Samstag, 27. Mai 2017

Karpfenessen im Gasthof Winzerstube in Weimersheim

Ostern 2017 war, was das Wetter angeht, beileibe kein Highlight.

Der Wetterbericht versprach, dass zumindest der Vormittag des Ostersonntags im Norden Bayerns halbwegs trocken bleiben würde.

Was tun? Früh aus den Federn und auf nach Franken! Nein, nicht nach Bier-Franken und auch nicht nach Weinfranken - ins Grenzgebiet der beiden Getränkewelten Frankens, an den südlichöstlichen Teil der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße, eines Weinanbaugebietes, das selbst Weininteressierten relativ unbekannt ist.
Neustadt an der Aisch, ein 12.000-Seelen-Städtchen an der B8 gelegen kenne ich vom Hörensagen. Eher seiner Karpfengründe wegen ...
von Robert Bock

Mittwoch, 24. Mai 2017

Müller-Thurgau Maniacs (XII): Julia Molitor-Justen und Dr. Daniel Molitor aus Kinheim-Kindel


Wenn Sprößlinge alteingesessener Winzerfamilien heiraten, erinnert mich das entfernt an die Heiratspolitik des Hochadels vergangener Zeit. Bella gerant alii, tu felix Austria nube an der Mosel?

Nein, die Liebe führte Julia Molitor-Justen und Daniel Molitor zueinander. Sie entstammt dem Meulenhof in Erden, er dem Viermorgenhof in Kinheim-Kindel. Beide Ortschaften trennt nur die Gemeinde Lösnich, die gemeinsame Qualitätsphilosophie verbindet die beiden Traditionsweingüter.

Kinheim zählt rund 800 Einwohner und liegt an der linken Seite der Mittelmosel auf Höhe des Mosel-Flusskilometers 116. Aus der Vogelschau, grob gesagt, etwa auf halber Strecke einer gedachten Linie, die Trier und Koblenz verbindet. Die Gemeinde ist geprägt von Weinbau und Tourismus. Auf circa 120 ha Rebfläche gedeihen Weine in den Einzellagen Rosenberg, Hubertuslay und Römerhang. Alle drei Weinlagen gehören zur Großlage Schwarzlay und zum Bereich Bernkastel des Anbaugebietes Mosel ...
von Robert Bock

Montag, 22. Mai 2017

Verkostungsnotiz (13): 2016er Rotling Kabinett halbtrocken | Weingut von der Tann | Iphofen | Franken

2016er Rotling Kabinett halbtrocken | Weingut von der Tann | Iphofen | Franken
11% Alc. | RZ 17,1g/L | GS 6,5g/L


"Ein Rotling ist ein Wein, der aus einem Verschnitt von roten und weißen Trauben bereitet wird. Diese dürfen beim Verschnitt bereits eingemaischt sein, müssen aber zusammen gekeltert werden.

Er ähnelt farblich dem nur aus roten Trauben gekelterten Roséwein und wird fälschlicherweise oft mit diesem gleichgesetzt. Besonders häufig ist Rotling in den deutschen Weinbaugebieten Württemberg, Baden, Franken und Sachsen sowie den Landweinbaugebieten Regensburg und Bayerischer Bodensee zu finden. Der Rotling hat seinen Ursprung in Sachsen, wo er als Schieler bezeichnet wird, eine lautliche Variante von Schillerwein wegen seiner schillernden Farbe (ursprünglich zu schielen). In Franken wird oft Müller-Thurgau als Weißweinsorte verwendet." (Wikipedia)

Im Glas (Gabriel): Lachsrot, deutliche Schlierenbildung am Kelch
Nase: Erdbeeren, rote Mirabellen
Zunge&Gaumen: Erbeerjoghurt, Apfel, frisch, prickelnd feinperlig moussierend

Fazit ...
von Robert Bock

Samstag, 20. Mai 2017

Im Landgasthof Birnthaler in Krachenhausen

Vor 13 Uhr sei leider kein Platz für zwei Leut im Haus mehr frei, bedauert am anderen Ende der Leitung Georgine Birnthaler. Sie ist die Chefin des Landgasthofs im Heitzenhofener Weg 13 in Krachenhausen bei Kallmünz, der ihren Familiennamen trägt.

Zwar ist heute der 1. Mai, aber der Wetterbericht droht ab dem frühen Nachmittag mit Regen. Auf einen Platz auf der Terrasse getrauen sich meine charmante Begleiterin und ich uns deshalb nicht einzulassen.

Den Hörer in der Hand taxiere ich lautlos meine Chancen um 13 Uhr noch einer Portion Schweinshaxn, Spanferkel oder Ente teilhaftig zu werden, stürze mich dann aber Hals über Kopf ins Abenteuer und bitte Frau Birnthaler einen Tisch für diese Uhrzeit freizuhalten ...
von Robert Bock

Donnerstag, 18. Mai 2017

Verkostungsnotiz (12): 2016er Acolon QbA | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken (Steigerwald)

2016er Acolon QbA | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken (Steigerwald)
13,5% Alc.


Der vorliegende Wein stellt meine persönliche Acolon-Premiere dar. Skeptisch war ich, wie ich es relativ neuen Züchtungen gegenüber regelmäßig bin. Der Wein der Familie Dürr aus dem fränkischen Bullenheim hat mich jedoch unterm Strich positiv überrascht.

Im Glas: (Gabriel):  Dunkelrot, Brombeere - fast Schwarz; zähe Kirchenfenster, dicht, extraktreich

Nase: Schwarze Johannisbeere, Schwarze Kirschen, Nelken, Stangenpfeffer, Piment, Lorbeerblatt - enorme Würze!

Zunge & Gaumen: Runde, süße Frucht bei prägnanter Säure, füllig, mollig, sehr süffig, jedoch im Abgang recht kurz.

Fazit ...
von Robert Bock

Mittwoch, 17. Mai 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (XI): Martin und Stefan Pichler aus Krems


Martin und Stefan Pichler gebührt die Ehre, als erste Österreicher Aufnahme in den Kreis der Müller-Thurgau-Maniacs Aufnahme zu finden.

In Niederösterreich, genauer gesagt in Krems an der Donau sind die Brüder daheim. Dort, 70 Kilometer westlich von Wien, am Eingang zum Weinanbaugebeit Kremstal und unmittelbar östlich angrenzend an die berühmte Wachau, bauen die Juniorchefs des in dritter Generation im Familienbesitz befindlichen Weinbaubetriebs Weinbau Pichler im Mitterweg 46 im rund 25.000 Einwohner zählenden Krems Wein und Obst an, was das angeht, vor allem Marillen am Fuße des Göttweigers.

Opa Erich Pichler sen. begründete im Jahr 1984 die Pichler'sche Weinbauerndynastie, sein Vater Erich jun. und Anna führen den Betrieb fort und ihre Söhne Stefan und Martin stehen in Weinberg und Keller längst ihren Mann und sind mittlerweile reif, den Stab zu übernehmen. Die vierte Generation steht mit Stefans und Evelyns Sohn Andreas seit 2016 in den Startlöchern.
von Robert Bock

Sonntag, 14. Mai 2017

Verkostungsnotiz (11): Big Bang White & Big Bang Pink | Deutscher Wein | Big Bang Winemaking GmbH | Bullenheim | Franken


Wie? Was? WEIN?!? Jawohl: 100% Wein 100% Vegan und 100% Naturtrüb. Geiler Wein aus Bullenheim!

