Samstag, 29. April 2017

Verkostungsnotiz (8): 2015er Sankt Laurent trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2015er Sankt Laurent trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Der Sankt Laurent zählt zu den hocharomatischen Varietäten der Burgunderfamilie. Man vermutet, dass er aus Niederösterreich stammt und in Österreich ist er nach wie vor weit verbreitet. In Deutschland findet er sich heute vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen und war ursprünglich Bestandteil des Gemischten Satzes.

Im Glas (Spiegelau Authentis Burgunderkelch): Rubin- bis Granatrot mit violetten Reflexen.
In der Nase: Erbeeren, Erdbeerkonfitüre, Sauerkirsche, dunkelrote Campino-Bonbons
An Zunge & Gaumen: Kaum Tannine, schwarzer Pfeffer, Kirschen, Sherry

Fazit ...
von Robert Bock

Freitag, 28. April 2017

Beim "Godfather of Spanferkelhaxn" in Steinsberg

Steinsberg ist ein Ortsteil von Regenstauf, ein paar Autominuten nördlich von Regensburg gelegen, und so klein, dass kein eigenständiger Wikipedia-Eintrag existiert. Trotzdem serviert man dort am Sonntag ein hervorragendes Mittagessen.

In der Waldschänke Pilz, Reiterberg 3, 93128 Regenstauf kocht ein "junger Wilder" der nationalen Kochgarde aus dem Kreis um die Spitzenköche Stefan Marquard (Sernekoch und TV-Star; Schwager von Helmut Schwögler), Lucki Maurer (Hohepriester der Fleischzubereitung "Nose to Tail") und Wolfgang Müller (hochdekorierter Sternekoch und Kochbuchautor).

Johann "Hans" Pilz heißt der Bursche. Seine Ausbildung hat er im Restaurant des Regensburger Kolpinghauses absolviert und bekocht seit einigen Jahren auf zahlreichen Events in ganz Deutschland mit den Brigaden der Stars der Szene ein anspruchsvolles Publikum, wenn er nicht gerade das Gasthaus der Familie in Steinsberg managed.
von Robert Bock

Mittwoch, 26. April 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (VIII): Angelina Schmücker aus Essenheim

Foto: Angelina Schmücker
Im Ruhrgebiet sei sie aufgewachsen, schreibt die 29 Jahre junge Angelina Schmücker auf ihrer Webseite, aber als Jugendliche habe es sie mit ihren Eltern nach Rheinhessen verschlagen. Bis dahin habe sie weder gewußt, wie Wein hergestellt wird, noch, dass es so etwas wie Weinreben gibt.
In Rheinhessen angekommen, habe sie rasch die rheinhessische Lebensart lieben gelernt: Herzlich, offen, immer etwas Gutes zum Essen und mindestens einen Schoppen auf den Tisch. Aber Winzerin zu werden ...? Auf diese Idee wäre sie damals nie und nimmer gekommen.
So absolvierte Angelina Schmücker zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau und half nebenbei, wie schon während ihrer Schulzeit, einem befreundeten Winzer im Weinberg. Dass es auch möglich ist, ohne einen eigenen Familienbetrieb im Rücken, den Beruf des Winzers zu erlernen, war ihr damals nicht bewußt, jedoch stand für die junge Frau eines fest: Das ist meinTraumberuf! 
von Robert Bock

Montag, 24. April 2017

Verkostungsnotiz (7): 2016er Müller-Thurgau QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2016er Müller-Thurgau QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): zartgelb, transparent
In der Nase: Wuchtige gelbe Früchte, Hollerblüten, Ananas, weiße Gummibärchen, frisch, animierend
An Zunge und Gaumen: Frisch, elegant , zartes Moussieren, deutlich Restzucker, der aber durch ausreichend Säure elegant austariert wird | kandierte Ananas, Hollerblütensirup, Williams-Christ-Birne.

Fazit ...
von Robert Bock ...

Freitag, 21. April 2017

TONI'S by WENISCH - Straubings neues "Genusswohnzimmer"

Wer die Eröffnung seines neuen Lokals in der wohlhabenden Gäubodenstadt standesgemäß feiern will, kommt nicht um ein Abschlußfeuerwerk herum. So auch nicht Familie Wenisch am gestrigen Abend.

Hoch stiegen die Raketen in den Himmel einer sternklaren Nacht und erleuchteten das schmucke Anwesen in der Inneren Passauer Straße 59, das seit gestern Straubing um einen gastronomischen Höhepunkt erweitert. Er wird Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt hinaus entwickeln.

Sicher, die Zukunft ist ungewiß, doch glaube ich mir den Konjunktiv in diesem Fall verbieten zu können, denn jemand, der große Teile seiner Kindheit und Jugend in Straubing verbracht hat, dem ist der Name Wenisch stets ein klangvoller Begleiter.

Gerne erinnere ich mich, dass meine Mutter mich Anfang der 1980er Jahre mit dem Radl zur Metzgerei Wenisch schickte, um Weißwürscht zu holen, wenn wir Besuch hatten: "Für die Gäste nur das Beste, und die besten Weißwürscht der Stadt hat der Wenisch!"

Meine Mutter versteht viel von gutem Essen, auch, dass selbst eine Wenisch-Weißwurscht das Schicksal aller Weißwürscht dieser Welt teilt, dass sie nämlich ohne Senf aus Regensburg im Grunde ungenießbar ist ...
von Robert Bock

Mittwoch, 19. April 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (VII): Johannes Deppisch aus Erlenbach bei Marktheidenfeld

Johannes Deppisch führt die Privatkellerei Deppisch in Erlenbach bei Marktheidenfeld in mittlerweile fünfter Generation.

140 Jahre Weingutgeschichte: Tradition kann eine Last sein, aber auch beflügeln. Theo Deppisch hat vor einigen Jahren die Verantwortung in des Sohnes Hände gelegt und der prägt seither die Politik des Traditionsbetriebs und die Stilistik seiner Weine.

Diese seien, in seinen Worten ausgedrückt, markant, bodenständig und verfügten über individuelle Persönlichkeit. Jahr für Jahr strebe er an, dass Wein für Wein bei ausgeprägter Fruchtigkeit die typischen Merkmale von Jahrgang, Rebsorte und Lage wiedergebe.

Tradition bedeutet für Johannes Deppisch nicht das Bewahren der Asche, sondern die Flamme am Lodern zu halten. In diesem Sinne lebt er Innovation, ohne die Wurzeln der großen Tradition seines Weingutes zu kappen.

Ob sich diese Philosophie auch in dem Rivaner spiegelt, von dem in diesem Feature die Rede sein soll ...?
von Robert Bock

Dienstag, 18. April 2017

Verkostungsnotiz (6): 2015er Blauer Portugieser QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2015er Blauer Portugieser QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz (1/12)

Im Glas (Spiegelau Authentis Bordeauxkelch): helles (Sauer-)Kirschrot | ausgeprägte Schlierenbildung am Kelch | dicht
In der Nase: Kirschen | Marzipan | reife Preisselbeeren | Zitronenmelisse
Am Gaumen: Kirschen (Sauerkirsche bei 8 Grad, Kornellkirsche bei 16 Grad - dann auch erwartungsgemäß deutlich mehr und komplexere Frucht: Cranberries, Bittermandeln | Schwarze Johannisbeeren

Fazit ...
von Robert Bock

Samstag, 15. April 2017

Verkostungsnotiz (5): 2016er Gelber Muskateller feinherb QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2016er Gelber Muskateller feinherb QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz


Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Zartgelb, wässrig.

