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Freitag, 21. April 2017

TONI'S by WENISCH - Straubings neues "Genusswohnzimmer"

Wer die Eröffnung seines neuen Lokals in der wohlhabenden Gäubodenstadt standesgemäß feiern will, kommt nicht um ein Abschlußfeuerwerk herum. So auch nicht Familie Wenisch am gestrigen Abend.

Hoch stiegen die Raketen in den Himmel einer sternklaren Nacht und erleuchteten das schmucke Anwesen in der Inneren Passauer Straße 59, das seit gestern Straubing um einen gastronomischen Höhepunkt erweitert. Er wird Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt hinaus entwickeln.

Sicher, die Zukunft ist ungewiß, doch glaube ich mir den Konjunktiv in diesem Fall verbieten zu können, denn jemand, der große Teile seiner Kindheit und Jugend in Straubing verbracht hat, dem ist der Name Wenisch stets ein klangvoller Begleiter.

Gerne erinnere ich mich, dass meine Mutter mich Anfang der 1980er Jahre mit dem Radl zur Metzgerei Wenisch schickte, um Weißwürscht zu holen, wenn wir Besuch hatten: "Für die Gäste nur das Beste, und die besten Weißwürscht der Stadt hat der Wenisch!"

Meine Mutter versteht viel von gutem Essen, auch, dass selbst eine Wenisch-Weißwurscht das Schicksal aller Weißwürscht dieser Welt teilt, dass sie nämlich ohne Senf aus Regensburg im Grunde ungenießbar ist ...
von Robert Bock

Freitag, 31. März 2017

Im Hotel & SPA Reibener Hof in Konzell

Josef Schegerer ist mit Leib und Seele Hotelier. Rund eine Dreiviertelstunde Fahrt von Regensburg entfernt führen er und seine Frau Susanne in Reiben 1, 94357 Konzell im Bayerischen Wald, den Reibener Hof, ein kleines, aber feines hochmodern ausgestattetes Wellness-Hotel der 4-Sterne-Kategorie mit großzügigem SPA-Bereich.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, einen Batzen Geld in die Hand zu nehmen, um seinen Traum kompromisslos zu leben. Hager, braungebrannt und durchtrainiert begegnet mir Josef Schegerer. Er ist Läufer, sein Blick ist wach seine Freundlichkeit kommt von Herzen.

Er sei ein begeisterter Leser meines Blogs, so schrieb er mich eines Tages an, und wünsche sich, ich publizierte auch einmal eine so schöne Geschichte über sein Hotelrestaurant. Gerne würde er mich und meine charmante Begleiterin deswegen in den Reibener Hof einladen.

Schöne Geschichte?! "Gefälligkeitsgutachten" verfertige ich keine, antwortete ich. Wenn das sein Ansinnen sei, müsse ich ihn leider enttäuschen. Nur unter der Bedingung, dass ich erstens offen erwähnen würde, dass ich eingeladen wurde und zweitens, dass der Schuss auch nach hinten losgehen könne, wenn mich die Küche nicht überzeuge, komme so ein Deal für mich in Frage ...
von Robert Bock

Freitag, 24. März 2017

Im griechischen Restaurant eleon in Nürnberg

Wer mich regelmäßig liest weiß, dass ich kein Fan der griechischen Restaurants im Raum Regensburg bin. Und das ist freundlich umschrieben ...

Meiner Meinung nach offerieren sie  - von wenigen Einsprengseln auf der ein oder anderen Karte abgesehen - keine authentische griechische Küche, sondern Essbares, das mit dem Begriff germanisierter Touristenfraß  hinreichend präzise klassifiziert ist.

Zudem wird - hier mehr, dort weniger - schamlos zu Fertigware aus Glas, Eimer und Dose gegriffen. So verzehrt der zahlende Gast mehr eine Karikatur griechischer Küche, statt den kulinarischen Erlebnissen auf dem hohem Niveau teilhaftig zu werden, die Hellas' Tavernen bieten, sofern es solche sind, in denen auch die Einheimschen verkehren.
von Robert Bock

Mittwoch, 15. März 2017

Der Hartl Sepp aus Straßkirchen und sein geiles Holzofenbrot

Ein Ausflug ins niederbairische Straßkirchen bescherte mir unverhofft eine kulinarische Erfahrung, die sich so recht zwar nicht ins übliche Genre meiner Gastronomiekritiken fügt, von der ich aber trotzdem berichte, weil mich mein Herz dazu drängt.