So verspricht es dieses gegen den Strich gebürstete Produkt vier junger Leute aus dem Mittelfränkischen Weinparadies, der dem Steigerwald als Weinbauregion zurechnet. Julia Dürr-Döppert, Markus Meier und Lukas Schmidt sind Jungwinzer, die dabei sind, die Familienbetriebe zu entern. Der vierte im Bunde heißt Sayed Barsim und ist Sommelier.

Entsprungen ist die Idee des Quartetts einem Schülerprojekt von 20 Meister-und Technikern für Weinbau und Önologie an der bayerischen Landesanstalt für Wein-und Gartenbau in Veitshöchheim - nun wollen sie neue Marktsegmente für Wein begeistern.

Nichts ist 13,8 Milliarden Jahre nach dem Urknall an den Big-Bang-Weinen so, wie man es gewohnt ist - mit Ausnahme des Weins. Zylindrische 250 ml Flaschen - oder sollte man Flacons dazu sagen? -, die die Macher als "Rettungskapseln" bezeichnen, grelle Etiketten und ein griffiger junger Claim:
"Take it! Shake it! Drink it! - Das Schütteln aktiviert die Rettungskapsel. Unkomplizierter Genuss - ganz ohne Glas. Big Bang - die lässige Art Wein zu trinken."
von Robert Bock

Samstag, 13. Mai 2017

In der Weinstube zum Vogelherd in Kruckenberg

Das Wort "Weinstube" verströmt für mich subtile Erotik.

An warmen Tagen in lauschigem Schatten sitzen, gut temperierten hauseigenen Wein schlürfen und dazu eine deftige Mahlzeit ... So läßt sich's aushalten.

Man muss als Regensburger dazu nicht ungebdingt nach Mainfranken oder Österreich fahren, es geht auch um die Ecke: In vielen Orten entlang der Donau siedeln am Fuße der Hänge nördlich des Stromes, die früher das Kernland des Baierwein-Gebietes bildeten, Weinstuben mit eigenem und/oder zugekauftem heimischem und auswärtigem Wein. Winzer, Bach a.d. Donau und Kruckenberg, um die bedeutendsten zu nennen.

Die Weinstube zum Vogelherd in Kruckenberg habe ich in der Vergangenheit bereits zweimal besucht. An einem mit 24 Grad sehr warmen frühen Sonntag im April kehren meine charmante Begleiterin und ich nach sechs Kilometer Schlenderns entlang der Krone des Donaudammes hier ein, um uns für den Rückweg zu stärken ...
von Robert Bock

Donnerstag, 11. Mai 2017

Müller-Thurgau Maniacs (X): Steffen von der Tann aus Iphofen

Das Weingut von der Tann in Iphofen am Rande des Steigerwaldes in Franken hat nunmehr zwei Träger des Ehrentitels "Müller-Thurgau-Maniac" aufzuweisen, denn die Partnerin von Steffen von der Tann, Maggie Schauner, hat im vergangenen Jahr mit ihrem Premieren-Müller-Thurgau ein Tröpfchen auf die Flasche gezogen, das mir enorm imponiert hat.

Die Verleihung des Ehrentitels an seine Freundin habe keineswegs an seinem Ego gekratzt, sagt Steffen, eher habe es sein Selbstwertgefühl gestärkt, denn schließlich habe seine Maggie viel von ihm gelernt.

Trotzdem wirft er nun ein Jahr nach ihrem Erfolg den Hut in den Ring und bewirbt sich seinerseits mit zwei ziemlich unterschiedlich konzipierten Müller-Thurgau-Weinen um die Aufnahme in die Walhalla der Müller-Thurgau-Winzer ...
von Robert Bock

Dienstag, 9. Mai 2017

Besondere Biere (I): Helles Lagerbier "12,5" | Dietl Bräu 2016 | Hunderdorf | Niederbayern

Warum immer nur Wein verkosten und die Eindrücke schriftlich niederlegen?

Weil Biere für gewöhnlich austauschbar, flach und belanglos schmecken? Weil ihr Zweck, im Gegensatz zum Wein, für die gefühlte Mehrheit seiner Konsumenten in erster Linie darin zu bestehen scheint, den Durst zu löschen und in einem Zug einen gepflegten Rausch herbeizuführen ...?

Nein, mittlerweile entdecken viele winzige ("Mikrobrauereien") aber auch mittelgroße Brauereien das Thema "Bier-Genuss" und "Kennerschaft" und beschreiten, zum Beispiel mit exotischen Hopfensorten, Wege fernab der sämtlicher Ecken und Kanten beraubten Biere des Mainstreams der kulinarisch meist recht belanglosen Industriebiere.

Craft Biere füllen die Regale gut sortierter Getränkehändler, man trinkt solche Biere stilecht aus eigens hierfür optimierten Gläsern, die die teils überraschenden Aromen solcher Bier-Unikate in voller Pracht zur Geltung bringen. Bier in dieser Form und mit diesem Anspruch produziert, überzeugt auch mich, den eingefleischten Weinliebhaber, der nur gelegentlich zur Hopfenblütenkaltschale greift ...
von Robert Bock

Montag, 8. Mai 2017

Verkostungsnotiz (10): 2014er Cuvée Theod'or trocken | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz


2014er Cuvée Theod'or trocken | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Diese Rotweincuvée aus Sankt Laurent, Spätburgunder und Cabernet Sauvignon lag für 12 Monate in kleinen Eichen- und Kastanienholzfässern (Barrique).
Sein Name ehrt Theodor Schmurr. Herr Schmurr arbeitet seit 65 Jahren bei Familie Kuntz und, obwohl bereits 85 Lenze jung, steht nach wie vor im Weinberg seinen Mann. Wer mehr über diesen Haudegen des Pfälzer Weins erfahren will, der klicke HIER.

Im Glas ( Spiegelau Bordeauxkelch): Dunkelrot, dicht, zäh vom Kelch fließend.

In der Nase: Kirschen, rote Beerenfrüchte, schwarze Johannisbeeren, Piment, Pfeffer, Leder

An Zunge & Gaumen: Weiche Tannine, stoffig, Sauerkirsche, Süßkirsche, Portwein, dezente Holznoten, Vanille, Nelken.

Fazit ...
von Robert Bock

Samstag, 6. Mai 2017

Im Estiatório Hallerschloss in Nürnberg

Seit 1979 betreiben Nikos Maniadakis und seine Familie in der Herbartstraße 71 in Nürnberg keine Taverne (tavérna), sondern etwas Besseres, nämlich ein Restaurant (estiatório) namens Hallerschloss.

Besteht ein Gastronomiebetrieb seit stolzen 38 Jahren, wird das seine Gründe haben, mutmaße ich und setze das Hallerschloss auf die Agenda meiner Suche nach einem "Griechen", der in Deutschland seinen Gästen authentische griechische Küche und keine mittelmäßige, germanisierte Touristenfallenverpflegung auftischt. Insidertipps seitens einer Nürnberger Restaurantkritik-Gruppe auf Facebook lieferten mir zudem Anlaß zu Optimismus ...