In der Nase: Aprikose, Mirabelle, Jasminblüten.

An Zunge & Gaumen: Aprikosen, Quitte, Mirabellen, Zitrusfrüchte, braune kernlose Weintrauben, weiße Blüten.

Fazit ...
von Robert Bock ...

Freitag, 14. April 2017

Karfreitags beim Kellner in Gundelshausen

Karfreitag - Fleischkarenz aus Tradition in Bayern. Wohin am Gedenktag der Kreuzigung Christi?

Unsere Wahl fällt einmal mehr auf den Gasthof Kellner in Gundelshausen, einem Ortsteil des niederbayerischen Kelheim.

Manuel Kellner, der junge Küchenchef versteht sein Handwerk, das Lokal ist groß genug, dass man auch ohne vorherige Reservierung gute Chancen hat, einen Platz zu ergattern. Außerdem kocht er mit dem meiner Meinung nach besten Olivenöl der Welt. Und das produziert für ihn in Griechenland seine Lieferantin aus Tegernheim mit der ich heute hier zu Mittag speise.
von Robert Bock

Donnerstag, 13. April 2017

Verkostungsnotiz (4): 2016er Grauer Burgunder "Lösskindl" trocken | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2016er Impflinger Grauer Burgunder "Lösskindl" trocken | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Zartgelb, klar

In der Nase: reife Birne, kandierte Ananas, Aprikose, Holunderblüten

An Zunge & Gaumen: Boskopäpfel, Grapefruit, Zitrone. Später hinzukommend: Grapefruitschale, grüne Bananen

Fazit ...
von Robert Bock

Mittwoch, 12. April 2017

Pasta fatta in casa à la Davide di Lorenzis

Familie di Lorenzis hat sich sehr über meinen jüngsten Bericht über ihr Lokal, die Pizzeria da Carmine in der Isarstraße 68 in Regensburg, gefreut.

Davide di Lorenzis kontaktiert mich, um sich für die Kritik zu bedanken, meint, es sei schade, dass Signora und ich seine hausgemachten Pasta nicht probiert hätten und läd die Signora und mich kurzerhand ein, sie bei Gelegenheit als Gast des Hauses kennenzulernen.

Wer Italiener kennt, weiß, es käme einer Beleidigung gleich, schlüge man so eine Einladung aus. Ausdrücklich sei es aber sein Wunsch, ich solle darüber nicht schreiben!

Nun spiele ich jedoch - im Interesse der Glaubwürdigkeit meiner Kritiken und aller Kritisierten - stets mit offenen Karten: Nehme ich eine Einladung an, schreibe ich auch darüber und der Einladende läßt sich darauf ein, dass ich gnadenlos ehrlich sein werde - Einladung hin oder her. Das stelle ich stets vorab klar und so halte ich das - im Unterschied zu anderen Restaurantkritikern und Bloggern - grundsätzlich. Davide di Lorenzis weiß, was seine Küche kann und hat mit diesem Gentlemen's Agreement keinerlei Problem.

Na denn, also Pasta fatta in casa in der Pizzeria da Carmine ... Wenn der gute Davide so stolz auf seine hausgemachten Nudeln ist, dass er darauf besteht, ich müsse sie probieren, dann opfere ich mich und das gerne ...
von Robert Bock

Sonntag, 9. April 2017

Verkostungsnotiz (3): 2014er Dornfelder trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2014er Dornfelder trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Bordeauxkelch): Dunkelrot, violette Reflexe, zähe Schlieren am Kelch
In der Nase: Reife Brombeere, Rumtopf-Erdbeeren, Vanille, Schwarze Johannisbeeren
An Zunge und Gaumen: Brombeeren, Erdbeerkonfitüre, Pflaumenmus/Rübenkraut, rappig-phenolische Noten, Lakritz, Zimt, Vanille, Bittermandel | weiche Tannine, vergleichsweise langer Nachhall für einen Dornfelder
Fazit: ...
von Robert Bock

Freitag, 7. April 2017

Im Brauereigasthof Goss zu Deuerling

"Früh müssen wir dort erscheinen, wenn wir an einem Sonntagmittag ohne Reservierung einen Platz ergattern wollen!" --- "Aber schon um 11 Uhr? Das ist nicht dein Ernst ...?" --- "Und ob das mein Ernst ist, wirst schon sehen!"

Gut, dass ich darauf bestanden habe, eine Stunde vor Mittag in der Gaststätte der Brauerei Goss in Deuerling aufzukreuzen: Gerade noch zwei Plätze hatte man für uns und wären wir nur eine halbe Stunde später eingetrudelt, hätte es obendrein kein Schäuferl mehr gegeben. Das wäre jammerschade gewesen. Schaut Euch dieses Prachtexemplar von Schweineschulter nur an!

Dabei war dieses Schäuferl nicht einmal das kulinarische Highlight unseres Sonntagmittags im schönen Tal der Schwarzen Laber ...
von Robert Bock

Dienstag, 4. April 2017

Verkostungsnotiz (2): 2015er Regent trocken | F.&H. Merkl | Oberwinzer, Regensburg | Baierwein

2015er Regent trocken | F.&H. Merkl | Oberwinzer, Regensburg | Baierwein

Im Glas (Spiegelau Authentis Bordeauxkelch): Tiefes, fast schwarzes Violett, dicht.
In der Nase: Rote Früchte, Piment, Pfeffer, Nelken
An Zunge und Gaumen: Sauerkirschen, Kakao, Tonkabohne, unreife Walnüsse
Fazit ...?
von Robert Bock

Montag, 3. April 2017

Verkostungsnotiz (1): 2015er Sauvignon Blanc trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Auf vielfältig geäußerten Wunsch seitens meiner Leserschaft möchte ich dem Thema Wein künftig wieder etwas mehr Platz einräumen und gelegentlich Verkostungsnotizen zu Weinen an dieser Stelle publizieren, die ich Gelegenheit hatte, zu probieren. Wie immer gilt: Geschmack ist subjektiv.

2015er Sauvignon Blanc trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch und Bordeauxkelch): zartgelb, transparent. Mäßige Dichte und Schlierenbildung
von Robert Bock

Freitag, 31. März 2017

Im Hotel & SPA Reibener Hof in Konzell

Josef Schegerer ist mit Leib und Seele Hotelier. Rund eine Dreiviertelstunde Fahrt von Regensburg entfernt führen er und seine Frau Susanne in Reiben 1, 94357 Konzell im Bayerischen Wald, den Reibener Hof, ein kleines, aber feines hochmodern ausgestattetes Wellness-Hotel der 4-Sterne-Kategorie mit großzügigem SPA-Bereich.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, einen Batzen Geld in die Hand zu nehmen, um seinen Traum kompromisslos zu leben. Hager, braungebrannt und durchtrainiert begegnet mir Josef Schegerer. Er ist Läufer, sein Blick ist wach seine Freundlichkeit kommt von Herzen.