Ein junger Mann - ein griabiger, wie man hier sagt - backt in seinem Garten in der Jahnstraße 9a neben seinem Gartenhäuschen, das als Verkaufsstand dient, in einem riesigen Holzofen, der auf einem Anhänger steht, hinreissendes Brot:

Sauerteig, Vollkornmehl aus dem Gäuboden, Weizen, Dinkel, Roggen, helles Brot, dunkles Brot, mit Gewürzen und auch ohne. Ein jedes, das ich probieren durfte eine Schau. Würde ich regelmäßig Brot essen, ich würde nur noch dieses wollen und ich muss Euch dringend raten, es selbst einmal vor Ort zu probieren ...
von Robert Bock

Samstag, 11. März 2017

Auf einen Burger ins KZ

Gerade stelle ich mir Eure Reaktion auf den Titel dieses Artikels vor:  O Schreck! Schnappatmung? Empörung ...?

Ja, es ist wahr: Flappsig formuliert, war ich Burger-Essen im Konzentrationslager. 

Präzise: Im "Museumscafé" der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg unweit Weiden und Neustadt a.d.Waldnaab.

Das Café ist im ehemaligen Casino der SS untergebracht. Ausgerechnet ... Blickt man durch die Front der Südfenster oder sitzt auf der Terrasse des Lokals, schweift der Blick über die SS-Kommandantur und den Appellplatz, der sich zwischen der Lagerküche und der Wäscherei befand. Mir wird flau, stelle ich mir die Orgien der Gewalt und bestialischer Verrohung vor, die hier ab 1938 bis zur Befreiung des Lagers durch die US-Army am 23. April 1945 stattfanden.

Ist es moralisch vertretbar, einen Gastronomiebetrieb in eine KZ-Gedenkstätte zu integrieren? Darf ich mir gestatten, an einer solchen Stätte des Grauens genussvoll in einen saftigen Burger zu beißen und hinterher ein Stück Streuselkuchens zum Cappuccino zu verdrücken ...?

Ich tue es, und nein, es schnürt mir nicht die Kehle zu. Bin ich wirklich so abgebrüht, dass ich mein Mittagessen an diesem Locus terribilis sogar geniesse ...?
von Robert Bock

Samstag, 4. März 2017

D'Weiberwirtschaft z'Kalsing

Zwischen Falkenstein und Roding drehen sich auf einem lichten Höhenzug die Flügel eines weithin sichtbaren Windrades.

Etwas abseits des Schattens dieses Windrades, befindet sich ein gastronomische Juwel für alle Freunde gepflegter altbairischer Wirtshauskultur und hervorragender bairischer Küche: D'Weiberwirtschaft z'Kalsing.

Es dürfte mindestens zwölf Jahre her sein, da berichtete das Bayerische Fernsehen ausführlich über das damals innovative Konzept der weiblichen Linie der Familie Stangl aus Kalsing bei Roding: Ehrliche, handgemachte Gerichte, Lieferanten aus der unmittelbaren Umgebung und auf Nachhaltigkeit bedacht. Dazu ein wohldurchdachtes Corporate Design, ein griffiger, frecher Name. Unter Strich: im besten Sinne traditionsbewußt und doch der Zukunft zugewandt.

D'Weiberwirtschaft bekam von den Machern der Reportage ein mundwässerndes Zeugnis ausgestellt und es dauerte nicht lange und ich wurde dort zum Speisen vorstellig. Mittlerweile war ich drei oder viermal dort. Auch Trainingsfahrten für den Arber-Radmarathon führten mich zur Brotzeit hier vorbei.

Heute, es ist Sonntag, kitzeln mich durch die Schlitze der Rollos Sonnenstrahlen und vor meinem geistige Auge steigen im Flur vom Schlaf zum Wachen, Bilder von Schweinsbraten und dampfenden Knödeln in Dunkelbiersoße auf ... Handgedreht und hausgemacht - nicht diese Industrieknödel, die die weit überwiegende Zahl der Wirtshäuser in Regensburg servieren, die bairischer Esskultur verpflichtet zu sein, vorgaukeln. Dann lieber fasten ... Also wohin? Wohin, wohin ...?
von Robert Bock

Freitag, 24. Februar 2017

In der Einkehr zur alten Post in Ponholz

Halleluja, was für eine Granate von Silvaner!

Die freundliche Dame, die uns wohltuend unauffällig durch den Abend geleiten wird, hat mir gerade einen Probierschluck zur Begutachtung aus dem frisch geöffneten, perfekt gekühlten  Bocksbeutel eingeschenkt ...