Die Website des Restaurants  verspricht, Familie Maniadakis serviere ihren Gästen "Spezialitäten der kretischen und griechischen Küche", die "täglich frisch" von ihr zubereitet würden. "Komm hungrig. Geh glücklich", so der Claim auf dessen Botschaft ich mich naiv wie hoffnungsfroh einlasse ...
von Robert Bock

Donnerstag, 4. Mai 2017

Verkostungsnotiz (9): 2016er Scheurebe trocken QbA | Bullenheimer Paradies | Weinbau Dürr | Bullenheim | Franken

2016er Scheurebe trocken QbA | Bullenheimer Paradies | Weinbau Dürr | Ippesheim (Bullenheim) | Franken (Steigerwald)

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Hellgelb, klar

In der Nase: Zitrusfrüchte, unreife Ananas, Honigmelone, weiße Johannisbeeren, Zitronenmelisse

An Zunge & Gaumen: Zitrusfrüchte, Grapefruitschale, grüner Apfel, Blutorange, gelbe Mirabellen, Maracuja | dezentes Moussieren, leicht und elegant, frisch und mineralisch

Fazit ...
von Robert Bock

Dienstag, 2. Mai 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (IX): Rainer Zang aus Nordheim am Main

Ich war mir nicht mehr sicher, drum hab ich nachgeschaut: Zwölf Jahre sind es mittlerweile her, da habe ich in Nordheim am Main einen Kurzurlaub verbracht.

Ich erinnere mich langer Läufe im Morgengrauen durch legendäre Lagen der Weininsel an der Mainschleife bei Volkach: Nordheimer Vögelein und Kreuzberg, Sommeracher Katzenkopf, Engelsberg und Rosengarten. Musik in den Ohren vieler Weinliebhaber und -kenner.

Das Maindreieck ist reich an legendären Weinlagen. Hier an der Mainschleife drängen sie sich dicht an dicht. Gleich gegenüber beispielsweise, am Nordufer des Mains der Escherndorfer Lump: Welch imposanter Weinberg, welch große Rieslinge und Silvaner an diesem steilen Hang gedeihen!

Dass ich damals Rainer Zangs Weingut besucht habe, halte ich für unwahrscheinlich. Zumindest erinnere ich mich dessen nicht. Und ich würde mich dessen bestimmt erinnern, denn Rainer Zang und seine Weine ragen aus dem Mainstream der Massenweine wie Felsen aus lebhafter Brandung.

So anachronistisch seine Philosophie auf den ersten Blick anmutet, so zukunftsweisend ist sie. Er setzte bereits auf "Naturweine", die in Spontanvergärung und langer Maischestandzeit zum Leben erwachen, da führte hierzulande kaum jemand den heute wohlfeilen Modebegriff "Orange-Wine" im Munde.
von Robert Bock

Sonntag, 30. April 2017

Brotzeit beim Kneißl in Wenzenbach

Endlich, endlich bequemt sich dieser verregnete April dazu in den Frühlingsmodus zu schalten! Raus aus der Bude ist das Motto dieses Sonntags vor dem 1. Mai, hinaus, hinaus an den Busen von Mutter Natur!

Ich mag den Radweg von Regensburg nach Falkenstein der auf einer alten Bahntrasse eingerichet wurde. Es gibt ein paar sehr, sehr schöne wanderbare Abschnitte die durch nahezu unberührte Natur führen und herrliche Aus- und Einblicke in Flora und Fauna entlang des idyllisch mäandrierenden, gluckernden Wenzenbachs schenken.

Von Wenzenbach nach Hauzendorf und retour zum Beispiel macht das Wandern oder Spazieren auf völlig unproblematischem Untergrund große Freude. Auch, weil sicher ist, dass man am Ende der Tour nach nicht ganz 20 Kilometern beim Kneißl in Wenzenbach Durst und Hunger auf gepflegte Weise stillen können wird.
von Robert Bock

Samstag, 29. April 2017

Verkostungsnotiz (8): 2015er Sankt Laurent trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2015er Sankt Laurent trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Der Sankt Laurent zählt zu den hocharomatischen Varietäten der Burgunderfamilie. Man vermutet, dass er aus Niederösterreich stammt und in Österreich ist er nach wie vor weit verbreitet. In Deutschland findet er sich heute vor allem in der Pfalz und in Rheinhessen und war ursprünglich Bestandteil des Gemischten Satzes.

Im Glas (Spiegelau Authentis Burgunderkelch): Rubin- bis Granatrot mit violetten Reflexen.
In der Nase: Erbeeren, Erdbeerkonfitüre, Sauerkirsche, dunkelrote Campino-Bonbons
An Zunge & Gaumen: Kaum Tannine, schwarzer Pfeffer, Kirschen, Sherry

Fazit ...
von Robert Bock

Freitag, 28. April 2017

Beim "Godfather of Spanferkelhaxn" in Steinsberg

Steinsberg ist ein Ortsteil von Regenstauf, ein paar Autominuten nördlich von Regensburg gelegen, und so klein, dass kein eigenständiger Wikipedia-Eintrag existiert. Trotzdem serviert man dort am Sonntag ein hervorragendes Mittagessen.

In der Waldschänke Pilz, Reiterberg 3, 93128 Regenstauf kocht ein "junger Wilder" der nationalen Kochgarde aus dem Kreis um die Spitzenköche Stefan Marquard (Sernekoch und TV-Star; Schwager von Helmut Schwögler), Lucki Maurer (Hohepriester der Fleischzubereitung "Nose to Tail") und Wolfgang Müller (hochdekorierter Sternekoch und Kochbuchautor).

Johann "Hans" Pilz heißt der Bursche. Seine Ausbildung hat er im Restaurant des Regensburger Kolpinghauses absolviert und bekocht seit einigen Jahren auf zahlreichen Events in ganz Deutschland mit den Brigaden der Stars der Szene ein anspruchsvolles Publikum, wenn er nicht gerade das Gasthaus der Familie in Steinsberg managed.
von Robert Bock

Mittwoch, 26. April 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (VIII): Angelina Schmücker aus Essenheim

Foto: Angelina Schmücker
Im Ruhrgebiet sei sie aufgewachsen, schreibt die 29 Jahre junge Angelina Schmücker auf ihrer Webseite, aber als Jugendliche habe es sie mit ihren Eltern nach Rheinhessen verschlagen. Bis dahin habe sie weder gewußt, wie Wein hergestellt wird, noch, dass es so etwas wie Weinreben gibt.
In Rheinhessen angekommen, habe sie rasch die rheinhessische Lebensart lieben gelernt: Herzlich, offen, immer etwas Gutes zum Essen und mindestens einen Schoppen auf den Tisch. Aber Winzerin zu werden ...? Auf diese Idee wäre sie damals nie und nimmer gekommen.
So absolvierte Angelina Schmücker zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau und half nebenbei, wie schon während ihrer Schulzeit, einem befreundeten Winzer im Weinberg. Dass es auch möglich ist, ohne einen eigenen Familienbetrieb im Rücken, den Beruf des Winzers zu erlernen, war ihr damals nicht bewußt, jedoch stand für die junge Frau eines fest: Das ist meinTraumberuf! 
von Robert Bock

Montag, 24. April 2017

Verkostungsnotiz (7): 2016er Müller-Thurgau QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2016er Müller-Thurgau QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): zartgelb, transparent
In der Nase: Wuchtige gelbe Früchte, Hollerblüten, Ananas, weiße Gummibärchen, frisch, animierend
An Zunge und Gaumen: Frisch, elegant , zartes Moussieren, deutlich Restzucker, der aber durch ausreichend Säure elegant austariert wird | kandierte Ananas, Hollerblütensirup, Williams-Christ-Birne.