Er sei ein begeisterter Leser meines Blogs, so schrieb er mich eines Tages an, und wünsche sich, ich publizierte auch einmal eine so schöne Geschichte über sein Hotelrestaurant. Gerne würde er mich und meine charmante Begleiterin deswegen in den Reibener Hof einladen.

Schöne Geschichte?! "Gefälligkeitsgutachten" verfertige ich keine, antwortete ich. Wenn das sein Ansinnen sei, müsse ich ihn leider enttäuschen. Nur unter der Bedingung, dass ich erstens offen erwähnen würde, dass ich eingeladen wurde und zweitens, dass der Schuss auch nach hinten losgehen könne, wenn mich die Küche nicht überzeuge, komme so ein Deal für mich in Frage ...
von Robert Bock

Mittwoch, 29. März 2017

Ein Wiedersehen mit dem Goldenen Krug in Sengkofen

Kinder, wie die Zeit vergeht! Am 15. Juni 2015 nahm von hier aus für auswärts essen regensburg alles seinen Lauf:

Der allererste Blogpost entführte meine damals noch ziemlich überschaubare Leserschaft nach Sengkofen ins Gasthaus Zum Goldenen Krug

Damals schwang Christian Braun dort noch das Szepter und er tat das hervorragend. Großartige Küche bot Familie Braun - ob die beiden neuen Inhaber und Küchenchefs Peter Grasmeier und Benjamin Staudigl Brauns Niveau toppen können?

Seit Mai 2016 führen sie gemeinsam den Goldenen Krug und an der Stilistik der Küche hat sich nach Studium der Speisekarte offensichtlich wenig geändert. Einerseits solide Wirtshaus- und Biergartenküche mit Schweinsbraten und Obatzda, andererseits internationale Cross-Over-Küche, die verrät, das die beiden Küchenmeister ihren Beruf von der Pike auf gelernt haben. Elegantes Essen in bayerischer Gemütlichkeit verspricht der Claim der Website. Wir wagen die Probe aufs Exempel.
von Robert Bock

Freitag, 24. März 2017

Im griechischen Restaurant eleon in Nürnberg

Wer mich regelmäßig liest weiß, dass ich kein Fan der griechischen Restaurants im Raum Regensburg bin. Und das ist freundlich umschrieben ...

Meiner Meinung nach offerieren sie  - von wenigen Einsprengseln auf der ein oder anderen Karte abgesehen - keine authentische griechische Küche, sondern Essbares, das mit dem Begriff germanisierter Touristenfraß  hinreichend präzise klassifiziert ist.

Zudem wird - hier mehr, dort weniger - schamlos zu Fertigware aus Glas, Eimer und Dose gegriffen. So verzehrt der zahlende Gast mehr eine Karikatur griechischer Küche, statt den kulinarischen Erlebnissen auf dem hohem Niveau teilhaftig zu werden, die Hellas' Tavernen bieten, sofern es solche sind, in denen auch die Einheimschen verkehren.
von Robert Bock

Freitag, 17. März 2017

Schlachtschüssel im Gasthof Kellner in Gundelshausen

Faschingsdienstag 2017. Schon vor Beginn der Fastenzeit will ich mir zum Mittagessen einen "leichten Snack" gönnen ... Vielleicht einen bairischen Antipasti-Teller? Nein, nicht so ein schräg abgesägtes Holzbrettl mit den immergleichen bairischen Miniaturspezialitäten drauf für die Münchner Bussi-Bussi-Adabeis und's Zuagroastngsindl. Von einer Schlachtschüssel soll die Rede sein. Doch wohin ...?

Da sticht mir beim Stöbern auf den Webseiten der Lokale, die ich im vergangenen Jahr besucht habe, das Dienstagsangebot des Gasthofs Kellner in Gundelshausen bei Kelheim ins Auge:

Schlachtschüssel aus eigener Schlachterei. Von September bis April Mittag und Abend. Hausgemachte Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch und Sauerkraut dazu wahlweise mit Bröselschmarrn oder Bratkartoffeln zum Preis von 6,50 €. Na, also: da isser ja, mein Antipasti-Teller!

Alea iacta est  - schon vor Überschreiten des Rubicon - in unserem Falle der Donau. Im Herbst war ich erstmals hier zu Gast. Damals gab's Gans oder gar nix. Vorzüglich! Erinnert Ihr Euch an den ausführlichen Bericht? Falls nicht: KLICK!
von Robert Bock

Mittwoch, 15. März 2017

Der Hartl Sepp aus Straßkirchen und sein geiles Holzofenbrot

Ein Ausflug ins niederbairische Straßkirchen bescherte mir unverhofft eine kulinarische Erfahrung, die sich so recht zwar nicht ins übliche Genre meiner Gastronomiekritiken fügt, von der ich aber trotzdem berichte, weil mich mein Herz dazu drängt.

Ein junger Mann - ein griabiger, wie man hier sagt - backt in seinem Garten in der Jahnstraße 9a neben seinem Gartenhäuschen, das als Verkaufsstand dient, in einem riesigen Holzofen, der auf einem Anhänger steht, hinreissendes Brot:

Sauerteig, Vollkornmehl aus dem Gäuboden, Weizen, Dinkel, Roggen, helles Brot, dunkles Brot, mit Gewürzen und auch ohne. Ein jedes, das ich probieren durfte eine Schau. Würde ich regelmäßig Brot essen, ich würde nur noch dieses wollen und ich muss Euch dringend raten, es selbst einmal vor Ort zu probieren ...
von Robert Bock

Samstag, 11. März 2017

Auf einen Burger ins KZ

Gerade stelle ich mir Eure Reaktion auf den Titel dieses Artikels vor:  O Schreck! Schnappatmung? Empörung ...?

Ja, es ist wahr: Flappsig formuliert, war ich Burger-Essen im Konzentrationslager. 

Präzise: Im "Museumscafé" der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg unweit Weiden und Neustadt a.d.Waldnaab.

Das Café ist im ehemaligen Casino der SS untergebracht. Ausgerechnet ... Blickt man durch die Front der Südfenster oder sitzt auf der Terrasse des Lokals, schweift der Blick über die SS-Kommandantur und den Appellplatz, der sich zwischen der Lagerküche und der Wäscherei befand. Mir wird flau, stelle ich mir die Orgien der Gewalt und bestialischer Verrohung vor, die hier ab 1938 bis zur Befreiung des Lagers durch die US-Army am 23. April 1945 stattfanden.

Ist es moralisch vertretbar, einen Gastronomiebetrieb in eine KZ-Gedenkstätte zu integrieren? Darf ich mir gestatten, an einer solchen Stätte des Grauens genussvoll in einen saftigen Burger zu beißen und hinterher ein Stück Streuselkuchens zum Cappuccino zu verdrücken ...?

