Samstag, 2. September 2017

In der Vinothek Iphofen

Wer noch nie im fränkischen Iphofen war, sollte das nachholen.

Für mich zählt das Städtchen im nördlichen Steigerwald mit seinen fünftausend Einwohnern zu den schönsten Orten Deutschlands: Wer Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl mag, wird Iphofen lieben.

Gegenüber den beiden genannten klassischen süddeutschen Zielen für Fachwerk- und Mittelalterfans, kann Iphofen zudem in die Waagschale werfen, dass dort - dank der Gipskeuperböden an den sanften bis steilen Lagen des Schwanberges - Weißweine von Weltformat gedeihen und 20 Weinbaubetriebe, darunter mit Wirsching, Ruck und Arnold drei V.D.P.-Weingüter, dem Weinfreund mit ihrer Hände Arbeit wonnevolle Stunden schenken. Konzentriert präsentiert werden die Iphofener Weine zu feinem Essen in der Vinothek Iphofen, von der in diesem Feature die Rede sein soll.
von Robert Bock

Mittwoch, 30. August 2017

Verkostungsnotiz: 2016er "Sweet Child" Riesling Kabinett | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel

2016er "Sweet Child" Riesling Kabinett | Stairs n' Roses | Kinheim-Kindel | Mosel | 8 % Alc

Die erste Frucht des ersten gemeinsamen Weinberges der beiden Müller-Thurgau-Maniacs Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor aus Kinheim an der Mittelmosel.


Im Glas (Gabriel): Goldgelb,dicht, ölig
Nase: eingekochte Birne, Apfel, Kalk
Zunge&Gaumen: Honigmelone, Naktarine, Nashi-Birne | zart mineralisch | cremig | süß

Fazit ...
von Robert Bock

Freitag, 25. August 2017

Zu Besuch bei Müller-Thurgau-Maniacs (II): Weingut von der Tann in Iphofen

Das kleine Weingut von der Tann im fränkischen Iphofen hat das Kunststück geschafft, unabhängig voneinander in zwei aufeinanderfolgenden Jahrgängen, zwei Müller-Thurgau-Maniacs hervorzubringen: Maggie Schauner, die mich mit ihrem Erstlingswein bezauberte und Steffen von der Tann im Jahr darauf mit zwei völlig unterschiedlichen Müller-Thurgau-Weinen des Rebstockertrages eines Jahrgangs.

Grund, sich anzukündigen und den beiden sympathischen jungen Leuten einen Kennenlernbesuch abzustatten. Was mich für beide besonders freut: Das Genussmagazin selection kürte das Weingut von der Tann jüngst in seinem Degustationswettbewerb zum viertbesten Müller-Thurgau-Weingut Deutschlands 2017 und zum besten Müller-Thurgau-Weingut Frankens 2017.

Das freut mich sehr, zeigt es mir doch, dass ich mit der Aufnahme der beiden in die Galerie der Müller-Thurgau-Maniacs so falsch nicht gelegen haben kann ...
von Robert Bock

Mittwoch, 23. August 2017

Im Gasthof zum Fichta in Weiglathal

Ist Euch das Schicksal hold und entführt Euch einmal Richtung Oberfranken, versäumt keinesfalls rund 20 Kilometer vor Bayreuth die Autobahn Richtung Berlin an der Anschlußstelle Trockau zu verlassen und in einem der großartigsten oberfränkischen Wirtshäuser einzukehren, die ich bis dato kennenlernen durfte:

Den Gasthof zum Fichta in Weiglathal, wo man nicht nur warme fränkische Küche und Brotzeiten zum Niederknien serviert, sondern auch eines der wenigen Biere, das sich mit dem wahrscheinlich besten Bier der Welt vom Gradl in Leups und Martin Dietls "12,5" messen kann: Das wundervoll süffige, tiefgründig dunkle Bier der Brauerei Übelhack aus Weiglathal.

