"Genuß ist etwas, was wir ohne Reue genießen" - Das Restaurant Kreutzer's in der Prinz-Ludwig-Straße 15a in Regensburg wählt dieses Zitat einer Gelegenheits-Aphoristikerin namens Waltraud Link als Entrée seiner Website.
Ferner: "Wenig Crossover - viel Haute Cuisine ist unser Konzept."
Ob die Mannschaft des Kreutzer's dem eigenen Anspruch an jenem Abend, an dem wir zu Gast waren, gerecht wurde, davon handelt diese Rezension. Sie wird etwas ausführlicher ausfallen, denn ein Restaurant, das "viel Haute Cusine" verspricht, verdient eingehendere Würdigung als ein Imbissstand auf einem Weihnachtsmarkt ...
von Robert Bock
Τὰ πάντα ῥεῖ +++ Persönliche und höchst subjektive Erfahrungswerte als Gast von gastronomischen Betrieben und Events in und um Regensburg und sonstwo in der weiten Welt +++ Über schöne Weine, besondere Biere und die Menschen, die sie schaffen +++ Konstruktive Kritik +++ Nicht-kommerziell und nur Esskultur und gutem Geschmack verpflichtet +++ Ein Blog von Robert Bock
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Mittwoch, 16. Dezember 2015
Freitag, 13. November 2015
Im Gasthaus Lamm - dem Mitterwirt - in St.Martin in Passeier/Südtirol
Foto: Robert Bock |
Madame und ich waren Anfang Oktober gezielt, wenn auch nicht zum ersten Mal in diesem Ort, um ein Gasthaus im Ortskern kennenzulernen, das dort seit dem 17. Jahrhundert als Dorfwirtshaus dokumentiert ist: Das Gasthaus Lamm, auch "Mitterwirt" genannt.
Im einstigen Stammlokal des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer bewirtet heute Familie Fontana mit bodenständiger Tiroler Küche und typischen Passeirer Spezialitäten. Man ist Mitglied bei Slow Food und der Gastronomenvereinigung "Südtiroler Gasthaus - Locanda Sudtirolese". Das verspricht die Verwendung guter, regional erzeugter Zutaten und eine tiefgründende Verpflichtung zum Erhalt gewachsener, regionaler kulinarischer Traditionen in einer Epoche der Macdonaldisierung der Welt.
Köchin Hildegard Fontana wurde, als erste Passeirer Köchin überhaupt, mit einer Haube und 13 Punkten in den Gault Millaut aufgenommen. Genau das richtige Lokal für Madame und mich, um gepflegt den letzten Abend vor der Heimreise nach Regensburg zu verbringen.
von Robert Bock
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Donnerstag, 5. November 2015
Zungenfasching im Restaurant Vyvu in Regensburg
Seit 25. September 2015 residiert das vietnamesische Restaurant Vyvu (sprich: [wi.wu]) in der Prinz-Ludwig-Str. 9 in Regenburg. Zukunftsorientiert ist er der neue Standort, zwischen Marina- und Candis-Viertel gelegen, unweit des türkischen Nayir-Supermarktes in schickem, modern und geschmackvoll eingerichtetem Ambiente, fern des üblichen, bei mir persönlich Würgreflexe provozierenden Asia-Restaurant-Kitsches, den man von den zahlreichen All-you-can-eat-Buffet-Chinesen kennt. Es dominieren ebenhölzerne, beinahe schwarze Holztöne, grauer Beton und viel warmes Orange. Madame und ich fühlen uns vom ersten Moment an im Vyvu wohl.