Ich tue es, und nein, es schnürt mir nicht die Kehle zu. Bin ich wirklich so abgebrüht, dass ich mein Mittagessen an diesem Locus terribilis sogar geniesse ...?
von Robert Bock

Mittwoch, 8. März 2017

Revisited: Die Pizzeria da Carmine in Regensburg

Heute für mich ausnahmsweise keine Pizza bei Familie de Lorenzis, obwohl ich der Überzeugung bin, dass Davide die beste der Stadt bäckt.

Juniorchef Carmine - gerademal so hoch, dass er hinter dem Tresen hervorschauen kann - ist an diesem Sonntagmittag ebenfalls zugegen und hilft tatkräftig im Ausschank. Nach dem Sohnemann haben Papa und Mamma Annalisa Collucia ihr Lokal in der Isarstraße 68 im Norden der Stadt benannt.

Auch eine der Töchter, Antonella Candy de Lorenzis - ihrer Mamma wie aus dem Gesicht geschnitten - hilft heute kompetent, freundlich und schnell im Service. Ich mag Davide und seine Familie. Sie vermitteln mir das Gefühl, hier willkommen zu sein.

Deswegen gehe ich dort auch gerne essen, auch wenn es sich beileibe nicht um einen Schickimicki-Italiener handelt, sondern um ein schlicht, aber gemütlich eingerichtetes, ehrliches Lokal mit seriöser Küche bar überflüssiger Showeffekte, die andernorts leider allzuoft minderwertige Zutaten oder defizitiäres handwerkliches Können verschleiern.
von Robert Bock

Samstag, 4. März 2017

D'Weiberwirtschaft z'Kalsing

Zwischen Falkenstein und Roding drehen sich auf einem lichten Höhenzug die Flügel eines weithin sichtbaren Windrades.

Etwas abseits des Schattens dieses Windrades, befindet sich ein gastronomische Juwel für alle Freunde gepflegter altbairischer Wirtshauskultur und hervorragender bairischer Küche: D'Weiberwirtschaft z'Kalsing.

Es dürfte mindestens zwölf Jahre her sein, da berichtete das Bayerische Fernsehen ausführlich über das damals innovative Konzept der weiblichen Linie der Familie Stangl aus Kalsing bei Roding: Ehrliche, handgemachte Gerichte, Lieferanten aus der unmittelbaren Umgebung und auf Nachhaltigkeit bedacht. Dazu ein wohldurchdachtes Corporate Design, ein griffiger, frecher Name. Unter Strich: im besten Sinne traditionsbewußt und doch der Zukunft zugewandt.

D'Weiberwirtschaft bekam von den Machern der Reportage ein mundwässerndes Zeugnis ausgestellt und es dauerte nicht lange und ich wurde dort zum Speisen vorstellig. Mittlerweile war ich drei oder viermal dort. Auch Trainingsfahrten für den Arber-Radmarathon führten mich zur Brotzeit hier vorbei.

Heute, es ist Sonntag, kitzeln mich durch die Schlitze der Rollos Sonnenstrahlen und vor meinem geistige Auge steigen im Flur vom Schlaf zum Wachen, Bilder von Schweinsbraten und dampfenden Knödeln in Dunkelbiersoße auf ... Handgedreht und hausgemacht - nicht diese Industrieknödel, die die weit überwiegende Zahl der Wirtshäuser in Regensburg servieren, die bairischer Esskultur verpflichtet zu sein, vorgaukeln. Dann lieber fasten ... Also wohin? Wohin, wohin ...?
von Robert Bock

Mittwoch, 1. März 2017

Alles Palletti?

Unser schönes Regensburg ist so unendlich reich an Sehenswürdigkeiten ...

Nun streiten sich Historiker angeblich, welche Sehenswürdigkeit die älteste ist: Die Porta Praetoria, die Steinerne Brücke, der Dom oder das Palletti in der Pustet-Passage.

Unstrittig scheint, dass es in dieser illustren Auswahl an Monumenten im Palletti den besten Kaffee gibt.

Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato und wie sie alle heißen, die italienischen Wachmacher: auf der beinahe schon als antik zu bezeichnenden Maschine gelingt jede Spezialität vortrefflich.

Auch die Kuchenvitrine ist stets eine Inaugenscheinnahme wert. Wir haben heute einen Apfelkuchen ausgewählt. Die Aromatik offenbart schon beim ersten Bissen Außergwöhnliches: Kokosmilch? Kardamom? Was ist in dieser herrlich cremigen Deckschicht drin? Doch nicht etwa Tonka-Bohne ...?
von Robert Bock

Sonntag, 26. Februar 2017

Ficky Stingers bei Kentucky schreit F...

Wer 1996/97 gelegentlich RTL Samstag Nacht geguckt hat, wird sich an eine legendäre Sketch-Reihe  erinnern, in deren Mittelpunkt Stefan Jürgens, Olli Dittrich und Tanja Schumann mit  irrwitzigen Wechsstabenverbuchseleien eines der größten Systemgastronomieunternehmen  der Welt verballhornten.

Wir haben uns diesmal schmierige Finger nicht in Anton Schmaus' jüngstem Szene-Lokal in Regensburg geholt, sondern beim amerikanischen Spezialisten für frittierte Hähnchenteile und Cole Slaw: Kentucky Fried Chicken in der Frankenstraße in Regensburg.

Es kam uns irgendwie dazwischen ... Eigentlich gehen wir ja sonst gar nicht in solche Schuppen gastronomischer Niedertracht, ernähren uns ja lieber, regional, nachhaltig und beteiligen uns nicht an dieser rücksichtlosen, heuschreckenkapitalistischen Ausbeuterei unschuldiger Tiere, mutmaßlich unschuldiger Mitarbeiter und unwiderbringlicher Ressourcen unseres kleinen blauen Planeten. Nein, wir tun so etwas nicht, wir sind Vorzeigemenschen.
von Robert Bock

Freitag, 24. Februar 2017

In der Einkehr zur alten Post in Ponholz

Halleluja, was für eine Granate von Silvaner!

Die freundliche Dame, die uns wohltuend unauffällig durch den Abend geleiten wird, hat mir gerade einen Probierschluck zur Begutachtung aus dem frisch geöffneten, perfekt gekühlten  Bocksbeutel eingeschenkt ...

Einen 2014er Sommerhäuser Steinbach Silvaner Kabinett trocken vom V.D.P.-Weingut Schloss Sommerhausen zu 32 EUR habe ich meinen liebreizenden Begleiterinnen und mir zur Menübegleitung auserkoren.

Da jeder von uns dreien das Überraschungsmenü mit 5 Gängen für 42 EUR bestellt hat, ist die Wahl des Weines eine diffizile Angelegenheit: wir wissen ja nicht, was uns an Speisen erwartet. Ein Grüner Veltliner oder ein Silvaner eignen sich für gewöhnlich recht gut zur Begleitung eines kompletten Menüs - so fiel meine Wahl auf diese Position in der vielseitig und durchaus interessant bestückten, aber nicht allzu umfangreichen Weinkarte der Einkehr zur alten Post in Ponholz.