Kein Wunder, denn Leups liegt keine fünf Kilometer entfernt. Beide Wirtshäuser sind Stationen des Bierquellenwanderwegs, den ich mir fest vorgenommen habe, einst zu absolvieren. Hier in Oberfranken braut man auf wenige Quadratkilometern verteilt noch Biere, für die sich jede Anreise lohnt. Und das sage ich als Weintrinker!
von Robert Bock

Freitag, 18. August 2017

Zu Besuch bei Müller-Thurgau Maniacs (I): Öko-Weingut Zang in Nordheim am Main

Wenn mich in den zurückliegenden Monaten Müller-Thurgau-Weine im wahrsten Sinne des Wortes geflasht haben, dann jene, die mir Rainer Zang aus Nordheim am Main zugeschickt hat.

Nachzulesen HIER und Anlaß genug, den Schöpfer dieser großartigen, nach strengen Naturland-Standards produzierten Weine persönlich kennenlernen zu wollen.

Es ist stets ratsam, man kündigt einen Besuch im Weingut rechtzeitig an, denn der Weinberg will seinen Herrn bekanntlich täglich sehen. Vier Stunden nahmen sich Rainer und Maximilian Zang Zeit, vier Stunden, die mir ungeheuer lehrreich waren. Das und reich an Genuss! Die Flamme der Leidenschaft für den Wein lodert in beider Augen. Der Vater ist fränkisches Winzer-Urgestein, doch verrät sein ergrauter Pferdeschwanz, dass Rainer Zang kein angepasster Durchschnittswinzer ist und niemals war. Wer seit bald 30 Jahren ökologisch nach den strengen Kriterien von Naturland wirtschaftet, ist keiner, der Angst davor hat, anzuecken ... Der Sohn hat sich erst spät dazu entschieden, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Er absolviert gerade ein Duales Studium in der Pfalz und vertieft die Theorie mit Praxis in einem der angesehensten Weingüter Deutschlands, bei von Winning.
von Robert Bock

Donnerstag, 17. August 2017

Fleischfressende Pflanzen und Aperol Sprizz im Bacano in Neutraubling

Am heutigen Spätnachmittag nehme ich Platz an der Bar eines Lokales, das vieles sein will: Restaurant, Bar und Bäckerei.  

Aber das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal ...? Erinnert mich an die frühe Werbung für das Überraschungs-Ei ...

Vor mir auf dem Tresen steht ein Blumentopf mit einem siechen Exemplar einer fleischfressenden Pflanze. 

Und während ich noch sinniere, ob es  für einen Veganer moralisch integer ist, fleischfressende Pflanzen zu vertilgen, fragt mich der Barkeeper, der mich optisch an D'Artagnan erinnert, was es denn sein dürfe. Aperol Sprizz, entgegne ich, und wenig später  nuckle ich am Strohhalm ...
von Robert Bock

Dienstag, 15. August 2017

Gawa, o gawa ...

Den ein oder anderen Buffet-Asiaten im Raum Regensburg habe ich in der Vergangenheit bereits besprochen - einen jedoch noch nicht, obwohl ich in der Vergangenheit bereits recht oft zu Gast war. Weshalb nicht?

Weil mich die eigennützige Sorge umtrieb, die übliche Melange aus Mitbürgern mit osteuropäischem bis zentralasiatischen Migrationshintergrund in Adiletten, Goldkettchen und Muscle-Shirts, aus Spezi-Trinkern und eingeborenen, vom Gefühl des Zukurzgekommenseins getriebenen Buffetheuschrecken fiele dort ein und werde mir den Aufenthalt verdüstern ... Seit mindestens zwei Jahren bin ich mittlerweile nicht mehr in diesem Lokal gewesen - Zeit, das zu ändern und nach dem Rechten zu schauen.

Vom Ogawa in Regensburg ist die Rede. In der Schergenbreite 1, unmittelbar am Gewerbepark im Nordosten der Stadt gelegen, zählt es zu den etablierten Restaurants seiner Art. Einst hat man als reines Sushi-Lokal begonnen, heute verspricht man dem Gast "Sushi & Mehr". Das läuft faktisch auf die gewohnte Palette aus Sushi-Variationen, frittierten oder im Wok zubereiteten Speisen sowie "Mongolisches Buffet" hinaus. Ergänzt um Suppe, Salate und Nachspeisen würde man platzen, goutierte man von allem, wirklich allem, auch bloß ein Häppchen.
von Robert Bock