Einen 2014er Sommerhäuser Steinbach Silvaner Kabinett trocken vom V.D.P.-Weingut Schloss Sommerhausen zu 32 EUR habe ich meinen liebreizenden Begleiterinnen und mir zur Menübegleitung auserkoren.

Da jeder von uns dreien das Überraschungsmenü mit 5 Gängen für 42 EUR bestellt hat, ist die Wahl des Weines eine diffizile Angelegenheit: wir wissen ja nicht, was uns an Speisen erwartet. Ein Grüner Veltliner oder ein Silvaner eignen sich für gewöhnlich recht gut zur Begleitung eines kompletten Menüs - so fiel meine Wahl auf diese Position in der vielseitig und durchaus interessant bestückten, aber nicht allzu umfangreichen Weinkarte der Einkehr zur alten Post in Ponholz.

Ich gebe die Flasche nach besagtem Begutachtungsschlückchen frei, wir stoßen mit dem verdächtig bernsteinfarbenen, ungemein betörend duftenden Tröpfchen an, ich versetze den Inhalt meines Glases in Rotation, verschaffe dem eingefangenen Sonnenschein über den Weinbergen Frankens Luft ... Und er entwickelt sich: Pfirsich, Aprikosen, Honig, Hollerblüten ... Moment ... Ich stutze: Kann das denn wirklich ein Silvaner sein ...? Ein Kabinett zudem und keine Spätlese? Ich erbitte einen Blick aufs Etikett, die freundliche Dame fischt den Bocksbeutel wieder aus dem Eiswasserbad ... Tatsächlich, ein Riesling! 
von Robert Bock

Freitag, 3. Februar 2017

Grand Slam im "Tennis Ass" in Geiselhöring

Auf die Idee zum Mittagsessen 33 Kilometer, und das ausgerechnet in eine Vereinsgaststätte, ins niederbayerische Niemandsland zu fahren, komme ich von selbst jedenfalls nicht, das dürft Ihr mir glauben.

Meine Freundin Spyridoula Kagiaoglou sagt, sie wolle, "dem Michael Jann", einem Kunden der ersten Stunde, einen geschäftlichen Besuch abstatten.

Immer mit DHL oder Hermes liefern sei ja auch nichts, denn sie lege großen Wert auf eine persönliche Betreuung. Die neue Ernte von der Peloponnes sei eingetroffen und "der Michael" habe Olivenöl bestellt. Nicht nur, dass er mit ihrem Olivenöl koche, seine Gäste könnten es in seinem Restaurant sogar für zuhause kaufen. Sie wolle ihm seine Bestellung liefern, seine Meinung als Profi zur neuen Ernte einholen und bei der Gelegenheit gleich bei ihm zu Mittag essen. Ob ich nicht Zeit und Lust hätte, sie zu begleiten?
von Robert Bock

Donnerstag, 5. Januar 2017

Im Paradiso dei Dolci in Nürnberg

Das Paradies der Süßigkeiten befindet sich in Nürnberg. Nicht gewusst? Na, dann wird es Zeit, meinen geschätzten Leserinnen und Lesern den Weg ins Paradies zu weisen ...

Paradiso dei Dolci - Pasticceria, Gelateria, Tavola Calda: so beschreibt sich dieses Sizilianische Café  in der Äußeren Laufer Gasse 24 in Nürnberg, unweit der U-Bahnstation Rathenauplatz im Nordosten der Altstadt auf seiner Website.

Wer noch nie in den Genuss kam, nach sizilianischer Art gemachte Konditoreiwaren zu geniessen, sollte dieses sympathische Café auf die Agenda eines künftigen Besuchs der Frankenmetropole setzen. Süßschnäbel dieser Welt, vertraut mir! Diabetiker werden sich dort allerdings ohne ausreichende Insulinvorräte im Handgepäck auf die letzte Reise schicken ...
von Robert Bock

Samstag, 3. Dezember 2016

Rollbratensemmel und Spinatkuchen auf dem Bogenberger Vorweihnachtsmarkt

Und plötzlich reisst der Nebel auf ... Wie zauberhaft die Sonne in bereiften Zweigen glitzert und das mächtige Kreuz auf der Kirchturmspitze der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg gülden glimmen lässt.