Ich gebe die Flasche nach besagtem Begutachtungsschlückchen frei, wir stoßen mit dem verdächtig bernsteinfarbenen, ungemein betörend duftenden Tröpfchen an, ich versetze den Inhalt meines Glases in Rotation, verschaffe dem eingefangenen Sonnenschein über den Weinbergen Frankens Luft ... Und er entwickelt sich: Pfirsich, Aprikosen, Honig, Hollerblüten ... Moment ... Ich stutze: Kann das denn wirklich ein Silvaner sein ...? Ein Kabinett zudem und keine Spätlese? Ich erbitte einen Blick aufs Etikett, die freundliche Dame fischt den Bocksbeutel wieder aus dem Eiswasserbad ... Tatsächlich, ein Riesling! 
von Robert Bock

Samstag, 18. Februar 2017

Avgolémono und Kataifi: auswärts griechisch kochen & essen

Wer bei auswärts essen nicht an mein Blog denkt, spielt für gewöhnlich mit dem Gedanken, ein Wirtshaus oder Restaurant aufzusuchen, davon ausgehend, dass ihm dort das Kochen abgenommen und überhaupt, er von vorne bis hinten bedient werde ...

Aber auswärts essen geht auch anders. Und zwar höchst vergnüglich, gesellig und in vielerlei Hinsicht lehrreich: Man belege einen Kochkurs!

Kochkurse boomen. Die Angebote der Volkshochschulen sind so rasch ausgebucht, dass man, kaum hat man den Katalog studiert, oft schon zu spät dran ist.

Kommerzielle Kochschulen gibt es mittlerweile allerorten. Auch in Regensburg. Tom Rosenberger hat sich mit Toms Kochschule bei Küche Aktiv in der Landshuter Straße einen sehr guten Ruf erarbeitet. Sein Kursangebot ist riesig. Für jeden ist etwas dabei. Das Gros der Kurse leitet er selbst, aber auch ein kleiner Stamm handverlesener Dozentinnen und Dozenten "mit Spezialgebieten" schmücken sein Programm.

Für authentische griechische Küche ist Spyridoula Kagiaoglou zuständig. Nicht nur in Toms Kochschule in Regensburg, sondern auch im Möbelhaus Brandl in Kelheim. Die in Tegernheim lebende Griechin weiht die Teilnehmer ihrer Kurse in die Geheimnisse der Küche ihrer Heimat ein, und vermittelt nicht nur Tricks und Kniffe, sondern gewährt Einblick in Hellas' reiche, hierzulande aber leider kaum bekannte, kulinarische Traditionen.
von Robert Bock

Mittwoch, 15. Februar 2017

Weißwurstfrühstück im Spitalgarten zu Regensburg

Wir schreiben den 10. Februar im Jahre des Herrn 2017. Ein Tag wie eine Verheissung: Die Sonne lacht aus blauen Himmeln und mir ist, als ließe der Frühling weit vor der Zeit sein blaues Band durch die Lüfte flattern.

Ich sitze auf der Terrasse des Spitalgartens mit Blick auf den Dom und die schier ewig währende Baustelle der Steinernen Brücke.

Vor mir und meinem Gast aus Nordrhein-Westfalen dampft eine schöne Schüssel Weißwürscht.

Ich reisse einen Fetzen von meiner röschen Brezn ab, nehme einen Schluck vom Pale Ale der Manufaktur-Reihe der Spital-Brauerei und frage mich, ob ich je so früh im Jahr in einem Biergarten gesessen bin. Das Wetter ist tatsächlich biergartentauglich und am Ende des Tages werde ich beim Blick in den Spiegel gar einen Anflug von Rötung auf meiner Haut erkennen.
von Robert Bock

Freitag, 10. Februar 2017

Im Krauterer am Dom zu Regensburg

Oskar Neff ist Kanadier. Er ist der Küchenchef des Krauterer am Dom und zeigt den einheimischen Kollegen wie oberpfälzer Küche funktioniert. Na, wenn das keine Quadratwatsch'n ist ...?

Bayern 2 berichtete an Neujahr in einer Radioreportage über drei Lokale, die die recht einfache Küche der Oberpfalz pflegen und hiesige kulinarische Traditionen am Leben erhalten bzw. neu beleben.

Den Steidle-Wirt habe ich meiner geneigten Leserschaft neulich bereits vorgestellt, heute begeben wir uns ins Herz der alten Reichsstadt: An den Krauterer Markt gegenüber der Fassade des Doms St.Peter, wo bis vor wenigen Jahren noch rund um den Brunnen die Radiweiber ihr Gemüse aus Weichs feilboten und heute Touristen aus aller Herren Länder ihre Köpfe in den Nacken legen.
von Robert Bock

Sonntag, 5. Februar 2017

Windbeutelgiganten in Wenzenbach

In Wenzenbach hat zum 1. Februar ein neues Wirtshaus aufgemacht. In den Räumlichkeiten des ehemaligen "Menzo", im Jahnweg 8, wollen Küchenchef und Geschäftsführer Stefan Kneißl und seine fesche Partnerin, die für den Service verantwortlich zeichnet, unter dem Namen "Zum Kneißl" ein Dorado für die Freunde gepflegter Oberpfälzer Küche aufbauen.

Die beiden jungen Leute werfen sich mit Elan und Enthusiasmus in ihre selbstgewählte Aufgabe und - wie das so ist - am Anfang läuft nicht alles so rund, wie man es sich wünschen würde. Wir waren heute, am ersten Sonntag nach der Eröffnung, zu einer ersten Stipvisite im "Kneißl", um den Riesenwindbeutel zu probieren, den Stefan Kneißl auf seiner Facebookseite annonciert hatte.

Es ist kurz nach 14 Uhr ... Vor dem Lokal: Autos über Autos, Menschen über Menschen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Ganz Wenzenbach scheint auf den Beinen, um seine Neugier auf das neue schick und modern gestaltete Dorfwirtshaus zu stillen.
von Robert Bock

Freitag, 3. Februar 2017

Grand Slam im "Tennis Ass" in Geiselhöring

Auf die Idee zum Mittagsessen 33 Kilometer, und das ausgerechnet in eine Vereinsgaststätte, ins niederbayerische Niemandsland zu fahren, komme ich von selbst jedenfalls nicht, das dürft Ihr mir glauben.

Meine Freundin Spyridoula Kagiaoglou sagt, sie wolle, "dem Michael Jann", einem Kunden der ersten Stunde, einen geschäftlichen Besuch abstatten.

Immer mit DHL oder Hermes liefern sei ja auch nichts, denn sie lege großen Wert auf eine persönliche Betreuung. Die neue Ernte von der Peloponnes sei eingetroffen und "der Michael" habe Olivenöl bestellt. Nicht nur, dass er mit ihrem Olivenöl koche, seine Gäste könnten es in seinem Restaurant sogar für zuhause kaufen. Sie wolle ihm seine Bestellung liefern, seine Meinung als Profi zur neuen Ernte einholen und bei der Gelegenheit gleich bei ihm zu Mittag essen. Ob ich nicht Zeit und Lust hätte, sie zu begleiten?
von Robert Bock

Freitag, 27. Januar 2017

Werner Faisst lädt zur Tafelrunde nach Heilinghausen

Kurz zuckt er zusammen, als ihm bewußt wird, wen er da gerade zusammen mit der Olivenöllieferantin seines Vertrauens zu einem kulinarischen Abend in kleinem Kreis eingeladen hat ... Aber schnell fängt sich einer der meines Erachtens besten Köche des Landkreises wieder.