Fazit ...
von Robert Bock ...

Freitag, 21. April 2017

TONI'S by WENISCH - Straubings neues "Genusswohnzimmer"

Wer die Eröffnung seines neuen Lokals in der wohlhabenden Gäubodenstadt standesgemäß feiern will, kommt nicht um ein Abschlußfeuerwerk herum. So auch nicht Familie Wenisch am gestrigen Abend.

Hoch stiegen die Raketen in den Himmel einer sternklaren Nacht und erleuchteten das schmucke Anwesen in der Inneren Passauer Straße 59, das seit gestern Straubing um einen gastronomischen Höhepunkt erweitert. Er wird Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt hinaus entwickeln.

Sicher, die Zukunft ist ungewiß, doch glaube ich mir den Konjunktiv in diesem Fall verbieten zu können, denn jemand, der große Teile seiner Kindheit und Jugend in Straubing verbracht hat, dem ist der Name Wenisch stets ein klangvoller Begleiter.

Gerne erinnere ich mich, dass meine Mutter mich Anfang der 1980er Jahre mit dem Radl zur Metzgerei Wenisch schickte, um Weißwürscht zu holen, wenn wir Besuch hatten: "Für die Gäste nur das Beste, und die besten Weißwürscht der Stadt hat der Wenisch!"

Meine Mutter versteht viel von gutem Essen, auch, dass selbst eine Wenisch-Weißwurscht das Schicksal aller Weißwürscht dieser Welt teilt, dass sie nämlich ohne Senf aus Regensburg im Grunde ungenießbar ist ...
von Robert Bock

Mittwoch, 19. April 2017

Müller-Thurgau-Maniacs (VII): Johannes Deppisch aus Erlenbach bei Marktheidenfeld

Johannes Deppisch führt die Privatkellerei Deppisch in Erlenbach bei Marktheidenfeld in mittlerweile fünfter Generation.

140 Jahre Weingutgeschichte: Tradition kann eine Last sein, aber auch beflügeln. Theo Deppisch hat vor einigen Jahren die Verantwortung in des Sohnes Hände gelegt und der prägt seither die Politik des Traditionsbetriebs und die Stilistik seiner Weine.

Diese seien, in seinen Worten ausgedrückt, markant, bodenständig und verfügten über individuelle Persönlichkeit. Jahr für Jahr strebe er an, dass Wein für Wein bei ausgeprägter Fruchtigkeit die typischen Merkmale von Jahrgang, Rebsorte und Lage wiedergebe.

Tradition bedeutet für Johannes Deppisch nicht das Bewahren der Asche, sondern die Flamme am Lodern zu halten. In diesem Sinne lebt er Innovation, ohne die Wurzeln der großen Tradition seines Weingutes zu kappen.

Ob sich diese Philosophie auch in dem Rivaner spiegelt, von dem in diesem Feature die Rede sein soll ...?
von Robert Bock

Dienstag, 18. April 2017

Verkostungsnotiz (6): 2015er Blauer Portugieser QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2015er Blauer Portugieser QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz (1/12)

Im Glas (Spiegelau Authentis Bordeauxkelch): helles (Sauer-)Kirschrot | ausgeprägte Schlierenbildung am Kelch | dicht
In der Nase: Kirschen | Marzipan | reife Preisselbeeren | Zitronenmelisse
Am Gaumen: Kirschen (Sauerkirsche bei 8 Grad, Kornellkirsche bei 16 Grad - dann auch erwartungsgemäß deutlich mehr und komplexere Frucht: Cranberries, Bittermandeln | Schwarze Johannisbeeren

Fazit ...
von Robert Bock

Samstag, 15. April 2017

Verkostungsnotiz (5): 2016er Gelber Muskateller feinherb QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2016er Gelber Muskateller feinherb QbA Gutswein | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz


Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Zartgelb, wässrig.

In der Nase: Aprikose, Mirabelle, Jasminblüten.

An Zunge & Gaumen: Aprikosen, Quitte, Mirabellen, Zitrusfrüchte, braune kernlose Weintrauben, weiße Blüten.

Fazit ...
von Robert Bock ...

Freitag, 14. April 2017

Karfreitags beim Kellner in Gundelshausen

Karfreitag - Fleischkarenz aus Tradition in Bayern. Wohin am Gedenktag der Kreuzigung Christi?

Unsere Wahl fällt einmal mehr auf den Gasthof Kellner in Gundelshausen, einem Ortsteil des niederbayerischen Kelheim.

Manuel Kellner, der junge Küchenchef versteht sein Handwerk, das Lokal ist groß genug, dass man auch ohne vorherige Reservierung gute Chancen hat, einen Platz zu ergattern. Außerdem kocht er mit dem meiner Meinung nach besten Olivenöl der Welt. Und das produziert für ihn in Griechenland seine Lieferantin aus Tegernheim mit der ich heute hier zu Mittag speise.
von Robert Bock

Donnerstag, 13. April 2017

Verkostungsnotiz (4): 2016er Grauer Burgunder "Lösskindl" trocken | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2016er Impflinger Grauer Burgunder "Lösskindl" trocken | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch): Zartgelb, klar

In der Nase: reife Birne, kandierte Ananas, Aprikose, Holunderblüten

An Zunge & Gaumen: Boskopäpfel, Grapefruit, Zitrone. Später hinzukommend: Grapefruitschale, grüne Bananen

Fazit ...
von Robert Bock

Mittwoch, 12. April 2017

Pasta fatta in casa à la Davide di Lorenzis

Familie di Lorenzis hat sich sehr über meinen jüngsten Bericht über ihr Lokal, die Pizzeria da Carmine in der Isarstraße 68 in Regensburg, gefreut.

Davide di Lorenzis kontaktiert mich, um sich für die Kritik zu bedanken, meint, es sei schade, dass Signora und ich seine hausgemachten Pasta nicht probiert hätten und läd die Signora und mich kurzerhand ein, sie bei Gelegenheit als Gast des Hauses kennenzulernen.

Wer Italiener kennt, weiß, es käme einer Beleidigung gleich, schlüge man so eine Einladung aus. Ausdrücklich sei es aber sein Wunsch, ich solle darüber nicht schreiben!

Nun spiele ich jedoch - im Interesse der Glaubwürdigkeit meiner Kritiken und aller Kritisierten - stets mit offenen Karten: Nehme ich eine Einladung an, schreibe ich auch darüber und der Einladende läßt sich darauf ein, dass ich gnadenlos ehrlich sein werde - Einladung hin oder her. Das stelle ich stets vorab klar und so halte ich das - im Unterschied zu anderen Restaurantkritikern und Bloggern - grundsätzlich. Davide di Lorenzis weiß, was seine Küche kann und hat mit diesem Gentlemen's Agreement keinerlei Problem.