Herrlicher hätte unsere Belohnung für die Mühen des Aufstiegs über den steilen Pilgerweg hinauf, weit über die weiten Ebenen des Gäubodens, nicht ausfallen können. Die Welt unter uns liegt unter einer Decke aus Watte und über dieser duftigen Decke strahlt, mit der gebremsten Kraft des frühen Dezembers, Helios mit der stahligen Bläue des Himmelszelts um die Wette. Vorweihnachtsmarkt auf dem Bogenberg im Jahre 2016. Auch heuer, wie bisher stets, ein seelenwärmendes Erlebnis ...
von Robert Bock

Sonntag, 30. Oktober 2016

Schemmann, Esterházy und Halloween-Cupcakes in Schwandorf


Einen Tag vor Halloween statten wir einer unserer erklärten Lieblingskonditoreien einen Wiederholungsbesuch ab: Julia Fischer, ihres Zeichens Konditorenmeisterin bezaubert und verwöhnt nun bald ein Jahr mit süßen Schweinereien, Kaffee und Tee vom Allerfeinsten Schwandorf und Umgebung in ihrer Zuckerpuppe.

Bis von Regensburg und von noch weiter her pilgern die Fans nach Schwandorf, um zum Beispiel eines Stückchens von Julias sensationeller Esterházy-Torte teilhaftig zu werden.

Es gibt zwei Torten und ihre Macher, für die ich bis zu 50 Kilometer Weg auf mich nehme: Die Agnes-Bernauer-Torte im Café Krönner in Straubing und die Esterházy-Torte der Zuckerpuppe in Schwandorf - eine wie die andere eine Sensation, die von Zeit zu Zeit einfach sein muss, wenn das Leben etwas Glitzer nötig hat.
von Robert Bock

Samstag, 8. Oktober 2016

Brotzeit im Schmelmerhof in Rettenbach

In der der herrlichen Natur rund um Sankt Englmar lässt es sich nicht nur rund um Pröller und Predigtstuhl bis hinüber zum Hirschenstein mit seiner an klaren Tagen prächtigen Aussicht bis zu den Alpen wandern, sondern im Ortsteil Rettenbach seit nunmehr 45 Jahren auch hervorragend einkehren, essen und logieren.

Das Anwesen des Hotel Gut Schmelmerhof ist bereits zehn Generationen im Familienbesitz und seit 1971 eine gastronomische Institution, die ich seit Kindheitstagen kenne und schätze. An einem jener herrlichen Tage im späten September im zweitausendsechzehnten Jahre des Herrn - das Wetter konnte sich noch nicht auf Herbst einigen und hing dem späten Sommer nach - führte mich und meine charmante Begleitung eine lange Rundwanderung von Sankt Englmar zum Hirschenstein und retour am Schmelmerhof vorbei. Brotzeit heute nur, kein opulentes Mahl: Die Küche hat bereits den Mittagsbetrieb eingestellt, wir sind spät dran, weil wir es unterwegs nicht eilig hatten, und so stehen nur die Brotzeiten und Kaffee&Kuchen-Spezialitäten zur Wahl. Muss das von Nachteil sein ...?
von Robert Bock

Samstag, 1. Oktober 2016

Lunch im Milians in Straubing

Einen Steinwurf vom Stadtturm entfernt, in der Fraunhoferstraße 17 in Straubing gibt es ein kleines, aber feines Geschäft mit angegliederter Konditorei-Pattiserie und Küche: Milians - Küche und Kaufladen - so sein Name.

Abends und am Sonntag haben Laden und Küche geschlossen. Man hat sich auf Mittagsgäste eingerichtet und bietet neben einer ansehnlichen Auswahl an festen, täglich frisch zubereiteten Gerichten ein täglich wechselndes, preiswert kalkuliertes Tagesgericht an. Das alles wollten wir uns einmal näher ansehen und statteten dem Milians an einem sonnigen Mittwoch einen Besuch zum Lunch ab.
von Robert Bock

Sonntag, 25. September 2016

Im Landshuter Backhendl-Himmel, dem Wintergarten

Ich bin ein großer Backhendlfan.

Das wissen meine treuen Leserinnen und Leser mittlerweile. Findet sich eines auf der Karte eines Lokals, das ich noch nicht kenne oder hab ich es dort noch nicht probiert, dann bestell ich es.

Ich kann in Ostbayern selbstverständlich nicht alle Backhendl kennen, aber meine  persönliche Referenz im Regensburger Raum ist die Variante von Josef Kögl in den Winzerer Weinstuben in Winzer.