Die Einladung des, wie ich erfahre, als "gefürchtet" beleumundeten Restaurantkritikers von auswärts essen regensburg, hält Werner Faisst aufrecht.

Der angeblich gefürchtete Kritiker hat ihm gerade ein paar schwere Kanister Olivensaftes der neuen Ernte von der Peloponnes ins Allerheiligste seines Restaurants, in die Küche des Landgasthofs Heilinghausen geschleppt. Niedere Fron im Freundschaftsdienst der griechischen Olivenölqueen aus Tegernheim. Jeden Tag eine gute Tat, gutes Karma sammeln, und meiner alten Liebe Griechenland und seinen gebeutelten Menschen ein wenig auf die Beine helfen.

Der Herr Kritiker aus dem Internet, also. So so ... Er kümmere sich ja um derlei neumodisches Internet-Zeug wie Blogs und Facebook nicht, und verstehe im Grunde gar nicht, was das sei. Das mache die Katl, seine Tochter für ihn, sagt Werner Faisst mit seinem rollendem Allgäuer Timbre in der kräftigen, durchdringenden Stimme. Außerdem, fügt er hinzu, stehe er als alter Hase im Geschäft mittlerweile über der Meinung der schreibenden Zunft - ihm sei alleine das Urteil seiner Gäste wichtig. Zu denen suche er, so gut dies sein stressiger Küchenjob zulasse, den persönlichen Kontakt, um sich zu vergewissern, ob alles gepasst habe oder gegebebenfalls auch einmal nicht.
von Robert Bock

Freitag, 20. Januar 2017

"Beim Hanza" in Tegernheim

Bauerhofcafes sind eine charmante Institution.

"Beim Hanza" in der Wiedmannstraße 3 in Tegernheim war ich seit 2004 nicht zum ersten Mal, aber jetzt ist es Zeit, dass ich diese, den Tegernheimern über die Jahre liebgewordene Institution, einem breiteren Publikum vorstelle.

Wozu es angesichts einer Legion an Kaffeehäusern, Konditoreien und Bäckerei-Cafes ein Bauerhofcafe nötig habe, fragt da einer? Ich antworte mit den Worten des Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness, die sich die Chefin Erika Weigert zum Betriebsmotto erkoren hat: "Wer immer nur nach dem Zweck der Dinge fragt, wird ihre Schönheit nie entdecken."
von Robert Bock

Freitag, 13. Januar 2017

Entenjung im Gasthaus Steidle in Regensburg

Im Gasthof Steidle, Am Ölberg 13, in der Regensburger Altstadt bereite man original Oberpfälzer Küche zu, verkündete eine Radioreportage am Neujahrstag auf Bayern 2.

Von Enten- und Ganserljung war aus dem Munde der Wirtin und Köchin Lisa Weindl höchstselbst die Rede: alles was in oder an einer Ente oder Gans an Essbarem befinde: Herz, Magen, Leber, Kragen, Flügerl. In einer g'schmackigen handgemachten Soß' mit - selbstverständlich! - handgemachten Semmelknödeln.

Ich lag mit einem auf doppelte Größe angeschwollenen Schädel von Silvester im Bett, und war von jetzt auf gleich hellwach! Steidle-Wirt? Am Ölberg? Wie kann das sein, dass ich da noch nie zum Essen war ...?
von Robert Bock

Donnerstag, 5. Januar 2017

Im Paradiso dei Dolci in Nürnberg

Das Paradies der Süßigkeiten befindet sich in Nürnberg. Nicht gewusst? Na, dann wird es Zeit, meinen geschätzten Leserinnen und Lesern den Weg ins Paradies zu weisen ...

Paradiso dei Dolci - Pasticceria, Gelateria, Tavola Calda: so beschreibt sich dieses Sizilianische Café  in der Äußeren Laufer Gasse 24 in Nürnberg, unweit der U-Bahnstation Rathenauplatz im Nordosten der Altstadt auf seiner Website.

Wer noch nie in den Genuss kam, nach sizilianischer Art gemachte Konditoreiwaren zu geniessen, sollte dieses sympathische Café auf die Agenda eines künftigen Besuchs der Frankenmetropole setzen. Süßschnäbel dieser Welt, vertraut mir! Diabetiker werden sich dort allerdings ohne ausreichende Insulinvorräte im Handgepäck auf die letzte Reise schicken ...
von Robert Bock

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Das war's: Mein kulinarisches 2016 ...

Und wieder neigt sich ein Jahr seinem Ende zu. Erschreckt es Euch auch, wie rasch die Zeit vergeht ...?

Das Jahresende soll Anlaß sein, inne- und Rückschau zu halten auf die insgesamt 64 Artikel des Jahres 2016: Kritiken gastronomischer Betriebe, kulinarische Reisenotizen,  Winzer- und Weinportraits.

Welche Erlebnisse blieben mir beglückend in Erinnerung? Welches waren die Top-Beiträge gemessen an der Zahl der Seitenaufrufe durch Euch, liebe Leserinnen und Leser? Welche Weine und Winzer konnten mich im sich neigenden Jahr begeistern?

Kommt, begleitet mich auf eine kleinen Reise entlang meiner persönlichen Höhepunkte des Jahres 2016, lasst uns die Trüffel herauspicken ...
von Robert Bock

Montag, 26. Dezember 2016

Zum Weihnachtsmenü beim Korea-Wirt in Altenthann

Die schönste Art sich ordentlich Appetit oder gar Kohldampf zu holen und ihn in der Waldgaststätte Otterbachtal zu stillen, ist, nämliches Tal zu Fuß zu erwandern. Von Hammermühle oder Unterlichtenwald aus etwa, wo sich Einstiege in den gut beschilderten Wanderweg bieten.

Wir haben am ersten Weihnachtsfeiertag reserviert und das Wetter ist nicht dazu angetan,  einen mehrstündigen Spaziergang durch die fantastische Naturidylle zu unternehmen. Wir nehmen das Auto, halten uns nach Donaustauf Richtung Falkenstein und biegen kurz vor Altenthann Richtung Südosten auf die, in steilem Gefälle zum Talgrund führende, gut asphaltierte Straße ein, die uns nach rund einem Kilometer ans Ziel führt. Bruckhaus 1, Altenthann lautet die Adresse. Oberpfalz, weder Nord-, noch Südkorea ...

Es ist das erste Mal, dass ich im Winter hier einkehre. Das wunderschön, inmitten von Fischteichen in einem engen Kerbtal gelegene Anwesen des "Korea-Wirts", wie der Volksmund das Gasthaus nennt, offenbart bei nasskaltem Wetter völlig andere Facetten  als im Sommer. Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag werde es ein leckeres Weihnachtsmenü geben, versprach die Facebook-Präsenz des Lokals. Auf das sind wir scharf ...
von Robert Bock

Samstag, 24. Dezember 2016

Alle Jahre wieder ...