Na denn, also Pasta fatta in casa in der Pizzeria da Carmine ... Wenn der gute Davide so stolz auf seine hausgemachten Nudeln ist, dass er darauf besteht, ich müsse sie probieren, dann opfere ich mich und das gerne ...
von Robert Bock

Sonntag, 9. April 2017

Verkostungsnotiz (3): 2014er Dornfelder trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

2014er Dornfelder trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Bordeauxkelch): Dunkelrot, violette Reflexe, zähe Schlieren am Kelch
In der Nase: Reife Brombeere, Rumtopf-Erdbeeren, Vanille, Schwarze Johannisbeeren
An Zunge und Gaumen: Brombeeren, Erdbeerkonfitüre, Pflaumenmus/Rübenkraut, rappig-phenolische Noten, Lakritz, Zimt, Vanille, Bittermandel | weiche Tannine, vergleichsweise langer Nachhall für einen Dornfelder
Fazit: ...
von Robert Bock

Freitag, 7. April 2017

Im Brauereigasthof Goss zu Deuerling

"Früh müssen wir dort erscheinen, wenn wir an einem Sonntagmittag ohne Reservierung einen Platz ergattern wollen!" --- "Aber schon um 11 Uhr? Das ist nicht dein Ernst ...?" --- "Und ob das mein Ernst ist, wirst schon sehen!"

Gut, dass ich darauf bestanden habe, eine Stunde vor Mittag in der Gaststätte der Brauerei Goss in Deuerling aufzukreuzen: Gerade noch zwei Plätze hatte man für uns und wären wir nur eine halbe Stunde später eingetrudelt, hätte es obendrein kein Schäuferl mehr gegeben. Das wäre jammerschade gewesen. Schaut Euch dieses Prachtexemplar von Schweineschulter nur an!

Dabei war dieses Schäuferl nicht einmal das kulinarische Highlight unseres Sonntagmittags im schönen Tal der Schwarzen Laber ...
von Robert Bock

Dienstag, 4. April 2017

Verkostungsnotiz (2): 2015er Regent trocken | F.&H. Merkl | Oberwinzer, Regensburg | Baierwein

2015er Regent trocken | F.&H. Merkl | Oberwinzer, Regensburg | Baierwein

Im Glas (Spiegelau Authentis Bordeauxkelch): Tiefes, fast schwarzes Violett, dicht.
In der Nase: Rote Früchte, Piment, Pfeffer, Nelken
An Zunge und Gaumen: Sauerkirschen, Kakao, Tonkabohne, unreife Walnüsse
Fazit ...?
von Robert Bock

Montag, 3. April 2017

Verkostungsnotiz (1): 2015er Sauvignon Blanc trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Auf vielfältig geäußerten Wunsch seitens meiner Leserschaft möchte ich dem Thema Wein künftig wieder etwas mehr Platz einräumen und gelegentlich Verkostungsnotizen zu Weinen an dieser Stelle publizieren, die ich Gelegenheit hatte, zu probieren. Wie immer gilt: Geschmack ist subjektiv.

2015er Sauvignon Blanc trocken QbA | Weingut Kuntz | Impflingen | Pfalz

Im Glas (Spiegelau Authentis Weißweinkelch und Bordeauxkelch): zartgelb, transparent. Mäßige Dichte und Schlierenbildung
von Robert Bock

Freitag, 31. März 2017

Im Hotel & SPA Reibener Hof in Konzell

Josef Schegerer ist mit Leib und Seele Hotelier. Rund eine Dreiviertelstunde Fahrt von Regensburg entfernt führen er und seine Frau Susanne in Reiben 1, 94357 Konzell im Bayerischen Wald, den Reibener Hof, ein kleines, aber feines hochmodern ausgestattetes Wellness-Hotel der 4-Sterne-Kategorie mit großzügigem SPA-Bereich.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, einen Batzen Geld in die Hand zu nehmen, um seinen Traum kompromisslos zu leben. Hager, braungebrannt und durchtrainiert begegnet mir Josef Schegerer. Er ist Läufer, sein Blick ist wach seine Freundlichkeit kommt von Herzen.

Er sei ein begeisterter Leser meines Blogs, so schrieb er mich eines Tages an, und wünsche sich, ich publizierte auch einmal eine so schöne Geschichte über sein Hotelrestaurant. Gerne würde er mich und meine charmante Begleiterin deswegen in den Reibener Hof einladen.

Schöne Geschichte?! "Gefälligkeitsgutachten" verfertige ich keine, antwortete ich. Wenn das sein Ansinnen sei, müsse ich ihn leider enttäuschen. Nur unter der Bedingung, dass ich erstens offen erwähnen würde, dass ich eingeladen wurde und zweitens, dass der Schuss auch nach hinten losgehen könne, wenn mich die Küche nicht überzeuge, komme so ein Deal für mich in Frage ...
von Robert Bock

Mittwoch, 29. März 2017

Ein Wiedersehen mit dem Goldenen Krug in Sengkofen

Kinder, wie die Zeit vergeht! Am 15. Juni 2015 nahm von hier aus für auswärts essen regensburg alles seinen Lauf:

Der allererste Blogpost entführte meine damals noch ziemlich überschaubare Leserschaft nach Sengkofen ins Gasthaus Zum Goldenen Krug

Damals schwang Christian Braun dort noch das Szepter und er tat das hervorragend. Großartige Küche bot Familie Braun - ob die beiden neuen Inhaber und Küchenchefs Peter Grasmeier und Benjamin Staudigl Brauns Niveau toppen können?

Seit Mai 2016 führen sie gemeinsam den Goldenen Krug und an der Stilistik der Küche hat sich nach Studium der Speisekarte offensichtlich wenig geändert. Einerseits solide Wirtshaus- und Biergartenküche mit Schweinsbraten und Obatzda, andererseits internationale Cross-Over-Küche, die verrät, das die beiden Küchenmeister ihren Beruf von der Pike auf gelernt haben. Elegantes Essen in bayerischer Gemütlichkeit verspricht der Claim der Website. Wir wagen die Probe aufs Exempel.
von Robert Bock

Freitag, 24. März 2017

Im griechischen Restaurant eleon in Nürnberg

Wer mich regelmäßig liest weiß, dass ich kein Fan der griechischen Restaurants im Raum Regensburg bin. Und das ist freundlich umschrieben ...

Meiner Meinung nach offerieren sie  - von wenigen Einsprengseln auf der ein oder anderen Karte abgesehen - keine authentische griechische Küche, sondern Essbares, das mit dem Begriff germanisierter Touristenfraß  hinreichend präzise klassifiziert ist.

Zudem wird - hier mehr, dort weniger - schamlos zu Fertigware aus Glas, Eimer und Dose gegriffen. So verzehrt der zahlende Gast mehr eine Karikatur griechischer Küche, statt den kulinarischen Erlebnissen auf dem hohem Niveau teilhaftig zu werden, die Hellas' Tavernen bieten, sofern es solche sind, in denen auch die Einheimschen verkehren.
von Robert Bock

Freitag, 17. März 2017

Schlachtschüssel im Gasthof Kellner in Gundelshausen

Faschingsdienstag 2017. Schon vor Beginn der Fastenzeit will ich mir zum Mittagessen einen "leichten Snack" gönnen ... Vielleicht einen bairischen Antipasti-Teller? Nein, nicht so ein schräg abgesägtes Holzbrettl mit den immergleichen bairischen Miniaturspezialitäten drauf für die Münchner Bussi-Bussi-Adabeis und's Zuagroastngsindl. Von einer Schlachtschüssel soll die Rede sein. Doch wohin ...?