Es ist Sonntagmittag und wir haben Glück, dass wir schon um 11:30 Uhr da sind, denn wir haben nicht reserviert und es ist gerade mal ein Tisch für zwei Personen frei. Die beiden Damen vom Service, die uns wechselweise bedienen sind ausgesprochen freundlich, charmant und beim Verlassen des Lokals werden wir beide darin übereinstimmen, dass wir in einem Lokal dieser Kategorie schon lange nicht mehr so hervorragend bedient worden sind. Aber halt ... Wir gehen Sonntagmittag nicht des Service wegen essen - sondern weil wir hungrig sind und gediegen zu speisen gedenken ...
von Robert Bock
Es ist Sonntagmittag und wir haben Glück, dass wir schon um 11:30 Uhr da sind, denn wir haben nicht reserviert und es ist gerade mal ein Tisch für zwei Personen frei. Die beiden Damen vom Service, die uns wechselweise bedienen sind ausgesprochen freundlich, charmant und beim Verlassen des Lokals werden wir beide darin übereinstimmen, dass wir in einem Lokal dieser Kategorie schon lange nicht mehr so hervorragend bedient worden sind. Aber halt ... Wir gehen Sonntagmittag nicht des Service wegen essen - sondern weil wir hungrig sind und gediegen zu speisen gedenken ...
von Robert Bock
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Sonntag, 1. November 2015
Im Restaurant Apollonia in Sirmian/Südtirol
Foto: Robert Bock |
Verehrte Leserschaft, ich kann versichern: das Gericht schmeckte ebenso hinreissend, wie es sich präsentierte. Auch wenn ich nur kosten durfte, denn Madame hatte sich für dieses Fischgericht entschieden.
Was das ist? Gebratenes Saiblingsfilet aus Passeier auf Kürbis-Lauch-Gemüse und Kartoffel-Rösti mit Rote-Beete-Schaum. 17,30 EUR. Wer da meckert, hat in Lokalen der gehobenen Küche nichts verloren und begeistere sich meinetwegen an löschblattdicken Schnitzeln Wiener Art für die Hälfte, die über den Tellerrand hängen oder Fresse-so-viel-er-kann zum Flat-Rate-Tarif beim Buffet-Chinesen ...
Bodenständig, regional, ehrliche, ausgezeichnete Gerichte aus besten Zutaten, gepflegte heimische Weine und ein herzlicher Umgang mit dem Gast: Das Restaurant Apollonia in Südtirol, im Weiler Sirmian, hoch über dem Tal der Etsch, ist eine unserer Entdeckungen dieses Herbstes 2015.
Auf 930 Meter über dem Meer führt das enge Sträßchen in engen Serpentinen von Nals aus durch Obsthaine und Weingärten (hier oben gedeiht ein exzellenter Weißburgunder) und man meint schier, der Berg nähme kein Ende. Doch dann ist man doch irgendwann angelangt und die Aussicht nimmt einem schier die Luft zum Atmen: Weit schweift der Blick über das Tal der Etsch, über Bozen bis hinüber zu den Dolomiten: zum Rosengarten in seiner ganzen Pracht: Wow!
von Robert Bock
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Montag, 12. Oktober 2015
Madame entdeckt die Langsamkeit: Im Nagaya in Düsseldorf
Zum ersten
Mal führt mich eine Geschäftsreise nach Düsseldorf. In einer Reportage vor langer Zeit
habe ich erfahren, dass dort viele Japaner leben und das Stadtbild prägen:
Läden, Unternehmen, Restaurants… Und so entschied ich mich die Gelegenheit zu
nutzen eine gute japanische Küche zu genießen und ein paar Wörter Japanisch zu
sprechen.
Doch wohin? Das Internet spuckt eine Reihe von Tipps und alle sagen mir nichts…
Die Wahl fiel auf Nagaya in der Klosterstraße 42, zentral im Düsseldorfer
Japantown auch "Nippon am Rhein" genannt. Das Nagaya ist laut deren Facebook-Seite dekoriert mit einem Stern im Guide Michelin und 16-Gault-Millau-Punkten.
Ein sehr freundlicher Herr nahm
meine telephonische Reservierung entgegen und meine Vorfreude auf den Abend stieg.