Samstag, 17. Dezember 2016

Auf ein Burger-Menü bei Twins in Regensburg

In der Donaustauferstraße 70, ausgerechnet neben einem Bestattungsinstitut, hat gegenüber der Werkseinfahrt der Domspitz-Molkerei vor ein paar Monaten ein neuer Burger-Laden aufgemacht.

Twins - Burger & Pizza heißt er, weil ihn die Zwillinge Ismail und Kerem Ayber führen.

Sie lieben Burger und Pizza. Deswegen ist die Bezeichnung "Burger-Laden" womöglich gar nicht angemessen und ich sollte dieses neue Restaurant "Burger-und-Pizza-Laden" nennen. Fehlten noch Gyros, Döner-Kebab, Wiener Schnitzel und Tandoori-Chicken und das übliche Angebot hiesiger indisch-pakistianischer Restaurants wäre komplett.

Burger und Pizza also ... Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn Gastronomen substanziell von den Speisen, die sie ihren Gästen kredenzen, begeistert sind, jedoch gilt auch für Gastronomen die uralte Marketing-Maxime, nach der der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler. Im übertragenen Sinne versteht sich, denn geht es um Gastronomie, empfiehlt es sich, explizit darauf hinzuweisen, dass es sich lediglich um eine Redewendung handelt, die man keinesfalls wörtlich nehmen darf ...
von Robert Bock

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Bei Franco Esposito im Restaurant Pizzeria Pielmühle

Nur ein zufriedener Gast sei ein zufriedenes Restaurant bringt Franco Esposito, Koch und Inhaber des Restaurant Pizzeria Pielmühle auf seiner Website die Philosophie seines Restaurants auf den Punkt.

Das Lokal feiert 30-jähriges Jubiläum in Pielmühle. Das liegt,  unmittelbar nördlich an Lappersdorf grenzend, im Norden Regensburgs, westlich des Regens gelegen.

Über den Lappersdorfer Kreisel ist es nur ein Katzensprung dorthin, aber von Steinweg aus quält man sich am bunten Haus vorbei durch eine nicht enden wollende Zone 30 in der gern geblitzt wird.

Um die dritte "30" einzubringen, habe auch ich dieses Jahr ein Jubiläum zu feiern: Im gleichen Jahr, in dem Franco Esposito sein Restaurant eröffnet hat, immatrikulierte ich mich an der Uni Regensburg. Eine Schande, resümiere ich mir nach diesem denkwürdigen Abend bei Franco Esposito: Weshalb, um alles in der Welt, habe ich in all den Jahren den Weg hierher noch nicht gefunden? Besser spät als nie ...
von Robert Bock

Freitag, 9. Dezember 2016

High Noon im Möbelhaus

Nähere man sich auf der B8 der alten Reichsstadt Regensburg von Osten her dem Lauf der Sonne folgend, so wart mir zugetragen, passiere man linkerhand, unweit des Ortsschildes, ein Häuflein mächtiger Möbelhäuser.

In einem dieser Möbelhäuser, an den Farben Blau und Gelb unschwer als schwedisches zu erkennen, könne man zu Ladenöffnungszeiten im Stile Skandinaviens speisen.

Zwar sei das Servicepersonal derart überlastet, dass man jede Menge Sitzfleisch investieren müsse, warte man darauf bei Tisch bedient zu werden, auch sei die Tischwäsche spartanisch bis inexistent, obschon im Untergeschoss Myriaden von Tischtüchern und Servietten bereitlägen, und der Weinkeller erbärmlich bestückt. Dafür aber sei für "Zukunftsmusik" durch zahllose, mehr oder weniger kompetent erzogene, quengelnde Kleinkinder gesorgt. Wer das liebe, fühle sich in diesem "Restaurant" in himmlischen Gefilden ...
von Robert Bock

Samstag, 3. Dezember 2016

Rollbratensemmel und Spinatkuchen auf dem Bogenberger Vorweihnachtsmarkt

Und plötzlich reisst der Nebel auf ... Wie zauberhaft die Sonne in bereiften Zweigen glitzert und das mächtige Kreuz auf der Kirchturmspitze der Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg gülden glimmen lässt.

Herrlicher hätte unsere Belohnung für die Mühen des Aufstiegs über den steilen Pilgerweg hinauf, weit über die weiten Ebenen des Gäubodens, nicht ausfallen können. Die Welt unter uns liegt unter einer Decke aus Watte und über dieser duftigen Decke strahlt, mit der gebremsten Kraft des frühen Dezembers, Helios mit der stahligen Bläue des Himmelszelts um die Wette. Vorweihnachtsmarkt auf dem Bogenberg im Jahre 2016. Auch heuer, wie bisher stets, ein seelenwärmendes Erlebnis ...
von Robert Bock

Mittwoch, 23. November 2016

Im Bella Tandoori in Tegernheim

Die Küche des Bella Tandoori in Tegernheim scheint mit den Wassern aller Weltmeere gewaschen und traut sich einiges zu ... Der Inhaber Dhoat Sukhwinder offeriert auf seiner enorm umfangreichen Speisenkarte eine veritable kulinarische Weltreise: Indische, italienische und deutsche Küche. Griechische und mexikanische Gerichte dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Aber Sushi vermissen wir! Nicht wirklich ...

Uns war heute nach "indisch". Nachdem mein langjähriger Favorit in der Maxstraße in der jüngeren Vergangenheit durch einen kaum nachvollziehbaren Abfall der Speisenqualität und Unfreundlichkeit im Service auffiel, zog es uns vor die Tore der Stadt nach Tegernheim. Im Vereinsheim des örtlichen Sportvereins wird seit geraumer Zeit international gekocht. Die Vorschusslorbeeren in einschlägigen Facebookgruppen klangen vielversprechend, auch wenn ich auf die Meinung einer breiten Masse mit sprachlichen Artikulationsdefiziten, die dieses Lokal hervorragend fanden, normalerweise nur im Sinn eines Kontraindikators etwas gebe. Besser, ich wäre meinem Grundsatz treu geblieben ...
von Robert Bock

Samstag, 12. November 2016

Toms Kochschule an der OTH Regensburg

Tom Rosenberger ist nicht nur glühender Fan und Sponsor des SSV Jahn Regensburg, er ist auch ein hervorragender, unglaublich vielseitiger Koch und beliebter Kochlehrer.

Kaum zu zählen sind die Kochkurse, die er in den zurückliegenden Jahren zu unterschiedlichsten Themen abgehalten hat, beeindruckend die Zahl seiner Kunden, die als "Wiederholungstäter" einem ersten, weitere Kurse folgen lassen. Es hat Gründe, weshalb sich Toms Kochschule bei Küche Aktiv in der Landshuter Straße 74 in Regensburg so erfolgreich etabliert hat.

Einer dieser Gründe ist: Tom Rosenberger will nicht nur, dass seine Kunden, die Kochkurse, Team-Building-Veranstaltungen und Genuss-Events bei ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen buchen, zufrieden sind - er strebt an, sie zu begeistern!

Um Kunden zu begeistern, bedarf es der Ermittlung ihrer Ansprüche, Wünsche, ihrer Zufrieden- und Unzufriedenheit mit dem Gebotenen. Tom ist Unternehmer, er weiß, wie wichtig das ist und ist modernen Methoden der Unternehmensführung gegenüber ebenso aufgeschlossen wie jungen Küchentrends.

