einkehr in der Höhe (Teil 2)

Nachdem ich im Teil 1 dieses Südtirol-Specials zur Einkehr in der Höhe auf die Leiteralm und das Gasthaus Steinegg am Meraner Höhenweg entführt habe, geht's im zweiten Teil hoch übers Tal der Etsch in die Siedlung Sirmian hoch oberhalb des zwischen Meran und Bozen gelegenen Weinbaugemeinde Nals und ins Passeiertal nach Riffian, genau gesagt nach Vernuer.

Um zwei gänzlich gegensätzliche Gasthäuser geht es und zwei sich wie Tag und Nacht voneinander unterscheidende Erfahrungen. Das ist Südtirol, deswegen mag ich diesen Flecken Land so sehr: Es kann so viel dich überraschen ...
von Robert Bock

Mittwoch, 5. Juli 2017

Verkostungsnotiz: 2016er Silvaner trocken | Weingut Hofmann | Ipsheim | Franken / Steigerwald

2016er Silvaner trocken Deutscher Landwein | Weingut Hofmann | Ipsheim | Franken/Steigerwald | 12,0% Alc. | 1 Liter | Schraubverschluß | 5,50 EUR

Leck mich fett, was für ein geiler Liter-Silvaner aus dem mittelfränkischen Niemandsland (gefühlt!) nahe Neustadt a.d. Aisch. Ipsheim heißt das Nest seines Urspungs und ist selbst Freunden des Frankenweines nicht zwingend ein Begriff ...

Ostersonntag war's da habe ich das Weingut Hofmann aus einer spontanen Laune heraus besucht und vor Ort ein Kisterl zum probieren mitgenommen. Der Hausherr war nämlich grad mit seinen Kindern im Aufbruch zu einer Radltour begriffen und hatte - trotz annoncierter sonntäglicher Öffnungszeiten - wohl nicht mit Kundschaft gerechnet. Ich finde das sympathisch, auch wenn ich ungern die Katze im Sack kaufe. In diesem Fall - der Silvaner ist die erste Flasche meines Probesortiments, das ich mir zusammengestellt habe - hat es sich nicht gerächt. Im Gegenteil, ich bin begeistert!

Was sagt die Verkostungsnotiz ...?
von Robert Bock

Freitag, 30. Juni 2017

Einkehr in der Höhe (Teil 1)

Meine treuen Leserinnen und Leser wissen, dass ich gerne nach Südtirol reise. Seit meiner Kindheit ist das so und es zieht mich bevorzugt ins Meraner Land.


Man könnte meinen, wenn einer die Gegend oft besucht hat, kenne er dort jeden Gastronomiebetrieb. In Südtirol scheint mir das, selbst beschränkt auf den Mikrokosmos des Meraner Beckens, des angrenzenden östlichen Vinschgaus und südlichen Passeiertals, ob der schieren Zahl der Lokale unmöglich.

Auch hat man im Lauf der Jahre bestimmte Wirtshäuser liebgewonnen, möchte sie gerne erneut besuchen aber die Urlaubstage sind gezählt und wie immer viel zu knapp veranschlagt ... Aber ich habe mir vorgenommen, in jedem Urlaub dort zumindest ein Lokal anzusteuern, das ich noch nie besucht habe. So auch kurz vor Pfingsten 2017.
von Robert Bock

Montag, 26. Juni 2017

Verkostungsnotiz: 2015er Riesling feinherb QbA | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel

2015er Riesling feinherb QbA | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel | 11 % Alc

Die beiden Müller-Thurgau-Maniacs Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor legen mit diesem feinherben Mosel-Riesling eine Lagencuvée aus dem Erdener Treppchen (Stairs) und dem Kinheimer Rosenberg (Roses), zweier Lagen der Familien Justen und Molitor an der Mittelmosel vor.

Im Glas (Gabriel): Goldgelb, klar
Nase: Aprikosen, Honig, Minze - sehr oppulent!
Zunge&Gaumen: Aprikosenmarmelade, Pfirsich, kandierte Zitrone, Physalis, Muskat | deutliche Säure, harmonisch mit der Frucht ausbalanciert, dezente mineralische Hintergrundnote | breit, cremig

Fazit ...
von Robert Bock

Sonntag, 18. Juni 2017

Verkostungsnotiz: 2015er Johanniter trocken | Regensburger Landwein | Weinbau Dietl | Wörth-Tiefenthal

2015er Johanniter trocken | Regensburger Landwein | Weinbau Dietl | Wörth-Tiefenthal | Baierweingebiet
13,5% Alc.

Bei der Rebsorte Johanniter handelt es sich eine besonders pilzresistente Kreuzung, die sich gut für frostgefährdete Lagen wie dem Baierweingebiet eignet. Gezüchtet wurde er von Johannes Zimmermann (Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg) mit den Sorten Riesling x (Seyve Villard 12-481 × FREIBURG 153- 39) (= Ruländer x Gutedel). In Deutschland sind rund 60 Hektar mit Johanniter bestockt, das Gros entfällt auf Rheinhessen und Baden.

Karl und Eva Dietl (Tiefenthal 30a / 93086 Wörth /09482 1311) liegen mit ihrem kleinen Weingut am östlichen Rand des heutigen Baierweingebiets. Ihre Weine (Johanniter, Solaris - Pinotin, Regent, Cabertin) und Edelbrände (Tresterbrand, Weinhefebrand) kann man ab Hof und Freitags auf dem Donaustaufer Bauernmarkt am Stand von Frau Dietl kaufen - ich habe dort den Johanniter für 6,00 EUR/0,75L erstanden und nach ordentlicher Kühlung daheim verkostet ...
von Robert Bock

Freitag, 16. Juni 2017

Im Restaurant Jedermann in Straßkirchen

Das niederbayrische Straßkirchen liegt zwischen Straubing und Plattling an der B8, hat offiziell 3170 Einwohner, die sich auf 15 Ortsteile verteilen, eine eigene Postleitzahl und Festnetzvorwahlkennung - aber kein eigenes Kfz-Kennzeichen.

Dafür aber gibt's dort in Person vom Hartl Sepp einen  Holzofenbrotbäcker, der ein sensationelles Brot bäckt und einen höchst bemerkenswerten Koch. Der hat dort 2013 in der Irlbacher Straße 1 das Restaurant Jedermann eröffnet, von dem heute die Rede sein soll.

Sebastian Völkl heißt der junge Mann, der nicht nur bemerkenswert gut kocht, sondern auch eine ebensolche Vita vorzuweisen hat: Bevor er sich dazu entschied  die Kunst des Kochens von der Pike auf zu lernen - und er tat dies bei keinem Geringeren, als dem Superstar der einstmals "jungen Wilden" unter Deutschlands Köchen Stefan Marquard in dessen Jolly Roger Cooking Gang - hat Sebastian Völkl nämlich Sozialpädagogik studiert und mit Diplom abgeschlossen. Ein intelligenter, gebildeter junger Niederbaier ist "der Sebastian" also, wie er sich auf der Website des Jedermann nennen läßt, und zudem mittlerweile Vater dreier Kinder.
von Robert Bock