Ohne dem guten Josef auf die Füße treten zu wollen: Das meiner Meinung nach beste Backhendl Ostbayerns, serviert das "Neo-Bairische Biergarten-Lokal" (O-Ton Speisekarte: "Frisch-Bairisch-Modern") Wintergarten in Landshut am Dreifaltigkeitsplatz 8, unweit der Martinskirche und der Grieser Wiese, dem Großparkplatz, auf dem man in Landshut im August die Bartlmä-Dult abhält. Die fand zum Zeitpunkt des Besuches, über den zu berichten sein wird, gerade zum 677. Mal statt ...

Es ist ein herrlich sonniger Sonntag im späten August und Biergartenwetter. Vor zwei Jahren hatte ich hier bereits das Vergnügen mit dem "Wiener Backhendl nach Art des Hauses (ausgelöst) von Schenkel und Brust mit Kartoffel-Vogerl-Salat, Sauce Tartare" - wird die Küche den damals denkwürdigen Genuss wiederholen können?
von Robert Bock

Samstag, 17. September 2016

Traumhafte Becher im Eis-Cafe Panciera in Landshut

In prominenter Lage in der Fußgängerzone nahe der Martinskirche, findet sich mit dem Eis-Café Panciera eine Eisdiele, von der mir eine Landshuterin einst verriet, sie sei die beste der Stadt. Das ist mittlerweile zwölf Jahre her und zwölf Jahre können in der Gastronomie Welten bedeuten ...

Was hilft's zu mutmaßen? Man muss die Probe aufs Exempel machen, denn nur der (Selbst-)versuch macht kluch ...
von Robert Bock

Freitag, 9. September 2016

Im Biergarten des Landshuter Hofs zu Straubing

Der Biergarten des Landshuter Hofs zu Straubing:  Einer meiner liebsten Biergärten - und das seit Schulzeiten, als ich in fußläufiger Entfernung das hiesige Ludwigsgymnasium besuchte und in der Oberstufe, weit vor der Allgemeinen Hochschulreife, zur Biergartenreife gelangte. Hier habe ich mit meinen Kameraden, gemeinsam mit ansehnlichen Anteilen des Lehrkörpers, nach dem Schlußgong so manche Halbe Münchner Augustinerbieres zu politischen Diskussionen konsumiert.

So gehörte sich das in Straubing und in Bayern überhaupt, als der Ministerpräsident noch Franz Josef Strauß hieß, so ist es und so wird es immer sein. Immer ...? Überall? Was Straubings Biergartenkultur angeht hab ich keine Bedenken - die Regensburger Mittelmaßbiergärten, vor allen Dingen jene, die von Peissn für Ihresgleichen und Tagestouristen aus aller Herren Länder geleitet werden, bereiten mir diesbezüglich erheblich mehr Stirnrunzeln. Doch davon soll hier und heute nicht die Rede sein, jetzt, da sich die Biergartensaison 2016 bedenklich rasch wie absehbar ihrem Ende zuneigen wird. Heute wird über ein nahezu perfektes Biergartenerlebnis zu berichten sein - aber irgendetwas ist ja immer. Selbst hier in der Gäubodenstadt ...
von Robert Bock

Freitag, 1. Juli 2016

Im "Brauner Bär und weiße Taube" in Fahr am Main

Eine (W)Einkaufstour nach Mainfranken bedingt zwar reichlich Weinkonsum im Zuge der einen oder anderen Weinprobe, was jedoch macht man, wenn der kleine oder große Hunger sich rührt?

Den Gasthof Zum Stern in Sulzfeld am Main habe ich Euch zuletzt bereits vorgestellt, heute führt uns der Weg mainaufwärts, an der Mainschleife bei Sommerach und Volkach vorbei, nach Fahr am Main: Ein vergleichsweise kleiner, weniger bekannter Weinbauort, jedoch mit nichtsdestotrotz ausgezeichneten Winzern.

Ein Traditionsbetrieb ist das Familienweingut Braun: Thomas und Heike Braun haben das Weingut 1998 von Thomas' Eltern übernommen und die dritte Generation um die Kinder Benedikt, Lucas und Emma ist auf dem besten Weg, die Tradition fortzusetzen. Die Brauns haben ein sehr beliebtes Gästehaus (3 Sterne, 11 Zimmer) mit hohem Stammgästeanteil hinzugefügt und betreiben eine urige, fränkisch-klassisch-derb eingerichtete Häckerwirtschaft mit gemütlicher Weinlaube im Hof des Anwesens. Deren Name dürfte an die Inhaber angelehnt sein: Brauner Bär und weiße Taube ...
von Robert Bock

Freitag, 17. Juni 2016

Zum (W)Einkaufen und Schnabulieren in Iphofen

Das Städtchen Iphofen feiert heuer sein 1275-jährigens Bestehen. Madame und ich mögen diese wunderschöne mittelalterliche Stadt am Fuße des Schwanberges, der einige der herausragendsten  Weinlagen Frankens, ja Deutschlands zu bieten hat, seit wir hier vor sechs Jahren einmal ein paar Tage Kurzurlaub verbracht haben.