Begrüßt
wurde ich vor Ort von einem aufmerksamen, freundlichen Herrn, der mir aus dem Mantel geholfen
und ihn zur Garderobe gebracht hat. Danach begleitete mich der Ober zum Tisch. Der
erste Eindruck vom Interieur ist positiv: schlicht, klare Farben, ein wenig Bambus,
ein Bild an der Wand ...
von "Madame"
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Freitag, 25. September 2015
Im Brauereigasthof Jakob zu Nittenau
copyright 2015 Robert Bock |
Und Hand aufs Herz: Sahen ihre Zart geschmorten Ochsenbackerl mit Kartoffelpüree und gebrateten Pfifferlingen zu 13,90 EUR nicht auch so aus, als wenn sie ausgezeichnet schmecken würden?
Madame war so freundlich mich probieren zu lassen und nicht nur sie, auch ich darf sagen: Da standen echte Könner am Herd des Brauereigasthofes Jakob in Nittenau im schönen Regental. Doch ich greife vor, also der Reihe nach ...
von Robert Bock
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Freitag, 18. September 2015
Istrien-Special, Teil 2: Der Osten
copyright 2015 Robert Bock |
Selbstverständlich erhebe ich nicht den Anspruch eines umfassenden Überblicks über die die dortige Gastronomie, berichte nur über die Betriebe, die wir gezielt herausgepickt haben, oder auf die wir zufällig gestoßen sind. Jedes besprochene Lokal haben wir selbst besucht und dort getrunken und gegessen. Teils zweimal. Subjektive Eindrücke aus erster Hand also, Momentaufnahmen wie stets.
von Robert Bock
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Mittwoch, 26. August 2015
Südtirol-Special, Teil 3: Mittags im Gaston zu Meran
copyright 2015 Robert Bock |
Auf unsere Frage, wo dieses Olivenöl gegebenenfalls käuflich zu erwerben sei, teilt uns die Dame vom Service lapidar und schmunzelnd mit: "Unser Olivenöl ...? Nirgends." Das Öl sei Eigenproduktion der Familie im Süden und nicht käuflich. Schade, schade - es wäre die perfekte Ergänzung in unserer heimischen Küche zu Spyridoulas feinfruchtigem, milden, griechischen Öl, denn das Olivenöl des Gaston schlägt an Würze und Blumigkeit bei zurückhaltender Schärfe im Abgang das meiste, was ich ansonsten an Olivenölen der kräftigen Gattung kenne. Schön und gut, aber Olivenöl auf die Pizza? Das kennt man nördlich der Alpen nicht unbedingt so und kaum ein Wirt stellt ungefragt derart hochqualitatives Öl auf den Tisch einer oberpfälzer oder gar niederbayerischen Pizzeria.
von Robert Bock
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Samstag, 11. Juli 2015
Ein Abend im Landgasthof Heilinghausen
Als mir meine Freundin Spyridoula Kagiaoglou berichtete, dass Werner Faisst vom Landgasthof Heilinghausen ein Stück Fleisch zu braten verstehe, wie wenige andere Köche in der Gegend, weckte das meine Neugier.
Sie hatte mit ihm zusammen am 25. Juni einen kulinarischen Abend in sechs Gängen bestritten. Der stand unter dem Motto: "Bayerisch-Griechische Fusion-Küche" unter dem speziellen Aspekt des Kochens mit dem von ihr auf der Peloponnes produzierten erstklassigen Olivenöls aus der seltenen Patrinia-Olive.
Werner Faisst präsentierte sich im Zuge ihres gemeinsamen Kochen-Events als hochprofessionell, außerordentlich interessiert und lernbegierig, so Spyridoula - und das imponierte ihr: Ein gestandener Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung, der sich von einer "griechischen Hausfrau" Tricks und Kniffe abzuschauen bereit ist? Deutet das nicht auf eine selbstbewußte Persönlichkeit, einen Koch mit intakter Leidenschaft und Neugier hin?
von Robert Bock
Sie hatte mit ihm zusammen am 25. Juni einen kulinarischen Abend in sechs Gängen bestritten. Der stand unter dem Motto: "Bayerisch-Griechische Fusion-Küche" unter dem speziellen Aspekt des Kochens mit dem von ihr auf der Peloponnes produzierten erstklassigen Olivenöls aus der seltenen Patrinia-Olive.