So lag es meinerseits nahe, Tom Rosenberger für ein kleines Praxisprojekt meiner Allgemeinwissenschaftlichen Lehrveranstaltung "Grundlagen der Marktforschung" an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg zu begeistern ...
von Robert Bock

Donnerstag, 3. November 2016

Rotwein aus Portugal: Drei Preiskracher von Lidl im Test

"Test" ist gut gesagt: "Selbstversuch" wäre angesicht des Preises dieser drei Tröpchfen aus dem Online-Weinangebot des Discounters angebracht, denn zwei der Kandidaten aus Europas Südwesten kosteten 2,99 EUR und einer gar nur 1,99 EUR pro 0,75-Liter-Flasche.

Würde ich den Konsum derart obszön billiger Tröpfchen in durchaus schicker Aufmachung ohne Kopfschmerzen überstehen ...? Ein, zwei Schlucke - dann lieber die Planung der Küche fürs Wochenende auf in Rotwein geschmortem Rindfleisch umstellen ...? Würde ich mich gar in einen Mr. Hyde verwandeln und dem schrecklichen Schicksal des Dr. Jekyll in Robert Louis Stevensons Novelle anheimfallen...?
Man kennt das ja, als fortgeschrittener Weinfreund: Es ist reichlichst  untrinkbares Zeug in den niedrigen Preisbereichen auf dem Markt, aber man lernt eben vor allem aus eigener Erfahrung.
von Robert Bock

Sonntag, 30. Oktober 2016

Schemmann, Esterházy und Halloween-Cupcakes in Schwandorf


Einen Tag vor Halloween statten wir einer unserer erklärten Lieblingskonditoreien einen Wiederholungsbesuch ab: Julia Fischer, ihres Zeichens Konditorenmeisterin bezaubert und verwöhnt nun bald ein Jahr mit süßen Schweinereien, Kaffee und Tee vom Allerfeinsten Schwandorf und Umgebung in ihrer Zuckerpuppe.

Bis von Regensburg und von noch weiter her pilgern die Fans nach Schwandorf, um zum Beispiel eines Stückchens von Julias sensationeller Esterházy-Torte teilhaftig zu werden.

Es gibt zwei Torten und ihre Macher, für die ich bis zu 50 Kilometer Weg auf mich nehme: Die Agnes-Bernauer-Torte im Café Krönner in Straubing und die Esterházy-Torte der Zuckerpuppe in Schwandorf - eine wie die andere eine Sensation, die von Zeit zu Zeit einfach sein muss, wenn das Leben etwas Glitzer nötig hat.
von Robert Bock

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Gans oder gar nix: Im Gasthof Kellner in Gundelshausen

Reservieren sei nicht nötig, beruhigt mich der Seniorchef am Telefon. Man verfüge über derart reichlich Raum, dass an einem Sonntagmittag für zwei hungrige Gäste, die sich erst zwei Stunden vor ihrem Aufbruch ins Wirtshaus über das Wohin geeinigt hätten, stets ein Plätzchen frei sei.

Manuel Kellner sei ein ausgesprochen talentierter junger Küchenchef und verwende seit geraumer Zeit ihr Olivenöl, das unter anderem auch Anton Schmaus, Mathias Achatz und Helmut Schwögler verwenden, hatte mir meine Freundin Spyridoula verraten. Sie versteht viel vom Kochen, schließlich gibt sie selbst Kochkurse. Ihr Urteil wiegt hoch bei mir ... Zeit wird's also, sich mit eigenem Gaumen ein Bild von den Fähigkeiten des Hochgepriesenen zu verschaffen: Auf zum Gasthof Kellner nach Gundelshausen!

Gundelshausen? Where the f... ?! Nahe Kelheim, nahe Bad Abbach - wer Rennrad fährt kennt das Nest, denn es liegt am Fuße einer der forderndsten Steigungen in unserer Gegend, hinauf nach Bergmatting. Oft bin ich dort durchgeradelt, nie hielt ich an. Heut mit dem Auto, heut ist schließlich das Anhalten der Exkursion Anlaß ...
von Robert Bock

Samstag, 15. Oktober 2016

Im Degginger in Regensburg

Früher befand sich in der Regensburger Altstadt im altehrwürdigen Degginger-Haus in der Wahlenstraße die Buchhandlung Hugendubel - heute "Das Degginger": Ein Kulturprojekt der Stadt Regensburg nebst angeschlossener Gastronomie, die täglich wechselnde warme Gerichte, Barbetrieb sowie Kaffee & Kuchen bietet.
An einem Samstag im Oktober verschlug uns kalter Wind, der buntes Laub durch die Gassen wirbelte, und Lust auf eine heiße Tasse Kaffee ins Degginger. Und was wir dort erlebten, hat uns nicht nur kulinarisch gefallen ...
von Robert Bock

Samstag, 8. Oktober 2016

Brotzeit im Schmelmerhof in Rettenbach

In der der herrlichen Natur rund um Sankt Englmar lässt es sich nicht nur rund um Pröller und Predigtstuhl bis hinüber zum Hirschenstein mit seiner an klaren Tagen prächtigen Aussicht bis zu den Alpen wandern, sondern im Ortsteil Rettenbach seit nunmehr 45 Jahren auch hervorragend einkehren, essen und logieren.

Das Anwesen des Hotel Gut Schmelmerhof ist bereits zehn Generationen im Familienbesitz und seit 1971 eine gastronomische Institution, die ich seit Kindheitstagen kenne und schätze. An einem jener herrlichen Tage im späten September im zweitausendsechzehnten Jahre des Herrn - das Wetter konnte sich noch nicht auf Herbst einigen und hing dem späten Sommer nach - führte mich und meine charmante Begleitung eine lange Rundwanderung von Sankt Englmar zum Hirschenstein und retour am Schmelmerhof vorbei. Brotzeit heute nur, kein opulentes Mahl: Die Küche hat bereits den Mittagsbetrieb eingestellt, wir sind spät dran, weil wir es unterwegs nicht eilig hatten, und so stehen nur die Brotzeiten und Kaffee&Kuchen-Spezialitäten zur Wahl. Muss das von Nachteil sein ...?
von Robert Bock

Samstag, 1. Oktober 2016

Lunch im Milians in Straubing

Einen Steinwurf vom Stadtturm entfernt, in der Fraunhoferstraße 17 in Straubing gibt es ein kleines, aber feines Geschäft mit angegliederter Konditorei-Pattiserie und Küche: Milians - Küche und Kaufladen - so sein Name.

Abends und am Sonntag haben Laden und Küche geschlossen. Man hat sich auf Mittagsgäste eingerichtet und bietet neben einer ansehnlichen Auswahl an festen, täglich frisch zubereiteten Gerichten ein täglich wechselndes, preiswert kalkuliertes Tagesgericht an. Das alles wollten wir uns einmal näher ansehen und statteten dem Milians an einem sonnigen Mittwoch einen Besuch zum Lunch ab.
von Robert Bock