Donnerstag, 17. August 2017

Fleischfressende Pflanzen und Aperol Sprizz im Bacano in Neutraubling

Am heutigen Spätnachmittag nehme ich Platz an der Bar eines Lokales, das vieles sein will: Restaurant, Bar und Bäckerei.  

Aber das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal ...? Erinnert mich an die frühe Werbung für das Überraschungs-Ei ...

Vor mir auf dem Tresen steht ein Blumentopf mit einem siechen Exemplar einer fleischfressenden Pflanze. 

Und während ich noch sinniere, ob es  für einen Veganer moralisch integer ist, fleischfressende Pflanzen zu vertilgen, fragt mich der Barkeeper, der mich optisch an D'Artagnan erinnert, was es denn sein dürfe. Aperol Sprizz, entgegne ich, und wenig später  nuckle ich am Strohhalm ...
von Robert Bock


Olivenölqueen Spyridoula Kagiaoglou & Spitzenkoch Wolfgang Müller
Nachdem ich mich mit einem der Väter dieses gastronomischen Konzepts, dem Sternekoch Wolfgang Müller, am Rande von Lucki Maurers Kulinarikfestival auch über das Bacano in Neutraubling unterhalten habe, war mir heute danach kurz dort reinzuschauen, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Zusammenfassend: Schöner Aperol Sprizz (mit hervorragenden Orangen auf dem Dekospießchen!) für akzeptable 5,90 EUR, die unbequemsten Barhocker der Welt, freundliches, aber etwas unkoordiniert agierendes Personal, riesengroß und vom Stil der Einrichtung her eine wilde Melange von Asien, Kuba und Mittelmeer - sprich amerikanisierter Megakitsch, den viele Nageldesignerinnen und ihre Kundinnen aber möglicherweise supergenial finden werden. Die fleischfressende Pflanze, das Ensemble komplettierend, weckt zumindest in mir den Eindruck, die "Innenarchitekten" haben zu oft Tarantinos Klassiker From Dusk Till Dawn geschaut und Monkey Island gespielt. Aber: Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler ...


Die nicht zu üppig geratene, interessant zu lesende Speisenkarte läßt - vor allem im fleischlastigen Abschnitt - den Einfluß Wolfgang Müllers erkennen. Pasta, Pizza, Steak, Salat - viele Klassiker, für jeden etwas dabei - um es auf die Quitessenz zu reduzieren. Wenn das Zeug so lecker schmeckt, wie es sich auf der Karte liest, dann freu ich mich aufs Ausprobieren. Dann aber um keinen Preis der Welt auf einem dieser Barhocker ...

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