Da sticht mir beim Stöbern auf den Webseiten der Lokale, die ich im vergangenen Jahr besucht habe, das Dienstagsangebot des Gasthofs Kellner in Gundelshausen bei Kelheim ins Auge:

Schlachtschüssel aus eigener Schlachterei. Von September bis April Mittag und Abend. Hausgemachte Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch und Sauerkraut dazu wahlweise mit Bröselschmarrn oder Bratkartoffeln zum Preis von 6,50 €. Na, also: da isser ja, mein Antipasti-Teller!

Alea iacta est  - schon vor Überschreiten des Rubicon - in unserem Falle der Donau. Im Herbst war ich erstmals hier zu Gast. Damals gab's Gans oder gar nix. Vorzüglich! Erinnert Ihr Euch an den ausführlichen Bericht? Falls nicht: KLICK!
von Robert Bock

Mittwoch, 15. März 2017

Der Hartl Sepp aus Straßkirchen und sein geiles Holzofenbrot

Ein Ausflug ins niederbairische Straßkirchen bescherte mir unverhofft eine kulinarische Erfahrung, die sich so recht zwar nicht ins übliche Genre meiner Gastronomiekritiken fügt, von der ich aber trotzdem berichte, weil mich mein Herz dazu drängt.

Ein junger Mann - ein griabiger, wie man hier sagt - backt in seinem Garten in der Jahnstraße 9a neben seinem Gartenhäuschen, das als Verkaufsstand dient, in einem riesigen Holzofen, der auf einem Anhänger steht, hinreissendes Brot:

Sauerteig, Vollkornmehl aus dem Gäuboden, Weizen, Dinkel, Roggen, helles Brot, dunkles Brot, mit Gewürzen und auch ohne. Ein jedes, das ich probieren durfte eine Schau. Würde ich regelmäßig Brot essen, ich würde nur noch dieses wollen und ich muss Euch dringend raten, es selbst einmal vor Ort zu probieren ...
von Robert Bock

Samstag, 11. März 2017

Auf einen Burger ins KZ

Gerade stelle ich mir Eure Reaktion auf den Titel dieses Artikels vor:  O Schreck! Schnappatmung? Empörung ...?

Ja, es ist wahr: Flappsig formuliert, war ich Burger-Essen im Konzentrationslager. 

Präzise: Im "Museumscafé" der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg unweit Weiden und Neustadt a.d.Waldnaab.

Das Café ist im ehemaligen Casino der SS untergebracht. Ausgerechnet ... Blickt man durch die Front der Südfenster oder sitzt auf der Terrasse des Lokals, schweift der Blick über die SS-Kommandantur und den Appellplatz, der sich zwischen der Lagerküche und der Wäscherei befand. Mir wird flau, stelle ich mir die Orgien der Gewalt und bestialischer Verrohung vor, die hier ab 1938 bis zur Befreiung des Lagers durch die US-Army am 23. April 1945 stattfanden.

Ist es moralisch vertretbar, einen Gastronomiebetrieb in eine KZ-Gedenkstätte zu integrieren? Darf ich mir gestatten, an einer solchen Stätte des Grauens genussvoll in einen saftigen Burger zu beißen und hinterher ein Stück Streuselkuchens zum Cappuccino zu verdrücken ...?

Ich tue es, und nein, es schnürt mir nicht die Kehle zu. Bin ich wirklich so abgebrüht, dass ich mein Mittagessen an diesem Locus terribilis sogar geniesse ...?
von Robert Bock

Mittwoch, 8. März 2017

Revisited: Die Pizzeria da Carmine in Regensburg

Heute für mich ausnahmsweise keine Pizza bei Familie de Lorenzis, obwohl ich der Überzeugung bin, dass Davide die beste der Stadt bäckt.

Juniorchef Carmine - gerademal so hoch, dass er hinter dem Tresen hervorschauen kann - ist an diesem Sonntagmittag ebenfalls zugegen und hilft tatkräftig im Ausschank. Nach dem Sohnemann haben Papa und Mamma Annalisa Collucia ihr Lokal in der Isarstraße 68 im Norden der Stadt benannt.

Auch eine der Töchter, Antonella Candy de Lorenzis - ihrer Mamma wie aus dem Gesicht geschnitten - hilft heute kompetent, freundlich und schnell im Service. Ich mag Davide und seine Familie. Sie vermitteln mir das Gefühl, hier willkommen zu sein.

Deswegen gehe ich dort auch gerne essen, auch wenn es sich beileibe nicht um einen Schickimicki-Italiener handelt, sondern um ein schlicht, aber gemütlich eingerichtetes, ehrliches Lokal mit seriöser Küche bar überflüssiger Showeffekte, die andernorts leider allzuoft minderwertige Zutaten oder defizitiäres handwerkliches Können verschleiern.
von Robert Bock

Samstag, 4. März 2017

D'Weiberwirtschaft z'Kalsing

Zwischen Falkenstein und Roding drehen sich auf einem lichten Höhenzug die Flügel eines weithin sichtbaren Windrades.

Etwas abseits des Schattens dieses Windrades, befindet sich ein gastronomische Juwel für alle Freunde gepflegter altbairischer Wirtshauskultur und hervorragender bairischer Küche: D'Weiberwirtschaft z'Kalsing.

Es dürfte mindestens zwölf Jahre her sein, da berichtete das Bayerische Fernsehen ausführlich über das damals innovative Konzept der weiblichen Linie der Familie Stangl aus Kalsing bei Roding: Ehrliche, handgemachte Gerichte, Lieferanten aus der unmittelbaren Umgebung und auf Nachhaltigkeit bedacht. Dazu ein wohldurchdachtes Corporate Design, ein griffiger, frecher Name. Unter Strich: im besten Sinne traditionsbewußt und doch der Zukunft zugewandt.

D'Weiberwirtschaft bekam von den Machern der Reportage ein mundwässerndes Zeugnis ausgestellt und es dauerte nicht lange und ich wurde dort zum Speisen vorstellig. Mittlerweile war ich drei oder viermal dort. Auch Trainingsfahrten für den Arber-Radmarathon führten mich zur Brotzeit hier vorbei.

Heute, es ist Sonntag, kitzeln mich durch die Schlitze der Rollos Sonnenstrahlen und vor meinem geistige Auge steigen im Flur vom Schlaf zum Wachen, Bilder von Schweinsbraten und dampfenden Knödeln in Dunkelbiersoße auf ... Handgedreht und hausgemacht - nicht diese Industrieknödel, die die weit überwiegende Zahl der Wirtshäuser in Regensburg servieren, die bairischer Esskultur verpflichtet zu sein, vorgaukeln. Dann lieber fasten ... Also wohin? Wohin, wohin ...?
von Robert Bock

Mittwoch, 1. März 2017

Alles Palletti?

Unser schönes Regensburg ist so unendlich reich an Sehenswürdigkeiten ...

Nun streiten sich Historiker angeblich, welche Sehenswürdigkeit die älteste ist: Die Porta Praetoria, die Steinerne Brücke, der Dom oder das Palletti in der Pustet-Passage.

Unstrittig scheint, dass es in dieser illustren Auswahl an Monumenten im Palletti den besten Kaffee gibt.

Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato und wie sie alle heißen, die italienischen Wachmacher: auf der beinahe schon als antik zu bezeichnenden Maschine gelingt jede Spezialität vortrefflich.