Werner Faisst präsentierte sich im Zuge ihres gemeinsamen Kochen-Events als hochprofessionell, außerordentlich interessiert und lernbegierig, so Spyridoula - und das imponierte ihr: Ein gestandener Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung, der sich von einer "griechischen Hausfrau" Tricks und Kniffe abzuschauen bereit ist? Deutet das nicht auf eine selbstbewußte Persönlichkeit, einen Koch mit intakter Leidenschaft und Neugier hin?
von Robert Bock
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Freitag, 10. Juli 2015
eat-art: Werner Faissts Dessertvariationen
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Samstag, 27. Juni 2015
Gasthaus Zum Goldenen Krug in Sengkofen (II)
Gasthaus „Zum Goldenen Krug“ Revisited – bereits am 14. Juni
hatte ich die Freude über einen überaus gelungenen kulinarischen Abend bei
Maitre Christian Braun zu berichten, heute führte uns der abendlich sehr
zuverlässig sich einstellende Hunger erneut nach Sengkofen. Ich hätte zwar vorzugsweise
einem Biergarten im Stadtwesten mal wieder einen Besuch abgestattet, um mich
mit eigenen Augen und Gaumen zu vergewissern, ob man sich seit unseren letzten
Besuchen von einem - unser beider Geschmack und Meinung nach – mausgrauen Mittelfeldplatz
in der Regensburger Biergartenszene hat lösen können, aber meine Herzdame
scheute das Risiko: Warum, so ihre Überlegung, solle man sich an einem der
wenigen sonnigen Freitagabende dieses sogenannten Sommers absichtlich einem
Risiko aussetzen? Der Sommer sei zu kurz für Experimente und überhaupt: Bei
Brauns im Gasthaus zum Goldenen Krug war das Menü vor zwei Wochen einfach
vorzüglich, nun, schlug sie vor, sollten wir die Karte mit den gut bürgerlichen
Gerichten testen. Wer weiß, wie oft das noch möglich sein wird, denn die Brauns
stellen im August den Betrieb ein. Bedauerlich … sehr sogar!
von Robert Bock
von Robert Bock
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Montag, 15. Juni 2015
Gasthaus Zum Goldenen Krug in Sengkofen (I)
Am 13.06. 2015 persönliche Premiere im Gasthaus Zum Goldenen Krug in Sengkofen bei Maitre Christian Braun und seinem Team: 4 Gänge Menü.
Ab vom Schuss des Trubels südöstlich Regensburgs, macht
Christian Braun seit 2004 mit seinen jeweils aktuellen Speisekarten Neugier auf
einen Abstecher in seinen Landgasthof. Um eine traurige Nachricht
vorwegzunehmen: Es wird der letzte Sommer sein, wie ich gestern erfahren
musste: die Brauns werden ihr Lokal dort nicht mehr weiterführen. Nach Genuss
des 4-Gänge-Menüs (zu EUR 45) muss ich sagen: Saublöd, dass ich nicht schon
früher dort war und mich habe dort verwöhnen lassen, denn ohne um den heißen
Brei herumzureden: Braun und sein Team beherrschen ihr Handwerk auf einem
Niveau, das zumindest einen Stern für die Küche verdient. Das Ambiente
allerdings wird dem Anspruch von Sternejuroren aber wohl nicht gerecht, denn
ein gediegenes, wenn auch sehr gepflegtes Gasthaus im regional typischen Stil, ist
wahrscheinlich zu wenig exaltiert und auch der Service ist für dieses Niveau personell
unterbesetzt, wenngleich freundlich und am Wohl des Gastes orientiert.
(von Robert Bock)
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