An den Hängen des Steigerwaldes bauen mehr als 20 Winzer ihre Weine an und aus. Ruck, Arnold, Wirsching, Popp - einige klangvolle Namen in der Welt des Weines. Die mineralstoffreichen Keuperböden der Lagen Iphöfer Julius-Echter-Berg und Iphöfer Kalb, Iphöfer Kronsberg, Iphöfer Domherr und Iphöfer Burgweg lassen herausragende Silvaner, Rieslinge, Kerner, Scheureben, Burgunder und auch Müller-Thurgaus gedeihen.

Uns treibt die Suche nach Müller-Thurgau-Maniacs, wie ich sie nenne - jungen Winzern jeden Alters, die dieser in Verruf geratenen Rebsorte zu neuen Ehren verhelfen wollen - in die Gegend. Im Nachbarort Rödelsee sind wir fündig geworden, in Iphofen leider nicht. Das mag an Pech mit der Vorauswahl gelegen haben, aber 20 Winzer - wer soll das bitteschön binnen eines Tages packen?
von Robert Bock

Freitag, 27. Mai 2016

Das wahrscheinlich beste Bier der Welt: Beim Gradl in Leups

Nirgendwo in Deutschland existieren noch so viele kleine Brauereien wie in Oberfranken. Nirgendwo werden so charaktervolle, eigenständige Biere gebraut und nirgendwo gibt es dazu eine so hinreissende wie schlichte Brotzeit wie dort.

Ein Unikum unter diesen vielen charmanten Dorfbrauereien, und eines meiner und Madames Lieblingswirtshäuser, ist der Brauerei Gasthof Gradl im Weiler Leups bei Pegnitz.

Einladend sieht er nicht gerade aus, dieser Gasthof, aber wer über seinen Schatten springt, seinen Wagen im Innenhof abstellt und es sich auf einer der orangutanfarbenen Biertischgarnituren bequem macht, wird einer jener tiefgreifenden Erfahrungen teilhaftig, derer das Leben nicht allzu viele bereit hält.

Warten ist dem Novizen angesagt - warten auf einen Service, der nicht kommen wird, denn hier draußen ist Selbstbedienung. Intelligente Zeitgenossen erkennen das schnell am regen Rein und Raus ins Wirtshausinnere. Weniger intelligente Zeitgenossen sitzen womöglich noch immer dort und entschleunigen im leupser way of chilling.
von Robert Bock

Montag, 9. Mai 2016

Beim 6. Fränkischen Bratwurstgipfel in Pegnitz

Street Food boomt. Aber das meiste Street Food, das Madame und mir bislang unter die Nase kam, war der Rede nicht wert, ja teils waren kulinarische Frechheiten darunter, dass ich mich manchmal frage, weshalb um diesen überteuerten Imbiss allgegenwärtig so ein medialer Hype veranstaltet wird. Das beste am ganzen sind oft die aufgemotzten Foodtrucks und die Typen darin. Aber ihre Speisen ...? Bessere Studentenküche. Nicht immer. Wenn Profis am Herd stehen, kann Street Food direkt gut schmecken!

Dabei ist "Essen auf die Hand" doch ein uralter Hut. Gerade wir Regensburger wissen doch, dass der Imbiss im Grunde hier bei uns erfunden wurde: In der Wurstkuchl an der Steinernen Brücke. Bratwürste gibt es heute dort vornehmlich - und um Bratwürste und wenig anderes geht es beim alljährlich Anfang Mai im oberfränkischen Pegnitz ("Bängerz") veranstalteten Fränkischen Bratwurstgipfel.

Heuer treten zum sechsten Mal Metzger aus Ober-, Unter- und Mittefranken an, um Titel zu gewinnen. Ja, Metzger nennen sich diese Fleischwarenvirtuosen und ihre Betriebe heißen Metzgereien und nicht "Wurstmanufakturen" oder wie sonst bekiffte Marketingschnösel andernortens ihrer Klientel einreden, dass ein Fleischhandwerksbetrieb des 21. Jahrhunderts zu heißen habe.
von Robert Bock