Auch die Kuchenvitrine ist stets eine Inaugenscheinnahme wert. Wir haben heute einen Apfelkuchen ausgewählt. Die Aromatik offenbart schon beim ersten Bissen Außergwöhnliches: Kokosmilch? Kardamom? Was ist in dieser herrlich cremigen Deckschicht drin? Doch nicht etwa Tonka-Bohne ...?
von Robert Bock

Sonntag, 26. Februar 2017

Ficky Stingers bei Kentucky schreit F...

Wer 1996/97 gelegentlich RTL Samstag Nacht geguckt hat, wird sich an eine legendäre Sketch-Reihe  erinnern, in deren Mittelpunkt Stefan Jürgens, Olli Dittrich und Tanja Schumann mit  irrwitzigen Wechsstabenverbuchseleien eines der größten Systemgastronomieunternehmen  der Welt verballhornten.

Wir haben uns diesmal schmierige Finger nicht in Anton Schmaus' jüngstem Szene-Lokal in Regensburg geholt, sondern beim amerikanischen Spezialisten für frittierte Hähnchenteile und Cole Slaw: Kentucky Fried Chicken in der Frankenstraße in Regensburg.

Es kam uns irgendwie dazwischen ... Eigentlich gehen wir ja sonst gar nicht in solche Schuppen gastronomischer Niedertracht, ernähren uns ja lieber, regional, nachhaltig und beteiligen uns nicht an dieser rücksichtlosen, heuschreckenkapitalistischen Ausbeuterei unschuldiger Tiere, mutmaßlich unschuldiger Mitarbeiter und unwiderbringlicher Ressourcen unseres kleinen blauen Planeten. Nein, wir tun so etwas nicht, wir sind Vorzeigemenschen.
von Robert Bock

Freitag, 24. Februar 2017

In der Einkehr zur alten Post in Ponholz

Halleluja, was für eine Granate von Silvaner!

Die freundliche Dame, die uns wohltuend unauffällig durch den Abend geleiten wird, hat mir gerade einen Probierschluck zur Begutachtung aus dem frisch geöffneten, perfekt gekühlten  Bocksbeutel eingeschenkt ...

Einen 2014er Sommerhäuser Steinbach Silvaner Kabinett trocken vom V.D.P.-Weingut Schloss Sommerhausen zu 32 EUR habe ich meinen liebreizenden Begleiterinnen und mir zur Menübegleitung auserkoren.

Da jeder von uns dreien das Überraschungsmenü mit 5 Gängen für 42 EUR bestellt hat, ist die Wahl des Weines eine diffizile Angelegenheit: wir wissen ja nicht, was uns an Speisen erwartet. Ein Grüner Veltliner oder ein Silvaner eignen sich für gewöhnlich recht gut zur Begleitung eines kompletten Menüs - so fiel meine Wahl auf diese Position in der vielseitig und durchaus interessant bestückten, aber nicht allzu umfangreichen Weinkarte der Einkehr zur alten Post in Ponholz.

Ich gebe die Flasche nach besagtem Begutachtungsschlückchen frei, wir stoßen mit dem verdächtig bernsteinfarbenen, ungemein betörend duftenden Tröpfchen an, ich versetze den Inhalt meines Glases in Rotation, verschaffe dem eingefangenen Sonnenschein über den Weinbergen Frankens Luft ... Und er entwickelt sich: Pfirsich, Aprikosen, Honig, Hollerblüten ... Moment ... Ich stutze: Kann das denn wirklich ein Silvaner sein ...? Ein Kabinett zudem und keine Spätlese? Ich erbitte einen Blick aufs Etikett, die freundliche Dame fischt den Bocksbeutel wieder aus dem Eiswasserbad ... Tatsächlich, ein Riesling! 
von Robert Bock

Samstag, 18. Februar 2017

Avgolémono und Kataifi: auswärts griechisch kochen & essen

Wer bei auswärts essen nicht an mein Blog denkt, spielt für gewöhnlich mit dem Gedanken, ein Wirtshaus oder Restaurant aufzusuchen, davon ausgehend, dass ihm dort das Kochen abgenommen und überhaupt, er von vorne bis hinten bedient werde ...

Aber auswärts essen geht auch anders. Und zwar höchst vergnüglich, gesellig und in vielerlei Hinsicht lehrreich: Man belege einen Kochkurs!

Kochkurse boomen. Die Angebote der Volkshochschulen sind so rasch ausgebucht, dass man, kaum hat man den Katalog studiert, oft schon zu spät dran ist.

Kommerzielle Kochschulen gibt es mittlerweile allerorten. Auch in Regensburg. Tom Rosenberger hat sich mit Toms Kochschule bei Küche Aktiv in der Landshuter Straße einen sehr guten Ruf erarbeitet. Sein Kursangebot ist riesig. Für jeden ist etwas dabei. Das Gros der Kurse leitet er selbst, aber auch ein kleiner Stamm handverlesener Dozentinnen und Dozenten "mit Spezialgebieten" schmücken sein Programm.

Für authentische griechische Küche ist Spyridoula Kagiaoglou zuständig. Nicht nur in Toms Kochschule in Regensburg, sondern auch im Möbelhaus Brandl in Kelheim. Die in Tegernheim lebende Griechin weiht die Teilnehmer ihrer Kurse in die Geheimnisse der Küche ihrer Heimat ein, und vermittelt nicht nur Tricks und Kniffe, sondern gewährt Einblick in Hellas' reiche, hierzulande aber leider kaum bekannte, kulinarische Traditionen.
von Robert Bock

Mittwoch, 15. Februar 2017

Weißwurstfrühstück im Spitalgarten zu Regensburg

Wir schreiben den 10. Februar im Jahre des Herrn 2017. Ein Tag wie eine Verheissung: Die Sonne lacht aus blauen Himmeln und mir ist, als ließe der Frühling weit vor der Zeit sein blaues Band durch die Lüfte flattern.

Ich sitze auf der Terrasse des Spitalgartens mit Blick auf den Dom und die schier ewig währende Baustelle der Steinernen Brücke.

Vor mir und meinem Gast aus Nordrhein-Westfalen dampft eine schöne Schüssel Weißwürscht.

Ich reisse einen Fetzen von meiner röschen Brezn ab, nehme einen Schluck vom Pale Ale der Manufaktur-Reihe der Spital-Brauerei und frage mich, ob ich je so früh im Jahr in einem Biergarten gesessen bin. Das Wetter ist tatsächlich biergartentauglich und am Ende des Tages werde ich beim Blick in den Spiegel gar einen Anflug von Rötung auf meiner Haut erkennen.
von Robert Bock

Freitag, 10. Februar 2017

Im Krauterer am Dom zu Regensburg

Oskar Neff ist Kanadier. Er ist der Küchenchef des Krauterer am Dom und zeigt den einheimischen Kollegen wie oberpfälzer Küche funktioniert. Na, wenn das keine Quadratwatsch'n ist ...?

Bayern 2 berichtete an Neujahr in einer Radioreportage über drei Lokale, die die recht einfache Küche der Oberpfalz pflegen und hiesige kulinarische Traditionen am Leben erhalten bzw. neu beleben.

Den Steidle-Wirt habe ich meiner geneigten Leserschaft neulich bereits vorgestellt, heute begeben wir uns ins Herz der alten Reichsstadt: An den Krauterer Markt gegenüber der Fassade des Doms St.Peter, wo bis vor wenigen Jahren noch rund um den Brunnen die Radiweiber ihr Gemüse aus Weichs feilboten und heute Touristen aus aller Herren Länder ihre Köpfe in den Nacken legen.
von Robert Bock

Sonntag, 5. Februar 2017

Windbeutelgiganten in Wenzenbach

In Wenzenbach hat zum 1. Februar ein neues Wirtshaus aufgemacht. In den Räumlichkeiten des ehemaligen "Menzo", im Jahnweg 8, wollen Küchenchef und Geschäftsführer Stefan Kneißl und seine fesche Partnerin, die für den Service verantwortlich zeichnet, unter dem Namen "Zum Kneißl" ein Dorado für die Freunde gepflegter Oberpfälzer Küche aufbauen.

Die beiden jungen Leute werfen sich mit Elan und Enthusiasmus in ihre selbstgewählte Aufgabe und - wie das so ist - am Anfang läuft nicht alles so rund, wie man es sich wünschen würde. Wir waren heute, am ersten Sonntag nach der Eröffnung, zu einer ersten Stipvisite im "Kneißl", um den Riesenwindbeutel zu probieren, den Stefan Kneißl auf seiner Facebookseite annonciert hatte.

Es ist kurz nach 14 Uhr ... Vor dem Lokal: Autos über Autos, Menschen über Menschen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Ganz Wenzenbach scheint auf den Beinen, um seine Neugier auf das neue schick und modern gestaltete Dorfwirtshaus zu stillen.
von Robert Bock

Freitag, 3. Februar 2017

Grand Slam im "Tennis Ass" in Geiselhöring

Auf die Idee zum Mittagsessen 33 Kilometer, und das ausgerechnet in eine Vereinsgaststätte, ins niederbayerische Niemandsland zu fahren, komme ich von selbst jedenfalls nicht, das dürft Ihr mir glauben.

Meine Freundin Spyridoula Kagiaoglou sagt, sie wolle, "dem Michael Jann", einem Kunden der ersten Stunde, einen geschäftlichen Besuch abstatten.

Immer mit DHL oder Hermes liefern sei ja auch nichts, denn sie lege großen Wert auf eine persönliche Betreuung. Die neue Ernte von der Peloponnes sei eingetroffen und "der Michael" habe Olivenöl bestellt. Nicht nur, dass er mit ihrem Olivenöl koche, seine Gäste könnten es in seinem Restaurant sogar für zuhause kaufen. Sie wolle ihm seine Bestellung liefern, seine Meinung als Profi zur neuen Ernte einholen und bei der Gelegenheit gleich bei ihm zu Mittag essen. Ob ich nicht Zeit und Lust hätte, sie zu begleiten?
von Robert Bock

Freitag, 27. Januar 2017

Werner Faisst lädt zur Tafelrunde nach Heilinghausen

Kurz zuckt er zusammen, als ihm bewußt wird, wen er da gerade zusammen mit der Olivenöllieferantin seines Vertrauens zu einem kulinarischen Abend in kleinem Kreis eingeladen hat ... Aber schnell fängt sich einer der meines Erachtens besten Köche des Landkreises wieder.

Die Einladung des, wie ich erfahre, als "gefürchtet" beleumundeten Restaurantkritikers von auswärts essen regensburg, hält Werner Faisst aufrecht.

Der angeblich gefürchtete Kritiker hat ihm gerade ein paar schwere Kanister Olivensaftes der neuen Ernte von der Peloponnes ins Allerheiligste seines Restaurants, in die Küche des Landgasthofs Heilinghausen geschleppt. Niedere Fron im Freundschaftsdienst der griechischen Olivenölqueen aus Tegernheim. Jeden Tag eine gute Tat, gutes Karma sammeln, und meiner alten Liebe Griechenland und seinen gebeutelten Menschen ein wenig auf die Beine helfen.

Der Herr Kritiker aus dem Internet, also. So so ... Er kümmere sich ja um derlei neumodisches Internet-Zeug wie Blogs und Facebook nicht, und verstehe im Grunde gar nicht, was das sei. Das mache die Katl, seine Tochter für ihn, sagt Werner Faisst mit seinem rollendem Allgäuer Timbre in der kräftigen, durchdringenden Stimme. Außerdem, fügt er hinzu, stehe er als alter Hase im Geschäft mittlerweile über der Meinung der schreibenden Zunft - ihm sei alleine das Urteil seiner Gäste wichtig. Zu denen suche er, so gut dies sein stressiger Küchenjob zulasse, den persönlichen Kontakt, um sich zu vergewissern, ob alles gepasst habe oder gegebebenfalls auch einmal nicht.
von Robert Bock

Freitag, 20. Januar 2017

"Beim Hanza" in Tegernheim

Bauerhofcafes sind eine charmante Institution.

"Beim Hanza" in der Wiedmannstraße 3 in Tegernheim war ich seit 2004 nicht zum ersten Mal, aber jetzt ist es Zeit, dass ich diese, den Tegernheimern über die Jahre liebgewordene Institution, einem breiteren Publikum vorstelle.

Wozu es angesichts einer Legion an Kaffeehäusern, Konditoreien und Bäckerei-Cafes ein Bauerhofcafe nötig habe, fragt da einer? Ich antworte mit den Worten des Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness, die sich die Chefin Erika Weigert zum Betriebsmotto erkoren hat: "Wer immer nur nach dem Zweck der Dinge fragt, wird ihre Schönheit nie entdecken."
von Robert Bock

Freitag, 13. Januar 2017

Entenjung im Gasthaus Steidle in Regensburg

Im Gasthof Steidle, Am Ölberg 13, in der Regensburger Altstadt bereite man original Oberpfälzer Küche zu, verkündete eine Radioreportage am Neujahrstag auf Bayern 2.

Von Enten- und Ganserljung war aus dem Munde der Wirtin und Köchin Lisa Weindl höchstselbst die Rede: alles was in oder an einer Ente oder Gans an Essbarem befinde: Herz, Magen, Leber, Kragen, Flügerl. In einer g'schmackigen handgemachten Soß' mit - selbstverständlich! - handgemachten Semmelknödeln.

Ich lag mit einem auf doppelte Größe angeschwollenen Schädel von Silvester im Bett, und war von jetzt auf gleich hellwach! Steidle-Wirt? Am Ölberg? Wie kann das sein, dass ich da noch nie zum Essen war ...?
von Robert Bock

Donnerstag, 5. Januar 2017

Im Paradiso dei Dolci in Nürnberg

Das Paradies der Süßigkeiten befindet sich in Nürnberg. Nicht gewusst? Na, dann wird es Zeit, meinen geschätzten Leserinnen und Lesern den Weg ins Paradies zu weisen ...

Paradiso dei Dolci - Pasticceria, Gelateria, Tavola Calda: so beschreibt sich dieses Sizilianische Café  in der Äußeren Laufer Gasse 24 in Nürnberg, unweit der U-Bahnstation Rathenauplatz im Nordosten der Altstadt auf seiner Website.

Wer noch nie in den Genuss kam, nach sizilianischer Art gemachte Konditoreiwaren zu geniessen, sollte dieses sympathische Café auf die Agenda eines künftigen Besuchs der Frankenmetropole setzen. Süßschnäbel dieser Welt, vertraut mir! Diabetiker werden sich dort allerdings ohne ausreichende Insulinvorräte im Handgepäck auf die letzte Reise schicken ...
von Robert Bock